Das Spielprinzip von Kannste Knicken ist relativ einfach: Die Spieler versuchen, als Erste die fünf verschiedenen Zielsymbole mit einem Weg aus Kreuzen zu verbinden. Der Clou daran ist, dass sich vier der fünf Symbole auf der Rückseite des Spielblattes befinden. Um an diese heranzukommen, müssen die Spieler Bedingungen erfüllen und dann das Blatt falten. Wie gut das funktioniert, möchte ich euch gern zeigen.

Spielinhalt

Kannste Knicken ist ein typisches Spiel für Zwischendurch und zum Mitnehmen. Dem Spiel liegt ein Spielblock mit insgesamt 100 Blättern bei, welche in vier Schwierigkeitsgrade unterteilt sind. Daneben gibt es zwei Würfel (Schwarz und Weiß) und insgesamt 4 Stifte zum Ankreuzen.

Spielverlauf

Die Regel ist in knapp einer Minute erklärt, weshalb das Spiel unmittelbar starten kann. Jeder Spieler nimmt sich einen Spielplan und einen Stift. Nun werden beide Würfel geworfen. Der aktive Spieler darf sich einen dieser Würfel für seinen Zug aussuchen, die anderen können (es besteht kein Zwang) den übrigen Spielwürfel nutzen. Die Würfel sind beide ähnlich, wobei Schwarz insgesamt höhere Zahlen zeigen kann. Die geworfene Zahl gibt vor, wie viele Schritte man auf dem Spielfeld gehen muss.

Dabei muss man immer an einem beliebigen Startfeld beginnen (zu Beginn gibt es vier in jeder Ecke) und darf nur geradeaus laufen und auch keine Schritte verfallen lassen. Jedes dieser Felder wird mit einem Kreuz versehen. Das Endfeld wird zudem eingekreist und kann als neuer Startpunkt fungieren. Der Würfel kann übrigens auch zwei Zahlen anzeigen, dann darf man auch zwei unabhängige Wege bestreiten.

Das Ziel ist es, alle Zielsymbole mit einem gemeinsamen Weg zu verbinden. Das Problem ist, dass sich vier der fünf Symbole auf der Rückseite befinden und daher zunächst unzugänglich sind. Um an diese heranzukommen, müssen die Ecken geknickt werden. Dazu wiederum müssen die Felder mit Smileysymbol angekreuzt werden. Hat man die zur jeweiligen Ecke gehörigen inneren Smileys angekreuzt, darf man ab sofort die innere Ecke umdrehen und findet sein erstes Zielsymbol.

Schafft man es sogar alle zu einer Ecke gehörenden Smileys zu verbinden, darf man die große Ecke umdrehen. Dies dauert zwar etwas länger, gewährt einem jedoch auch einen Bonus. Je nachdem, um welche Ecke es sich handelt, darf man beispielsweise auch den Würfel wählen, den der aktive Spieler gewählt hat oder kann die Augenzahl des Würfels um 1 addieren.

Einige Felder auf dem Spielplan gewähren beim Ankreuzen zudem einen Extrazug. Hat man beispielsweise das Feld mit der „2“ überquert, darf man sofort einen weiteren Zug ausführen, als hätte man eine 2 gewürfelt.

Spielende

Wer zu erst alle Zielsymbole mit einem gemeinsamen Weg verbunden hat, gewinnt die Partie.

Spielvarianten

Um Abwechslung in das Spiel zu bringen, kommt der Spielplan in vier Schwierigkeitsgraden einher.

Level 1 ist ganz klassisch gehalten. Es gilt einfach nur die Zielsymbole zu verbinden, ohne dass es besondere Felder gibt.

Level 2 wird schon schwieriger, denn hier befinden wir uns in der Eiswelt, welche unüberquerbare Eislöcher besitzt. Auch besitzen wir auf besonderen Eisflächenfelder die Möglichkeit zu schlittern. Hier hat man die Wahl, ganz normal zu gehen oder bis ans Ende der Eisfläche weiter zu gleiten. Restliche Punkte verfallen jedoch.

