Auf dem Hof geht es turbulent zu. Alle Adligen sind nur darauf erpicht, Statuen ihres Selbst zu errichten und damit in die Geschichte einzugehen. Je mehr Statuen ein Adliger errichtet, desto besser und je größer sein Ansehen. Doch die Statuen wollen auch bezahlt werden und hier liegt das Problem. Das Volk muss mit seinen Steuerabgaben in Form von Waren diese finanzieren.

Doch wie lange bleibt das Volk still, bis es zum Aufstand kommt? Hier gilt es eine gute Balance zu finden und das Volk nicht zu verärgern. Denn wer gierig ist, wird vom Volk bestraft und somit heißt es kühlen Kopf bewahren und immer ein Tick weniger gierig sein als die anderen. Denn nur wer die meisten Statuen errichten konnte, gewinnt das Spiel.

 Vorbereitung

Der Spielplan wird zusammengesteckt und aufgebaut. Die Anzahl der Landschaftstableaus ist dabei abhängig von der Spieleranzahl. Einige Tableaus sind zu Beginn der Partie noch verdeckt. Jeder Spieler erhält 25 Statuen und seine Burgtafel. Die Statuen werden in die ausgestanzten Leisten seiner Burgtafel einsortiert. Zudem bekommt jeder Spieler noch seine Gefolgsleute, die er rechts neben seiner Burgtafel, für alle offen sichtbar, ablegt. Auch hier ist die Anzahl der Gefolgsleute abhängig von der Spieleranzahl. Jeder Spieler erhält noch eine Gnadenkarte, welche links von seiner Burgtafel mit der Seite „Keine Gnade des Volkes“ nach oben platziert wird.

Die Warenplättchen werden, abhängig von der Spieleranzahl, einzeln und verdeckt in der Tischmitte ausgelegt. Diese Warenplättchen sind dann die „Waren des Volkes“. Die Adelskarten (Anzahl der Adelskarten ist auch hier abhängig von der Spieleranzahl) werden gemischt und jeder Spieler bekommt eine Karte, die er in die Aussparung seiner Burgtafel legt. Die Adelskarten haben die Ränge 1-4, wobei der 1. Rang dem König/Königin vorbehalten ist und somit höchsten Rang symbolisiert.

Die Sanduhr und Tumultscheibe erhält der Spieler mit dem höchsten Rang. Bevor es losgeht, darf noch jeder Spieler, beginnend mit dem Spieler mit dem niedrigsten Rang, eine Statue auf ein Wiesenfeld setzen. Jetzt kann es endlich losgehen.

Ziel

Der Spieler, der die meisten Statuen errichtet hat geht als Sieger aus dem Spiel hervor.

 Durchführung

 Jede Runde ist in 7 Phasen unterteilt, die nacheinander durchgespielt werden.

  1. Die Stimmung des Volkes

Der Startspieler dreht den Pfeil der Tumultscheibe. Die Zahl des Bereichs, auf die der Pfeil stehen bleibt gibt an, wieviel Waren von jeder Sorte dem Volk nach der Steuerphase noch verbleiben muss. Bsp.: Bleibt die Nadel auf einer 2 stehen, so verlangt das Volk mind. je zwei Brote, Marmor und Werkzeuge.

  1. Eintreiben der Steuer

Jeder Spieler nimmt drei verdeckte Warenplättchen aus der Tischmitte und legt diese verdeckt zur Seite. Diese Warenplättchen spielen in dieser Runde nicht mit.

Bevor es nun an das Steuereintreiben geht, sollte sich jeder Spieler sich im Klaren sein, wo er seine Statuen bauen möchte. Denn je nach Platz ist das Errichten seiner Statue unterschiedlich teuer. Eine Statue auf einem Wiesenfeld (ein Brot und ein Marmor) ist billiger als drei Statuen auf einem Schlossfeld (zwei Marmor und drei Werkzeuge). Wenn jeder Spieler weiß, welche Waren er für das Bauen seiner Statuen benötigt, kann es losgehen.

Die Sanduhr wird umgedreht und alle Spieler haben 20 Sekunden Zeit die passenden Waren aus der Tischmitte zu „rauben“. Doch dabei jeder Spieler immer nur eine Hand benutzen und es darf sich immer nur ein Plättchen angesehen werden. Die andere Hand bleibt dabei immer unter dem Tisch. Hat man ein passendes Plättchen gefunden, so wird es verdeckt auf das Burgtableau gelegt. Passt es nicht, so wird es verdeckt wieder zurückgelegt.

