Eine Frage der Ähre

eine_frage_der_aehreEine Frage der Ähre ist ein Spiel von Jeffrey D. Allers und entstammt aus dem Pegasus Verlag. Hierbei soll der schlauste Bauer die dicksten Kartoffeln ernten. Es gilt also möglichst geschickt die einheimischen Pflanzen Kartoffeln, Mais, Raps, Rüben und Weizen zu ernten.

Der erste Eindruck des Spiels ist schwer in Worte zu fassen. Zunächst wirkte das Spiel auf mich als billige Kopie der Kuppelshow „Bauer sucht Frau“ und deshalb auch wenig ansprechend. Beim Öffnen der Box springt einem gleich der Spielplan entgegen, der zunächst wie aus einem Spiel aus längst vergangenen Zeiten erinnert. Die Aufteilung der Punkteleiste und deren Farbgebung drängen einem förmlich die Parallelen zum Roulette auf. Optisch ist das Spiel wirklich kein Highlight, aber kommen wir nun zum Wesentlichen, dem Spiel selbst. (mehr …)

Jamaica

Das Thema Piraten ist weit verbreitet unter den Brettspiel – Umsetzungen. Zu recht, denn in Zeiten von Guybrush Threepwood (Wiederauflage von Monkey Island)  und Jack Sparrow (Fluch der Karibik)  bleibt das Thema aktuell und spricht immer noch unsere Phantasien im tiefsten Inneren an: Schätze finden, Reich werden, Abenteuer erleben, einsame Insel usw.

Das Brettspiel Jamaica aus dem unter Pro Ludo- Flagge segelnden Gameworks –  Verlag vermag einiges dieser Ur- Instinkte anzusprechen. Dazu gehört auch, dass das Spielmaterial hervorragend gestaltet ist und sofort ein wenig Piratenstimmung aufkommen lässt.

Jeder Spieler wählt zunächst einen Piraten – Charakter und erhält Schiff und Karten der zugehörigen Farbe.  Mit dieser Ausstattung haben die Spieler die Mission, ihr Schiff möglichst schnell um eine große Pirateninsel zu manövrieren und unterwegs diverse Schätze und andere Nettigkeiten einzusammeln.

Wäre es ein reines Rennen um den ersten Platz, dürfte das Spiel schnell im Stapel der langweiligen Spiele verschwinden, allerdings hilft es nichts, als erster im Ziel anzukommen, wenn man nicht ein wenig Beute dabei hat. Dies wiederum weckt Begehrlichkeiten unter den beteiligten Piraten und führt hin und wieder zu Auseinandersetzungen.

Das Spiel ist geprägt von zwei Kern- Aktionen: dem Würfelwurf und dem Ausspielen von Aktionskarten. Pro Zug gibt es jeweils zwei Aktionen, eine am Morgen und eine am Abend. Der Würfel bestimmt dabei die maximale Anzahl von Waren die geladen werden können bzw. der Felder die das Schiff ziehen kann.

Das wäre eigentlich einfach, wenn nicht alle Spieler gleichzeitig ihre Aktionen aufdecken würden. Der so sicher geglaubte Plan kann somit durch die Aktionen der Gegner durchkreuzt werden und sogar nachteilig verlaufen. In diesem Fall hilft nur das Anzetteln einer waschechten Piraten- Seeschlacht, die mit Schießpulver- Chips und Würfelpunkten entschieden wird. Der Sieger darf dem Unterlegenen Beute wegnehmen oder ihm unbeliebte verfluchte Schätze in den Laderaum hieven.

Auf der großen Fahrt bekommen auch Piraten nicht immer alles umsonst. In Häfen sind  Gebühren in Form von Gold zu entrichten. Auf hoher See wird Nahrung für die Crew verbraucht. Dabei müssen die auf den entsprechenden Feldern abgebildeten Nahrungs- Chips in den Vorrat abgegeben werden.

