Mystic Vale ist ein Kartenspiel mit dem Grundmechanismus des “Card Crafting”. Das bedeutet: die Karten, die ein Spieler besitzt, werden mit der Zeit stärker, da ihr neue Funktionalitäten hinzugefügt werden, sogenannte Aufwertungen. Diese liegen in der Tischmitte geordnet nach drei Leveln aus. Level 1 bildet dabei die einfachste und erschwinglichste Auswahl, Level 3 hingegen die teuerste, aber auch gewinnbringendste..

Als Grundaufwertung stehen noch Karten mit dem Namen “fruchtbares Land” zur Verfügung. Mit ihnen werden hauptsächlich weitere Manapunkte ins Deck gebracht, die zum Erwerb der anderen Karten benötigt werden. 

Das Ganze funktioniert so: Ein Spieler dreht die oberste Deckkarte um und lässt sie “wachsen”, indem er sie offen in die Auslage legt. Dies wiederholt er, bis er inklusive der nicht aktiven Deckkarte drei oder mehr Verderben – Symbole offen liegen hat. Sind es drei, darf er nun mit den auf den aktiven Karten abgebildeten Manapunkten Aufwertungen erwerben. Dies ist die Erntephase. 

Durch die Aufwertungen kommen auch weitere Natur-Symbole in die Auslage, die zum Kauf von Unterstützungskarten aus dem “mystischen Garten” verwendet werden können. Diese werden nach dem Kauf offen ausgelegt und bringen einen Vorteil während des Spiels oder bei Spielende.

Hat ein Spieler alle Käufe abgeschlossen, schiebt er seine neu erworbenen Käufe  in die Kartenhülle einer der Karten, die er soeben aufgedeckt hat. Dabei darf er keine schon vorhandenen Aufwertungen (oder Schwächungen) überdecken. In eine Karte passen bis zu drei Aufwertungen, nämlich eine oben, eine in der Mitte und eine weitere unten.

Danach legt er alle ausgespielten Karten auf den Ablagestapel. 

Eine Bedingung des Spielendes ist es, dass die Aufwertungskarten des Level 2 aufgebraucht sein könnten, Wenn durch eine Erweiterung mehr Aufwertungskarten ins Deck kommen,  müssen diese wieder auf 18 reduziert werden. Dies ist leider in keiner Spielregel der Erweiterungen so angegeben.

Spielt man mit einer Erweiterung, sollte man beim Spielaufbau darauf achten, die Begrenzungen einzuhalten. Bei den Level 1 Unterstützungen ist nur eine bestimmte Anzahl Karten erlaubt, je nach Spielerzahl. 

Fazit:

Mystic Vale als Grundspiel eignet sich höchstens dazu, das Spiel und seinen wirklich coolen Mechanismus  zu erlernen.  Inhaltlich fühlt es sich jedoch unvollständig an und nimmt eher einen trägen Spielverlauf. Dadurch wirkt es etwas eintönig. Dank der zahlreichen Auswahlmöglichkeiten beim Kauf bietet das Spiel eigentlich einen ausreichenden Spielraum, der taktische Überlegungen  beim Zusammenbau des Decks ermöglicht, was aber im  Grundspiel gefühlt nicht vollständig ausgenutzt wird.

Es ist daher dringend zu empfehlen, mindestens eine Erweiterung dazu zu nehmen, um mehr Varianz in das Spiel zu bekommen. Insbesondere die Anführer aus den Erweiterungen erhöhen den Spielspaß deutlich.  Da insgesamt mehr Karten zur Verfügung stehen, wird das Spielen mehrerer Partien abwechslungsreicher und unterstützt die im Grunde sehr gute Idee des Card Crafting.

Außer dem Wettlauf um die verfügbaren Siegpunkte gibt es keine weitere direkte Interaktion zwischen den beteiligten Spielern. Wieso eigentlich nicht? Mit einer kleinen Regeländerung wäre es leicht möglich,  kompetitive Elemente einzubauen. Das Aufräumen des Decks müsste nur an den Anfang des kommenden Zugs gelegt werden. Dann könnten Spieler Veränderungen in die ausgelegten Karten des Mitspielers spielen.

Bei so wenig Interaktion bietet sich eigentlich ein Solo Modus an, den es aber offiziell leider nicht gibt. Hier wird man aber in den einschlägigen Brettspiel Seiten fündig. z.B: bei Boardgamegeek.

Das Thema spielt übrigens keine sehr große Rolle und dürfte beliebig austauschbar sein. Allerdings ist das hier gewählte Thema Natur / Mystik / Druiden sehr gelungen illustriert worden, auch wenn die Bezeichnungen der Spielphasen “Vorbereiten” “Wachsen”, “Ernten”, “Aufräumen” nicht ganz konsistent dem Thema zugeordnet sind. Auch hätte ich mir für die Bezeichnungen “Aufwertungen” und “Unterstützungen” mehr Phantasie gewünscht. Lobenswert ist aber, dass es zu den teilnehmenden Druiden- Clans weitere Informationen zum Nachlesen gibt.

Beim Spielmaterial ist zu erwähnen, dass Mystic Vale nicht nur aus Karten aus Pappe besteht. Die Aufwertungen sind dünne Plastikkarten, die anfangs mit einer Schutzfolie überzogen ist. Man kann die Karten mit dieser Schutzfolie verwenden, besser ist es aber, wenn man sich eine gute Stunde Zeit nimmt, um sie zu entfernen.

Ich kann nicht verhehlen, dass ich Mystic Vale wirklich mag. Das “Wachstum” der Karten fühlt sich toll an und es ist spannend, sein immer mächtiger werdendes Deck entwickeln zu sehen.

Mystic Vale
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