Es geht wieder zurück in die Welt von Scythe. Um die dritte Erweiterung „The Rise of Fenris“ spielen zu können, werden die beiden ersten Erweiterungen nicht benötigt, können aber kombiniert werden. Was diese Kampagnenerweiterung bringt und wie sie sich in Scythe einfügt schauen wir uns an.

Material

Es ist tatsächlich etwas schwierig, über das Material zu schreiben, ohne direkt zu spoilern. Unter den Regeln und dem Kampagnenheft verstecken sich mehrere Stanzbögen und verschlossene Schachteln, die auf Ihre Entdeckung warten. Die Qualität der Komponenten ist, wie vom Grundspiel gewohnt, gut und fügt sich perfekt ein.

Spielablauf

An der Grundregeln von Scythe hat sich nichts geändert. Es gibt weiterhin verschiedene Fraktionen, die um den Sieg kämpfen. Was also ist in dieser Erweiterung anders:

The Rise of Fenris bringt eine aus acht Szenarien bestehende Kampagne mit, für die man zumindest ein paar Partien des Grundspiels hinter sich haben sollte. Am Anfang der Kampagne erhält jeder Spieler eine Übersichtsseite, auf der die Fraktion und der Fortschritt festgehalten wird. Es gibt Boni, die freigeschaltet werden können und das Erreichen der Ziele wird nachgehalten.

In jedem einzelnen Szenario gibt es neben der Grundgeschichte auch spezifische Regeln und Ziele, die nur in diesem Szenario gelten. Mal gibt es zusätzliche Elemente auf dem Spielplan, spezifische Ziele, die erreicht werden sollen, oder Anpassung der Fraktionen. Dabei sind die Änderungen für sich genommen nicht groß. Manchmal sind diese nur für ein Szenario relevant, andere hingegen verbleiben für den Rest der Kampagne.

Durch die unterschiedlichen Szenarien ist die Spielzeit auch variabler als im Grundspiel. Wie bei den meisten Kampagnenspielen möchte man die Geschichte aber voran treiben und erfahren, was als nächstes passiert. Die genauen Konsequenzen der eigenen Handlung erfährt man meist erst nach dem Ende des Szenarios. Am Anfang ist man sich über den Nutzen der Aktionen also nicht ganz klar, bekommt aber während der Kampagne zumindest eine Idee dafür, dass es lohnenswert ist, diese zusätzlichen Elemente zu verfolgen.

Genau das finde ich aber auch kritisch. Der Sieger der Kampagne wird durch den Sieger der letzten Partie mit einem Bonus durch erreichte Ziele, bzw. platzierte Sterne während der Kampagne bestimmt. Ich kann also sieben Spiele nicht gewinnen, um am Ende dann als Kampagnensieger zu triumphieren. Während eines Szenarios kann es sich eher lohnen, auf Nebenziele zu achten, als die einzelne Partie zu gewinnen. Solange man nicht völlig abgehängt werden möchte, muss man dies auch in einem gewissen Grad tun, um sich mehr Boni und Optionen freizuschalten.

Die Kampagne hat uns auf jeden Fall gefesselt und Scythe so wieder öfter auf den Tisch gebracht. Nach Abschluss der Kampagne kann diese wieder vollständig für einen weiteren Durchlauf zurück gesetzt werden. Das Wissen über die einzelnen Elemente bleibt natürlich erhalten. Sofern dies aber bei allen Spielern vorhanden ist, dürfte das einer erneuten Kampagne auf Augenhöhe keinen Abbruch tun.

Alternativ können die Elemente der Kampagne als Module für einzelne Partien genutzt werden. Je nach Modul kann so auch die Ausrichtung von Scythe in ein Spiel mit mehr oder weniger Konflikten gelenkt werden oder einfach noch mehr Varianz in die Fraktionen gebracht werden..

Fazit

The Rise of Fenris bringt frischen Wind in die Welt von Scythe. Die Kampagne bietet mit acht Szenarien eine gute Länge, so dass man auch mit weniger Zeit alles erleben kann. Die neuen Elemente fügen sich perfekt in die bestehenden Regeln ein, da sie diese gut um Varianten erweitern und die Spieler gut an die Hand nehmen.

Dadurch, dass im Gegensatz zu Legacy-Spielen auch nichts zerstört wird, kann die Kampagne problemlos mehrfach gespielt werden. Dadurch ändert sich natürlich der Fokus etwas und das Gefühl des Entdeckens ist kleiner, es macht die Kampagne aber dadurch nicht weniger interessant.

Wer auch die ersten beiden Erweiterungen besitzt, kann diese kombinieren. Für den Genuss der Kampagne sind diese aber nicht zwingend erforderlich. Aus meiner Sicht kann Fenris auch als erste Erweiterung gekauft werden, wenn man mehr Varianz ins Grundspiel bringen möchte. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und haben die verschiedenen neuen Elemente genossen.

Name: Scythe – The Rise of Fenris
Erschienen: 2023
Spieler: 1 – 5
Alter: ab 14 Jahren
Dauer: 75-150 min
Autoren: Ryan Lopez DeVinaspre, Jamey Stegmaier
Illustration: Jakub Rozalski
Verlag: Stonemaier Games / Feuerland Spiele

Scythe – The Rise of Fenris
Markiert in:             

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.