Alles in allem erfüllt Jamaica reichlich Piraten – Klischees und lässt sich sehr schnell erlernen. Besondern turbulent wird das Spiel bei hoher Anzahl von Spielern. Im Zweispieler – Modus fährt ein Geisterschiff mit, das für einige Unruhe sorgen kann. Nichtsdestotrotz ist das Spiel nicht sehr komplex, hat aber alleine wegen der tollen Material- Umsetzung einen hohen Unterhaltungswert.

Jamaica hat einen Preis bekommen, nämlich die „goldene Feder“  für die beste Spielregel 2008, verliehen auf der Spiel08 in Essen. Ein wahrlich verdienter Preis denn die Spielregel ist vorbildlich. Die Mischung von Text und Abbildungen stimmt

Thurn und Taxis – Glanz und Gloria

thurn_und_taxix_glanz_und_gloriaThurn und Taxis – Glanz und Gloria ist eine Erweiterung von Karen und Andreas Seyfarth aus dem Hans im Glück Verlag. Es lässt sich allerdings vortrefflich darum streiten, ob es sich wirklich um eine Erweiterung handelt, oder ob es ein eigenständiges Spiel ist, für das nur ein wenig Spielmaterial aus dem Grundspiel benötigt wird.

Meiner Meinung nach hat diese Variante den Namen „Erweiterung“ nicht wirklich verdient, da aus dem Grundspiel nur die jeweils 20 Häuser in den Spielfarben benötigt werden.  Es ist daher eher ein abgewandeltes bzw. verfeinertes Grundspiel mit folgenden Unterschieden:

Der Spielplan zeigt diesmal Norddeutschlands berühmte Hanse- und Universitätsstädte  und die bekannten  Handelszentren des alten Preußen sowie BeNeLux.

Die Städtekarten wurden leicht abgewandelt. Die Rückseite zeigt nun Pferde, deren Anzahl für den Bau einer Strecke benötigt wird.  Die Anzahl der Pferde muss dabei so hoch sein wie die Anzahl der Streckenabschnitte.

Durch das Hinzufügen der Pferde, deren Zahl in Form von  Hufeisen auch auf der Vorderseite gezeigt wird,  ist der Glücksfaktor erheblich reduziert, denn nicht passende Karten können eingesetzt werden, um die geforderte Anzahl der Pferde zu erreichen. Man muss also nicht immer auf die passende Karte warten.

Vielspieler wissen, dass bei dem Grundspiel zumeist so ist, dass derjenige, der am schnellsten alle Kutschen gebaut hat, das Spiel über das vorzeitige Spielende für sich entscheiden kann. Dies ist bei diesem Spiel nicht mehr so einfach zu planen. Dieser kleine Schönheitsmakel wurde behoben, indem der „Wagner“ nicht mehr Spiel- Bestandteil ist.

Glanz und Gloria lässt sich allerdings auch ganz klassisch wie das Grundspiel spielen. In diesem Fall werden  die Kutschen und der Wagner aus dem Grundspiel benötigt. Beide Varianten haben ihren Reiz.

Agricola Ö–Deck

Das Ö – Deck wurde auf dem Spielefest 2008 in Wien unter den Besuchern verteilt und hat einen Bezug zu Österreich. Es besteht aus 24 Karten, wovon 12 neue Ausbildungen und die anderen 12 neue kleine Anschaffungen darstellen. Dieses Deck war ursprünglich auf  3.000 Stück limitiert, wurde später aber aufgrund der hohen Anfrage auch bei einigen Shops offiziell vertrieben.

Ein Klick auf die Karten vergrößert die Ansicht.

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Aquädukt

aquaedukt„Häuser bauen ist nicht schwer, für Wasser sorgen umso mehr“, heißt es im Einleitungstext zu Aquädukt aus dem Hause Schmidt Spiele. Autor Bernhard Weber nimmt dieses alte römische Sprichwort wörtlich und präsentiert ein Spiel für 2-4 Spieler, bei dem es darum geht, möglichst viele Häuser mit Wasserleitungen zu versorgen.

