Marvel Zombies wächst weiter und mit X-Men Resistance befinden wir uns wieder in der gewohnten Heldenrolle. Während wir bei Marvel Zombies als Zombiehelden uns gegen Wachen und Superhelden gestellt haben, personifizieren wir hier wieder Superhelden. Als X-Men stellen sich uns Zombies und Zombiehelden in den Weg, die in zehn Szenarien besiegt werden wollen.
Material
Diese Grundbox ist analog zum Material der Marvel Zombies Box zu sehen. 87 Miniaturen für Superhelden, Nebencharaktere, Zombies und Zombiehelden, sowie sechs große Spielertableaus aus Plastik, die als Ablage für die Superhelden dienen sowie ihre Fertigkeiten und den Status abbilden.
Das Spielbrett wird aus insgesamt neun doppelseitigen großen Kartenteilen zusammengebaut, auf denen pro Szenario diverse Plättchen für Ziele, Türen und Spawn-Punkte platziert werden. Als Neuerung zu Marvel Zombies gibt es mehrstöckige Gebäude, die über Treppen und Aufzüge miteinander verbunden sind.
Das Spiel enthält noch Dutzende von Karten, um die einzelnen Charaktere mit Fertigkeiten auszustatten und das Auftauchen von Gegnern zu steuern. Praktischerweise sind auch hier Karten enthalten, die eine Kombination mit Marvel Zombies ermöglichen, dazu später mehr.
Regeln und Spielablauf
Da X-Men Resistance bis auf den Rollenwechsel dasselbe Spielprinzip wie Marvel Zombies hat, verweise ich darauf und stelle hier die Unterschiede in den Fokus.
Wir agieren hier als Superhelden, daher gibt es keine Zombiemerkmale mehr, stattdessen haben wir analog dazu funktionierende Heldenmerkmale, die einmal pro Runde als Aktion aufgenommen und genutzt werden können. Der Hunger als Mechanik ist logischerweise nicht mehr vorhanden, da wir als gute Superhelden keine Zombies verschlingen. Stattdessen gibt es Power, welche pro Runde wächst oder als Aktion erhöht werden kann. Diese Power kann zum Einsatz weiterer Würfel oder für bestimmte Aktionen verbraucht werden.
Nebencharaktere sind auch hier vorhanden, können gerettet werden und stehen von da an als Unterstützung zur Verfügung.
Die große Änderung ist das Vorhandensein von mehrstöckigen Gebäuden, die in einigen der zehn Szenarien verwendet werden. Die Gebäudeteile werden zwar nebeneinander platziert, sind aber nur durch Treppen oder einen Aufzug verbunden. Das bringt in einigen Fällen eine nette taktische Komponente ins Spiel, ist optisch aber nicht ganz so schön gelöst wie zum Beispiel die erhöhten Bauteile in Descent. Auch haben die Gebäude jetzt Fenster, welche zusätzlich zu Türen als Einstieg in ein Gebäude genutzt werden können.
Wer Marvel Zombies bereits gespielt hat, wird sich hier also sehr schnell wieder finden, da alle anderen Regeln bzgl. Sichtlinien und Bewegung genau gleich ablaufen.
Kombinationsmöglichkeiten
Wer von Marvel Zombies nicht genug bekommt, ist durch die zahlreichen Erweiterungsmöglichkeiten in einer glücklichen Situation. Hier fokussieren wir uns auf die Kombination mit dem Marvel Zombies Grundspiel.
Im Marvel Zombies Grundspiel spielen wir als zombiefizierte Helden, also genau das Gegenteil der hier besprochen X-Men Resistance Grundbox. Da bietet sich ein Mix der beiden Boxen natürlich an.
Beide Grundspiele enthalten bereits die notwendigen Karten, um die Helden, Zombiehelden und Nebencharaktere jeweils in das andere Spiel zu integrieren. Damit wird die Auswahl der verfügbaren Charaktere sofort verdoppelt, sofern man sich nicht daran stört, dass Avengers mit X-Men vermischt werden. In den beiden Regelheften sind auch je fünf Szenarien für den anderen Modus bereits beschrieben, in Summe also zehn zusätzliche Szenarien. Zusätzliche Regeln sind dafür nicht notwendig.
Wem das nicht reicht, der kann noch einen Schritt weiter gehen. Die Clash of the Sinister Six Erweiterung enthält einen Team Modus für bis zu acht Spieler, in dem Helden gegen Zombiehelden antreten. Wer nicht sofort noch mehr Boxen kaufen möchte, kann sich auch einfach nur die Regeln anschauen und so spielen. Als einziges spezifisches Material kämen ein paar Token und Teamkarten dazu, auf die man verzichten muss. Das Spielerlebnis dürfte durch diesen Verzicht nicht wesentlich beeinflusst werden.
Abseits der offiziellen Erweiterungen gibt es auch eine sehr gute kostenlose Fanerweiterung, den „Heroes and Villains Mode“, welcher voll kooperativ ist. Hier treten wir wieder als gute Superhelden gegen Superschurken an und versuchen, den Plan des Masterminds zu vereiteln. Die Regeln sind gut strukturiert und beschreiben klar, welches Material der jeweiligen Grundspiele zu verwenden ist und was die Regeländerungen sind. Das erhöht allerdings die Komplexität etwas und sollte nicht direkt zum Einstieg gespielt werden.
Fazit
Marvel Zombies: X-Men Resistance fügt sich nahtlos in die Marvel Zombies Welt ein. In gewohnter Zombicide Art stellen wir uns den Zombies in den Weg und dürfen diese in zehn Szenarien den Gar aus machen. Auf der CMON Website stehen außerdem weitere Szenarien zur Verfügung.
X-Men Resistance ist vom Regelwerk genauso einfach wie Marvel Zombies und bietet ein kurzweiliges Erlebnis, wenn man nicht selbst Zombie sein möchte. Die Skalierbarkeit ist aber auch leider wie bei Marvel Zombies kaum gegeben, denn es sollten immer mindestens 4 Charaktere gesteuert werden. Die Power-Mechanik ist für mich leider etwas langweiliger als das Verschlingen in Marvel Zombies, wird aber etwas durch die mehrstöckigen Gebäude aufgewogen.
Mir macht vor allem die Kombination beider Grundspiele Spaß. Alleine das Mixen beider Boxen verdoppelt die Charakterauswahl sofort in beiden Versionen und führt zu mehr Varianz ohne weitere Regeln. Ist man für weitere Spielmodi bereit, so können diese mit einigen Regelanpassungen auch schnell integriert werden und verändern das Spielerlebnis nochmal komplett.
Name: Marvel Zombies: X-Men Resistance
Erscheinungsjahr: 2024
Spieler: 1 – 6
Alter: ab 14 Jahren
Dauer: 60 Min
Autor: Fabio Cury, Michael Shinall
Illustration: Marco Checchetto, Henning Ludvigsen
Verlag: CMON / Asmodee