Jedes Plättchen, welches aber schon auf der Burg liegt, darf nicht mehr zurückgelegt werden. Wenn die Sanduhr abgelaufen ist, so darf jeder Spieler, sofern er noch ein Plättchen in der Hand hat, dieses nehmen oder zurücklegen. Anschließend werden alle Plättchen auf dem Burgtableaus und in der Tischmitte aufgedeckt. Jetzt zeigt es sich, ob es zu Tumulten kommt oder nicht.

  1. Tumulte?

Kein Tumult

Dazu wird für jede Sorte (Marmor, Werkzeug, Brot) die Anzahl der verbliebenden Warenplättchen in der Tischmitte ermittelt. Ist die Zahl gleich groß oder größer als die in Phase 1 ermittelte Zahl auf der Tumultscheibe, gibt es keinen Tumult. Es bleiben noch genügend Waren übrig, um das Volk zufrieden zu stellen.

Tumult

Ist die Anzahl der Waren einer Sorte im Vorrat (Tischmitte) kleiner als die Zahl auf der Tumultscheibe, so geht das Volk bei dieser Warensorte leer aus und es rebelliert.

Es wird für jede Sorte (Brot, Marmor, Werkzeug), für die es nicht genug Waren gibt, ein Tumult ausgeführt.

Wurde ein Tumult ausgelöst, so ermittelt jeder Spieler die Anzahl der Plättchen dieser Sorte, die er auf seinem Burgtableau abgelegt hat. Der Spieler mit den meisten Waren ist der „Gierigste“ und muss die Strafe des Volkes spüren. Bei Gleichstand, wird nur der Spieler mit dem höheren Rang bestraft.

Strafe des Volkes

  • er verliert drei Gefolgsleute. Diese müssen zurück in den Vorrat gelegt werden.
  • er darf nur das Warenplättchen der entsprechenden Sorte mit den wenigsten Waren behalten. Ausnahme, er besitzt nur eins, dann darf er dieses ausnahmsweise auch behalten.
  • Besitzt ein Spieler die „Gnade des Volkes“ (erst ab 2.Runde), darf er von jeder Sorte eine Ware abziehen.
  1. Statuen errichten

Der Spieler mit dem höchsten Rang beginnt auf einem freien Landschaftsfeld zu bauen. Je nach Art des Feldes dürfen nur 1, 2 oder 3 Statuen gebaut werden. Auch sind dafür natürlich die nötigen Kosten in Form von Waren zu zahlen.

Folgende Regeln sind beim Bauen zu beachten:

  • Statuen dürfen nur auf einem freien Feld aufgestellt werden, welches waagrecht oder senkrecht an ein Feld angrenzt, wo bereits eine oder mehrere eigene Statuen stehen.
  • Es darf gebaut werden:

1 Statue: unbewohntes Landschaftsfeld (Wiese, Wald Gebirge)

  • Statuen: bewohntes Landschaftsfeld Dorf
  • Statuen: bewohntes Landschaftsfeld Schloss
  • Beim Bauen wird immer die vorderste Statue von seinem Burgtableau genommen.
  • Es kann nur gebaut werden, wenn auch genug Waren vorhanden sind um die Kosten zu begleichen. Ist dies nicht der Fall muss man passen.

Zahltag

Der Spieler zahlt das Errichten der Statue(n) mit seinen Warenplättchen. Diese werden abgeben.

Auch hier sind folgende Regeln zu beachten:

  • Die Waren dürfen nicht auf mehrere Statuen auf unterschiedliche Felder verteilt werden.
  • Für jede zu viel bezahlte Ware, wandert ein Gefolgsmann in den eigenen Vorrat. Jedoch darf nicht absichtlich mehr gezahlt werden, Gefolgsleute zu ergattern.

Sollte nach einer Aufstellphase, ein Spieler noch genügend Waren übrig haben, um weitere Statuen zu errichten, so wird eine weitere Aufstellrunde begonnen. Auch hierbei beginnt der Spieler mit dem dem höchsten Rang. Sollte ein Spieler nach der ersten Aufstellrunde noch genug Waren für eine zweite Aufstellrunde haben, so darf er auch ein zweites oder drittes Mal bauen.