Dies geschieht in drei Zugmöglichkeiten:

1. Häuser bauen

Die Häuser werden dabei in denjenigen fest vorgegebenen Gebieten erbaut, die man vorher mit dem 20-seitigen Würfel ausgewürfelt hat. Die Häuser haben unterschiedliche Wertigkeiten von 1 bis 3 Punkten.

2. Quelle freilegen

Wer den Kanal voll (Wasser) haben will, braucht zunächst eine Quelle. Diese wird in gebührendem Abstand von mindestens 5 Feldern in Form von kleinen Glasperlen auf das Spielfeld gelegt.

3. Kanäle bauen

Von der Quelle aus kann nun die Wasserversorgung erfolgen. Die Kanäle sollen möglichst an den eigenen Häusern vorbeilaufen, um Punkte zu generieren, aber genau hier beginnt der Spielspaß, denn wenn erst einmal Kanäle da sind, wird der Spieler, der am Zug ist, hier sehr schnell ein Haus platzieren wollen, so ihm das Würfelglück hold ist.

Wer am Ende „nah am Wasser gebaut“ hat, muss nicht in Tränen ausbrechen, sondern darf Freudentränen vergießen, denn er hat das Spiel gewonnen, sofern seine Häuser genügend Siegpunkte eingebracht haben. Eine Sonderwertung durch die im Spielfeld vorhandenen Berge kann das Ergebnis noch einmal leicht beeinflussen, z.B. wenn es für eine „Heilquelle“ Plus-  oder „faules Wasser“ Minuspunkte gibt.

Aquädukt ist ein angenehmes, leicht zu verstehendes Legespiel, bei dem taktisches Geschick und Würfelglück ausgewogen zusammenwirken. Mit ca. 30 Minuten ist die Spielzeit angenehm kurz.

Ein großes Plus bekommt das Spiel für die Ausstattung. Der W-20 macht Spaß, Die Glasperlen als Wasserquellen sehen schick aus und die Holzstäbe für die Kanäle wirken hochwertig.

Erscheinungsjahr: 2006
Autor/in: Bernhard Weber
Verlag: Schmidt Spiel& Freizeit
Anzahl Spieler: 2-4
Altersgruppe: ab 8 Jahre
Spieldauer: ca 30 Minuten
Kaufen bei:
Shop der Spiele-Akademie

Unser Beitrag zum Small World Ideen – Wettbewerb

Wir haben unseren Spielentwurf eines Small World Charakters und einiger Sonderfähigkeiten fertiggestellt und an Days of Wonder geschickt. Natürlich verraten wir hier noch nichts über die Spieleigenschaft,  jedoch haben wir einen kleinen Vorgeschmack: Die speziell für den Charakter erstellte Illustration.

Nach dem Ende des Wettbewerbs und der Bekanntgabe der Gewinner werden wir unsere Idee hier in der Akademie veröffentlichen.

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Aquaretto

aquaretto1Nachdem wir in dieser Woche Urlaubsfotos aus einem „Robbarium“ angeschaut haben, einigten wir uns spontan auf eine Partie „Aquaretto“, um die Unterschiede zu Zooloretto festzustellen und die XXL- Erweiterung auszuprobieren.

Das Spielprinzip von Aquaretto ist von Zooloretto übernommen. Es geht wieder darum, seinen Tierpark, in diesem Rahmen seine Wasserbecken, mit tierischem Leben zu füllen und aufzupassen, dass das gesamte Getier auch reinpasst, ohne mit der Beckengröße  in die Bedrullie zu geraten.

Neu ist, dass es nun Tierpfleger gibt, die verschiedene „Aufgaben“ übernehmen können, z. B. sind sie  Kassierer, Trainer oder sie übernehmen die Fütterung .  Das wiederum wirkt sich in der Endabrechnung positiv aus.

