„Das Städtchen Ku(h)fstein, das kennst Du wohl“. Dieser Lied Vers fällt uns bei Rita Modls Kuhfstein sofort ein und bildet umgehend einen Ohrwurm beim Spielen.
Kufstein ist ein Legespiel, in dem wir versuchen, bestimmte Landschafts – Kombinationen auszulegen und dafür Punkte zu bekommen. Klingt, als gäbe es sowas schon. Ob es hier neu gedacht ist, schauen wir uns im Folgenden an.
Material
In der Box finden wir vor allem das vor, worum es bei dem Spiel geht: Plättchen. Ergänzt werden diese mit kleinen Holzkühen in den Farben grau weiß braun und schwarz sowie einigen Bäumen aus Holz.
Ein Kartensatz mit den Legevorlagen und eine Siegpunkte Anzeige ergänzen das Material. Die Siegpunkt Anzeige besitzt die Besonderheit, dass drei Felder variabel sind., Dort werden Bonus Marker eingesetzt, die aktiv werden, wenn ein Spieler diese überschreitet.
Für die Wertung bei Spielende erhalten die Spieler dann noch zwei Wertungsplättchen mit Aufgaben, die am Ende des Spiels erfüllt sein müssen.
Ablauf
In der Tischmitte liegen fünf Landschaftsplättchen und vier Karten mit den Vorgaben aus. Die Spieler dürfen pro Zug immer zwei Aktionen durchführen: Zur Auswahl stehen das Nehmen oder Auslegen einer Landschaft, das Nehmen oder Werten einer Karte und das Zurückholen der eigenen Kuhherde. Dazu später mehr.
Durch das Auswählen und Anlegen formen die Spieler ihre eigene Landschaft. Ein Plättchen muss immer waagerecht oder senkrecht an ein vorhandenes Plättchen angelegt werden. Mehr Regeln gibt es dafür nicht, also keinerlei Einschränkungen bzgl der Landschaftsform.
Es kann aber dazu kommen, dass in einem Vierer – Quadrat vier unterschiedliche Landschaftsformen liegen. Dies berechtigt den Spieler, dort einen Baum zu pflanzen, der später Zusatzpunkte einbringt.
Ansonsten geht es vorwiegend darum, die eigenen Karten zu werten, indem die auf den Karten vorgegebene Landschaft so auf dem Tisch liegt. Die Vorgabe könnte beispielsweise sein: “Ein Acker muss neben einem Wald liegen”. Ob waagerecht oder senkrecht ist dabei unerheblich.
Wertung
Wenn die Karte nun gewertet werden soll, muss der Spieler auf jedes Feld, das er wertet, eine Kuh stellen. Das bedeutet, er muss aufpassen, dass er im Wertungsfall genügend Kühe zur Verfügung hat, um die Wertung durchzuführen.
Nach mehreren Wertungen kann es dazu kommen, dass keine Kühe mehr im eigenen Stall vorhanden sind. Dieses Problem kann ein Spieler lösen, indem er seine Herde zurückholt. Allerdings darf er dabei nur die Kühe nehmen, die benachbart zusammenstehen. Weitere Kühe müsste er in einer eigenen Aktion heimholen.
Das Spielende wird dann bei Erreichen von 65 Punkten eines Spielers erreicht. Die Runde wird noch zu ende gespielt, dann werden noch die Wertungskarten vom Spielanfang ausgewertet. Wer die meisten Punkte vorweisen kann, hat die Partie Kuhfstein gewonnen.
Fazit
Kufstein besitzt bekannte Elemente, beispielsweise von Carcassonne und Cascadia, ist aber dennoch ein eigenständiges Spiel und fühlt sich spielerisch anders an. Es besitzt eine gewisse Leichtigkeit, eine ländliche Frische, die vom Thema angeht, aber auch ein herausforderndes Spielkonzept. Die Einstiegshürde fällt sehr niedrig aus, sodass auch unerfahrene Spieler sich schnell in das Spiel hineinfinden. Ein echter “Door Opener” also.
Für uns ist Kuhfstein eins der Highlights des aktuellen Spielejahrgangs. Wir konnten es mit Kindern aller Altersstufen, auch jüngeren (6) gut spielen, da das Spiel es erlaubt, das Leistungsniveau zu variieren. Ambitioniertere Spieler werden aber auch ihren Spaß haben, denn es ist nicht so einfach, immer das perfekte Set aus Landschaften und Wertungskarten zu bekommen.
Schön gestaltetes Spielmaterial und eine klar verständliche Spielanleitung runden den guten Eindruck ab. Wir können Kuhfstein im Familienspielbereich und leichteren Kennerbereich auch aufgrund seines hohen Wiederspielreizes wärmstens empfehlen.
- Erscheinungsjahr: 2023
- Spieler: 2-4
- Alter: ab 8 Jahren
- Dauer: ca 45 Minuten
- Autorin: Rita Modl
- Illustration: Stefan Sonneberger
- Grafik: Daniel Müller
- Verlag: Schmidt-Spiele
