Marvel United geht mit den X-Men in eine neue Runde. Diesmal sind die Mutanten der X-Men und ihre Widersacher der Fokus.
Die X-Men Box ist eine Grundbox, in der alles zum Spielen vorhanden ist. Diese kann aber auch wunderbar mit den Avengers aus Marvel United nach Belieben kombiniert werden.
Material
Genau wie bei Marvel United gibt es in dieser Grundbox 10 Figuren. Allerdings ist die Verteilung diesmal etwas anders. Es gibt mit Wolverine, Cyclops, Jean Grey, Storm, Beast und Professor X sechs Helden mit eigenen aus zwölf Karten bestehenden Decks. Als Schurken stellen sich uns Sabretooth und Juggernaut in den Weg, die eigene Decks und Tableaus haben. Als Neuerung gegenüber Marvel United gibt es Anti-Helden. Mystique und Magneto können sowohl als Helden als auch als Schurken gespielt werden und haben das entsprechende Material für beide Varianten. Damit gibt es acht spielbare Helden und vier spielbare Schurken.
Dazu gibt es auch hier dutzende Pappmarker um Verbrecher, Zivilisten, Bedrohungen und weitere Zustände und Aktionen abzubilden. Alles ist in einem Inlay mit Plastikdeckel gut verstaut, beim Verzicht auf das Inlay kann man den Inhalt beider Grundboxen in einer unterbringen.
Regeln und Spielablauf
Am grundsätzlichen Spielablauf hat sich hier nicht viel geändert. Deshalb verweise ich gerne auf die Sektion bei Marvel United.
Beim Kampf gegen Magneto wird abweichend eine Spezialmission „Cerebro einsetzen“ anstatt der Mission „Zivilisten retten“ verwendet. So kommt auch hier noch etwas mehr Abwechslung bei den Missionen ins Spiel.
Eine weiterer Spielmodus, der mit X-Men hinzukommt, ist der Superschurkenmodus. Hierbei übernimmt ein Spieler die Kontrolle über den Schurken und versucht dabei, bis zu vier Heldenspieler zu besiegen. Für diesen Modus gibt es ein weiteres Kartendeck und Zusatzkarten für die Helden. Durch diesen Modus wird Marvel United zu einem kompetitiven Spiel, falls man Abwechslung vom gemeinsamen Kampf gegen die Schurken sucht.
Fazit
Marvel United: X-Men macht konsequent da weiter, wo Marvel United aufgehört hat. Am funktionierenden Spielprinzip wurde nichts grundsätzliches geändert. Durch die Anti-Helden und den Superschurkenmodus gibt es aber weitere Spielmöglichkeiten, die noch mehr Varianz ins Spiel bringen.
Der Schwierigkeitsgrad war für uns merkbar höher. Wo wir bei Marvel United noch Jokerkarten aus unserem Deck entfernt hatten, um uns das Leben schwerer zu machen, war hier erst mal nicht daran zu denken. Die ersten Siege gegen die neuen Schurken waren hart erkämpft. Die neuen Schurken bringen wieder interessante Mechaniken ins Spiel und auch die Helden sind abwechslungsreicher als bei der alten Grundbox. Das ganze ist auch nur wenig komplexer geworden, so dass es hier auch keine Einstiegshürde geben sollte.
Bleibt die Frage, bevorzuge ich Marvel United mit den Avengers oder den X-Men? Rein vom Inhalt und der Varianz her ist die X-Men Box vorne, aber auch nicht so weit, dass ich diese uneingeschränkt vorziehen würde. Wenn man die Charaktere der Avengers lieber mag, macht man auch mit der Box nichts falsch. Tatsächlich wäre die X-Men Box die erste Erweiterung, die ich jedem empfehlen würde, der Abwechslung von den Avengers sucht. Die anderen Erweiterungsboxen kommen meist nur mit drei Helden und einem Schurken, da bietet die X-Men Grundbox wesentlich mehr Inhalt und kann ohne Einschränkungen kombiniert werden.
Für mich ist Marvel United weiterhin ein gutes Familienspiel, um gemeinsam die Welt vor Schurken zu retten. Ich kann es bedenkenlos allen empfehlen, die Lust auf ein kooperatives Abenteuer haben.
Name: Marvel United: X-Men
Spieler: 1 – 5
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 40 Min
Autoren: Andrea Chiarvesio, Eric M. Lang, Francesco Rugerfred Sedda
Illustration: Édouard Guiton
Verlag: CMON / Asmodee