Der zweite Unterschied zu Zooloretto ist, dass die einzelnen Gehege, bzw. Becken in Form und Aufbau selbst gewählt werden können, was die Erweiterung des Zoos ein wenig komplizierter gestaltet. Erweitert man zu früh, kann es bei anderen Tierarten eng werden. Erweitert man zu spät, kommen keine Tiere mehr nach,

Aquaretto kann man als gelungene Weiterentwicklung von Zooloretto sehen. Die Tierarten sind erneut sehr liebevoll gezeichnet und der Spielgehalt ist gerade durch die Langsamkeit, mit der die (Platz-) Probleme entstehen, gegeben. Wir freuen uns jetzt auf die große Runde mit Zooloretto, Aquaretto, XXL- Erweiterung und allen kleinen Erweiterungen, denn alle Spiele lassen sich gut miteinander kombinieren.

Verlag: Abacus- Spiele, Autor:  Michael Schacht

Die Fürsten von Florenz

fuerstenvonflorenzDie Fürsten von Florenz ist ein wunderschön illustriertes Spiel von Wolfgang Kramer und J. Ulrich aus dem Pro Ludo Verlag. Das Spielmaterial ist in einer hervorragenden Papp-Qualität und durch Holzfiguren aufgewertet. Einzig die Schrift auf den Karten ist teilweise unleserlich, da es sich um eine sehr geschwungene Schrift handelt, die sich teilweise farblich nicht gut genug vom Untergrund abhebt. Zudem ist der Karton ziemlich klein für das Spielmaterial.

Die Fürsten von Florenz spielt zu Beginn des 16. Jahrhunderts, der Blütezeit der Renaissance. Es gilt Künstler und Gelehrte anzuwerben, um so eindrucksvolle Werke zu errichten, um möglichst viele Prestige Punkte zu bekommen. (mehr …)

Imperial

imperial_coverImperial ist ein Spiel von Walther „Mac“ Gerdts aus dem Eggert-Verlag. Bei diesem Spiel fällt mir der Einstieg besonders schwer. Beim ersten Lesen des Spielnamens, war das Spiel eigentlich für mich schon abgehakt. Imperial… erinnert doch stark an mein, ach so gehasstes, Fach in der Schule… GESCHICHTE… Ein absoluter Graus. Aber ich habe eine offen gestandene Schwäche und wähle Spiele sehr gern nach dem Aussehen der Schachtel aus.

Das Design ist ein wirklicher Hingucker, ganz abgesehen von der Größe… Irgendwann hat der visuelle Anreiz doch überwogen und wir haben das Spiel gekauft. Beim Öffnen der Schachtel waren die Zweifel aber schnell wieder da… in der Schachtel ist eine Art kleines Geschichtsheft enthalten. Zum Glück nur um kurz das Backgroundwissen der damaligen Zeit aufzufrischen und ist für das Spiel nicht von Nöten. Es kam aber noch schlimmer… hatte ich das Spiel doch wegen des schönen Covers gekauft…sticht gleich der nächste Negativpunkt ins Auge…das Spielbrett hat nicht die netten Grafiken der Schachtel übernommen, sondern ist im 80er Jahre Brettspiel Outfit auf dem Tisch gelandet. (mehr …)

Dominon ist Spiel des Jahres 2009

Dominion hat sich gegen Finca, Fauna, Pandemie und Fits durchgesetzt und ist heute zum Spiel des Jahres 2009 gekürt worden Herzlichen Glückwunsch an Autor Donald X. Vaccarino und den Hans im Glück Verlag!

Das Besondere an Dominion ist, dass es ein reines Kartenspiel ist. Dominion ist damit das erste Kartenspiel, das diesen Preis erhält. Uns freut besonders, dass damit wieder ein komplexeres und anspruchsvolleres Spiel gewonnen hat.

Das Kinderspiel des Jahres wurde „Das magische Labyrinth“ von Schmidt Spiele