Die Jury “Spiel des Jahres” hat im Jahr 2010 ein Luxusproblem: Finde aus den vielen guten Spiele- Neuerscheinungen 5 Auserwählte, die nach weiterer intensiver Prüfung einen Sieger unter sich ausmachen. Die 5 genannten Spiele “Dixit”, “Identik”, “Fresko”, “A la Carte” und “Im Wandel der Zeiten – das Würfelspiel” sind dabei auf den ersten Blick scheinbar nicht die erste Wahl der Spieler – Gemeinde, zumindest nicht der Online- Gemeinde, die inzwischen über Blogs, das Spielbox– Forum, Twitter und Facebook sehr gut miteinander vernetzt ist.
Neu ist die Auszeichnung “Spiel des Jahres PLUS”, vorgesehen für “Die Tore der Welt”. Aha? eine Abwertung des Preises “Spiel des Jahres”? Kaufe ich mir also nun das “Spiel des Jahres oder das “Spiel des Jahres PLUS” an dem alles besser ist: Atmosphäre, Umsetzung, Spielmechanik, Idee, Begleitstory etc.? Da die Verlage im Handel alle offensiv mit dem roten Pömpel werben werden, könnte es dazu kommen, dass der Aufdruck “Spiel des Jahres PLUS” von der nicht so erfahrenen (Massen-) Käuferschicht missverstanden wird.
Das wirft insgesamt wieder die Frage der Zielgruppe auf: Für wen ist die Auszeichnung Spiel des Jahres interessant? Für mich ist das immer noch die ratlos vor dem Regal stehende Mutter (oder der Vater, Großeltern, Verwandte, etc.), die ihrem Kind ein Spiel kaufen will und sich ob der großen Vielfalt nicht entscheiden kann. Ein Spiel mit dem Siegel “Spiel des Jahres” oder zumindest mit dem gern verwechselten “Auswahlliste Spiel des Jahres” und dann zukünftig wohl auch das zusätzliche “PLUS”, verstanden als “noch besser als das eigentliche Spiel des Jahres” wird hier eine bevorzugte Wahl sein.
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