Kann ein Spieler in einer Runde keine weiteren Statuen mehr bauen, so bekommt er als Trostpreis 2 Gefolgsleute. Jedoch darf er in dieser Runde nicht an einem Tumult beteiligt gewesen sein. sein. Haben alle Spieler ihre Statuen gebaut, beginnt die nächste Phase.

  1. Rangvergabe

Jetzt werden die eigenen Gefolgsleute gezählt. Der Spieler mit den meisten Gefolgsleuten bekommt sofort die Königskarte und gibt seine Adelskarte dem Spieler, der den König vorher besaß.  Die weiteren Ränge werden nach der Anzahl der eigenen Gefolgsleute verteilt. Bei Gleichstand, bekommt der Spieler mit dem höheren Rang auch wieder den höheren Rang.

  1. Krönung

Damit der König nicht zu mächtig wird, muss er nach seiner Krönung sofort 5 Gefolgsleute abgeben. Anschließen nimmt er die vorderste Statue auf seinem Burgtableau und setzt diese auf das nächste freie Feld der Königschronik. Weiter bekommt der neue König die Tumultscheibe und die Sanduhr.

Besonderheit Königschronik

Sobald der König sein Statue auf das dritte und später auf das fünfte Feld der Königschronik setzt, wird die Spielfläche erweitert. Dazu werden 1-2 verdeckte Landschaftsplättchen aufgedreht. Die Anzahl ist abhängig von der Spieleranzahl. Der König darf die Landschaftsplättchen vorher nicht ansehen und muss diese in Richtung zu sich umdrehen. So entstehen neue Felder, die in der nächsten Runde mit neuen Statuen der Spieler bebaut werden dürfen.

Doppelfelder Königschronik

Auf den Doppelfeldern stellt der neue König zwei Statuen auf. Im Anschluss daran wird überprüft ob das Spiel zu Ende ist (s. Ende)

  1. Gnade des Volkes

Wer die wenigsten Statuen verbaut hat, bekommt die Gnade des Volkes zu spüren. Er dreht dazu seine Karte auf die Seite „Gnade des Volkes“. Alle anderen Spieler lassen ihre Gnadenkarte auf der Seite „Keine Gnade des Volkes“ liegen. Sollten alle Spieler gleich viel Statuen eingesetzt haben und es herrscht Gleichstand, so erfährt kein Spieler die Gnade des Volkes.

Vorbereitung auf die nächste Runde

Alle Warenplättchen, incl. der Drei, die zu Spielbeginn jeder Spieler sein eigen nennen konnte, werden wieder verdeckt in die Tischmitte gelegt und gut gemischt. Nun kann eine neue Runde starten. Beginnen tut der neue König.

Ende

Immer wenn Statuen auf einem Doppelfeld in der Königschronik aufgestellt werden, muss überprüft werden, ob das Spiel womöglich schon zu Ende ist. Dazu wird die Differenz zwischen der Anzahl der meistgebauten Statuen eines Spielers und der Anzahl der Statuen, des Spielers mit den wenigsten Statuen, ermittelt. Ist diese Differenz größer als die Zahl unterhalb der auf der Königschronik aktuell aufgestellten Statuen, so endet das Spiel sofort. Der Spieler mit den meisten aufgestellten Statuen gewinnt das Spiel.

Bei Gleichstand gewinnt der ranghöhere Spieler.

Ist die Differenz kleiner oder gleich der Zahl unterhalb der Königschronik aktuell aufgestellten Statuen, so gibt es eine weitere Runde.

Sollte es ein Spieler alle seine 25 Statuen verbauen, so hat er sofort gewonnen.

Fazit

Tumult Royal ist ein schönes, kurzweiliges Familienspiel, was für Abwechslung am Spieltisch sorgt. Das Spielmaterial ist liebevoll gestaltet, die Spielregel ist gut bebildert, strukturiert und erklärt. So macht Spielen Spaß und es kann gleich losgelegt werden. Gerade die „Grabschphase“, wo alle Spieler gleichzeitig nach den passenden Warenplättchen suchen, war nicht nur bei den Kindern sehr beliebt. Tumult Royal spielt sich flüssig, der Spielmechanismus ist gut durchdacht.  Am meisten Spaß hat es uns mit 4 Spielern gemacht. Bei uns kommt es sicherlich immer mal wieder auf den Spieltisch.

Tumult Royal
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