mein-koenigreich-fuer-ein-pferdDisney- Fans werden sich beim originellen Titel dieses Brettspiels an “ein Königreich für ein Lama” erinnert fühlen. In “Mein Königreich für ein Pferd” geht es aber keinesfalls um Lamas und auch nur teilweise um Pferde, wohl aber um Tiere. In diesem Fall spielen neben Pferden auch Rinder, Schweine und Schafe eine Rolle. Was es genau mit diesen Tieren auf sich hat, schauen wir uns jetzt an. 

Material

In “Mein Königreich für ein Pferd” sind alle Spielfiguren, also Tiere und Zäune,  aus Holz, was uns schon einmal gefällt. Die an Agricola erinnernden Weide – Tafeln sind leider aus relativ dünner Pappe, was einen nicht ganz so edlen Eindruck macht. Sie erfüllen aber ihren Zweck. Zum Spielstart bauen wir uns mit einigen der Zäune ein paar Weiden nach Vorgabe und stellen einige Tiere hinein.  

Komplettiert wird das Spielmaterial mit 4 Würfeln und ein paar Aktionskarten, die so genannten „Hofkarten“, von denen die Spieler je vier ausgeteilt bekommen. Dazu später mehr.

Ablauf

Mein Königreich für ein Pferd ist in erster Linie ein Würfelspiel. Wir verfolgen das Ziel, in unseren Weiden je vier Tiere – Paare zu halten, also mindestens zwei Schafe, zwei Schweine, zwei Rinder und schließlich zwei Pferde. 

Der Spielzug besteht aus den folgenden Aktivitäten:

  • Würfelphase: Bis zu dreimal würfeln  
  • Hofkarte spielen und/oder ausführen
  • Tiere/Zäune erhalten – Nicht- Aktive dürfen auch je einen Würfel  auswerten
  • Vermehrung gemäß Vermehrungswürfel
  • Tiere tauschen / Zäune bauen / bewegen – Alle dürfen tauschen / bauen

Wichtig für den Erhalt der für das Spielende erforderlichen Tiere ist ein Tausch – Schlüssel, nach dem wir die Tiere umwandeln können. Das Pferd bekommen wir nur im Tausch von vier Rindern, die wiederum mit drei Schweinen erworben werden. Schließlich können wir noch zwei Schafe gegen ein Schwein eintauschen.

Das bedeutet: Es sind eine Menge Tiere erforderlich, bis das Endergebnis erreicht ist. Die Würfel helfen uns, die Tiere zu vermehren. Allerdings gilt das nicht für Pferde, denn sie besitzen kein eigenes Symbol auf den Würfeln. Rinder befinden sich nur zu Hälften auf den Würfeln. Ein Rind erhält man also nur bei zwei gewürfelten Rinderhälften. 

Versuchen wir es also mit Schafen und Schweinen. Der Würfelwurf darf bis zu zweimal modifiziert werden, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Neben den “Du erhältst xxx Schafe/Schweine/Zäune” – Würfel gibt es noch einen Vermehrungswürfel in anderer Farbe. 

Er zeigt an,  welche Tiere sich sofort vermehren dürfen. Es muss bereits mindestens ein Paar der entsprechenden Tierart auf den Weiden vorhanden sein. Pro Paar erhält man dann ein Tierkind dazu. Allerdings muss dafür auch genügend Platz auf den Weiden vorhanden sein.

Pro Feld sind nämlich nur zwei Tiere erlaubt und selbstredend dürfen in derselben Weide nicht unterschiedliche Tiere gehalten werden. Es empfiehlt sich also immer auch, die Weidefläche weiter auszubauen.

Hofkarten

die Aktionskarten unterscheiden sich in sofortige Effekte und permanente Effekte, wobei das Ausspielen der zweiten Form mit Kosten verbunden ist. Da es kein Spielgeld gibt, zahlen wir mit Naturalien, in diesem Fall 1-2 Schafe oder Schweine. Grundsätzlich können wir mit den Hofkarten die oben angegebenen Aktionsmöglichkeiten modifizieren, z.b. ein besseres Tauschverhältnis, mehr Tiere, bessere Vermehrung, größere Weiden, Beeinflussung der Würfel etc.

Hier gibt es aber auch einen Kritikpunkt: Die Balance der Karten ist nicht unbedingt fein abgestimmt. So ist die Karte “Ausbildung zu Handelskauf – Schafen” schon ein deutlicher Tempovorteil, da sich mit ihr drei Tierarten gleichzeitig tauschen lassen. Wer aber “Klonschafe” ausspielen möchte und sowieso Platzmangel hat, profitiert fast gar nicht vom Vorteil der Karte. 

Fazit

Für mich ist “Mein Königreich für ein Pferd” ein wirklich sympathisches Familienspiel. Ein sehr angenehmer Aspekt ist sein einfaches Grundprinzip, das aber nicht ganz so einfach in gute Ergebnisse umzusetzen ist. Trotz der Würfel ist ein wenig taktische Finesse von Nöten, um die richtigen Entscheidungen zur rechten Zeit zu treffen. Diese werden hinreichend von dem an Agricola erinnernden permanenten Platzmangel auf den Weiden forciert.

Die Hofkarten bringen den Spielern Vorteile, sind aber beinahe mehr vom Glück abhängig als die Würfelergebnisse. Spielt man mit Kindern, können die Hofkarten auch sehr gut einfach weggelassen werden oder, für eine bessere Balance die zu starken Karten aussortieren.

Alles in allem werden wir mit diesem „tierischen“ Würfelspiel in  angenehmer Spielzeit sehr gut unterhalten.  

Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Kobold Spieleverlag
Autor: Moritz Schuster
Grafik: Sören Meding
Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
Spielzeit: ca 45 Minuten

Mein Königreich für ein Pferd
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