Level 3 schickt uns in den Orbit. Betritt man ein Kreuzfeld, darf man einen Richtungswechsel vornehmen. Auch gibt es Beamfelder, die uns an einen anderen Ort teleportieren. Dort setzen wir unseren Zug in beliebiger Richtung fort.

Level 4 ist für alle Profis, denn hier geht es wissenschaftlich und etwas verrückt zu. Im Gegensatz zu den anderen Varianten befinden sich hier bereits vier Zielsymbole auf der Vorderseite und nur eines auf der Rückseitenmitte. Zu Beginn ist alles normal, wenn man die Smileys verbunden hat, knickt man die Ecke um. Nun kommen jedoch Glühbirnen zu Vorschein, die alle (je eine in jeder Ecke) angekreuzt werden müssen. Hat man dies geschafft, dreht man das Blatt einmal komplett um und muss wieder die Smileys verbinden.

Bei Erfolg kommt es zu einer erneuten (Doppel-) Knickung und jetzt erst befinden sich wieder alle Zielsymbole auf der gleichen Seite. Der Einmalbonus in Sinne eines Extrazuges wird zudem nur gewährt, wenn man sein Endpunkt auf das Bonusfeld setzt.

Es gibt auch eine Solovariante, bei der man zählen muss, wie viele Züge man zum Erreichen des Sieges benötigt. Eine Tabelle auf der Anleitung gibt dabei die Wahl des Würfels vor, den man benutzen muss.

Fazit

Kannste Knicken hat in unseren Runden für viel Unterhaltung gesorgt. Es ist ein simples Spiel, was aufgrund der kurzen Spieldauert recht flott geht und sich so als perfektes Spiel für Zwischendurch erweist.

Der Mechanismus des Knickens funktioniert sehr gut und sollte auch jüngeren Spielern keine Probleme bereiten. Das erste Level dient dabei als Einstieg und macht einem mit dem Prinzip vertraut. Spannender wird es erst mit den weiteren Leveln, die für mehr Abwechslung sorgen. Vor allem das letzte Level hat es in sich, da man hier doppelt knickt und so den Gegner – was Schnelligkeit betrifft – im Auge haben sollte.

Gut finde ich, dass dem Spiel bereits vier Filzstifte beiliegen, sodass man sofort loslegen kann. Die Regelerklärung gibt es zudem auch als Video, so dass man sich das Lesen der Regel ersparen kann. Eine Partie ist mit 15 – 20 Minuten kurz, wobei wir nie Langeweile hatten.

Bei der Solovariante merkt man, dass man auf sie gut verzichten kann, es aber auch nicht schaden kann, sie anzubieten. Die Tabelle gibt zwar vor, welche Würfel man benutzen kann, aber allein zu spielen macht für mich nicht den Reiz aus. Ich finde es gut, wenn man den Wettbewerb mit den Mitspielern spürt. Dennoch funktioniert die Solovariante natürlich, sollte man sich dafür entscheiden.

Einzige Kritik muss ich doch am Spielmaterial aussprechen. Das betrifft nicht die Gestaltung, diese ist gut gelungen und lässt einen glücklich zurück. Es betrifft den Spielinhalt. Insgesamt werden 100 Spielpläne zum abreißen mitgeliefert. Das klingt im ersten Moment nach viel, aber wenn man mit vier Personen spielt, sind das gerade einmal 25 Runden. Meistens haben wir gleich zwei oder drei Runden nacheinander gespielt, so dass sich der Block schneller leerte, als mir recht war. Dies sollte man im Auge behalten und ggf. einen Block nachkaufen, was möglich ist.

Alles in allem ist Kannste Knicken ein perfektes Spiel für alle, die es etwas entspannter angehen wollen oder nicht die Zeit haben, etwas Größeres zu spielen. Besonders Familien und Gelegenheitsspieler kommen auf ihre Kosten. Aus meiner Sicht gibt es eine klare Kaufempfehlung. 🙂

 

Name: Kannste Knicken
Erscheinungsjahr: 2021
Spieler: 1 – 4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 20 min
Autor(en): Klaus-Jürgen Wrede, Ralph Querfurth
Verlag: Schmidt Spiele

Kannste Knicken
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