Eigentlich wollte Michael Menzel nur Andor erfinden und dann weiter als exzellenter Spiele Illustrator tätig sein. Glücklicherweise hat ihn das Spieleerfinder – Gen in den Bann gezogen, sodass wir doch ein paar mehr Spiele von ihm präsentiert bekommen. Sein neuestes Werk Drachenhüter ist ein reines Kartenspiel, in dem wir mit Hilfe eines magischen Buches unsere Drachen behüten sollen.

Material

Das Besondere an Drachenhüter ist die Aufmachung der Karten. Wir haben eine linke Buchseite, die Zahlen zeigt, und eine rechte Buchseite, die Drachen in verschiedenen Farben zeigt. Das Buch erweist sich nicht als sehr gebunden, denn wir entfernen in jedem Zug etliche Seiten aus diesem Buch.

Unsere Siegpunkte zählen wir mit kleinen Plättchen, die man zu Amuletten zusammenlegen kann. Zudem gibt es kleine blaue Kristalle, die als Währung zum Kaufen einer zusätzlichen Aktion gelten.

Die Anleitung besteht aus zwei Teilen. Im klassischen Teil wird das Grundprinzip des spiels erklärt, während im “Begleitheft” Vieles näher erläutert wird und detaillierter beschrieben wird. Wir haben tatsächlich erst nach der ersten Partie ins Begleitheft geschaut. Insofern geht diese Zweiteilung der Anleitung wohl auf.

Ablauf

In einem Zug ist es das Ziel, Drachen in die eigene Auslage zu legen. Die Vorgabe dazu gibt das magische Buch. Liegen eine 3 und ein oranger Drache aus, heißt das, dass ein Spieler genau drei orange Drachen in seine Auslage befördern darf. Dafür gibt es dann Belohnungen in Form von Amulett – Teilen, Dracheneier oder dem Lichtdrachen (Denn unsere Tochter aber lieber “Drachenmutter” genannt hat).

Das ändert sich aber bei jedem Nehmen einer Karte. Pro Buchseite liegen nämlich jeweils Karten in der Auslage. Wird eine der Karten genommen, muss der aktive Spieler sofort eine Karte vom Buch nehmen und auf den frei gewordenen Platz legen. Jetzt könnte die Zahl oder die Farbe bereits eine andere sein.

Abhilfe schafft hier die Möglichkeit, das Buch zu beeinflussen, indem der Spieler eine Karte aus seiner Hand auf das Buch zurücklegt und damit Zahl oder Farbe ändert. Insgesamt darf der Spieler so bis zu drei Karten nehmen oder auflegen. Zahlt er ein Kristall, darf er eine weitere Karte bewegen.

Legt der Spieler aus, dürfen Mitspielende ebenfalls auslegen, falls sie die Bedingung erfüllen und nicht bereits Drachen gesperrt sind.. Das passiert, wenn sie in der eigenen Auslage zwischen zwei anderen Drachenfarben liegen.

Mini- Erweiterungen

Um etwas mehr Varianz zu erreichen, liegen dem Spiel noch Zaubertruhen bei, die besondere Aktionen ermöglichen. Man kann die Truhen aber in den ersten Spielen und wenn Kinder mitspielen, gut weglassen.

Auf der Spielemesse in Essen konnte man zudem die Mini – Erweiterung „die Prophezeiungen der Urdrachen“ erstehen. Darin befinden sich drei Gold- und drei Silbermarker, die Siegpunkte für die Anordnung der eigenen Auslage bringen .

Fazit

Es geht immer um das Auslegen können. Dabei ist es keineswegs so, dass immer ideale Verhältnisse herrschen. Deshalb ist es gut, dass es Möglichkeiten gibt, das Buch zu beeinflussen. Insbesondere im späteren Spielverlauf kann man dies ganz gut mit den Karten tun, die man eh nicht mehr anlegen darf. 

Dem Kind (8) hat in der ersten Partie das ständige “Entscheiden müssen” nicht so gut gefallen. Später, nachdem die Technik des Beeinflussens des magischen Buches erlernt und eingespielt war, hatte es aber viel Spaß, insbesondere auch am Sammeln der Amulett – Teile. Die Lichtdrachen hat es aber spontan immer “Drachenmutter” genannt, was der Funktion des Drachen aber keinen Abbruch tat..

Toll gemacht ist die Anordnung der Karten als Zauberbuch. Durch das Blättern ist dieses ständig in Bewegung. Das allerdings muss man mögen, denn die Änderung der Spielsituation geschieht sehr schnell aufeinanderfolgend. Mit jedem Zug liegt eine andere Situation auf dem Tisch.. 

Drachenhüter hat uns insgesamt aber gut gefallen. Es ist ein kartenbasiertes, relativ schnell gespieltes Familienspiel, das man gut mit Kindern spielen kann, die rechnen können. Denn die Endwertung bringt einige Addition mit sich. Die Ergebnisse bewegten sich bei uns in der Regel im Bereich über 100.

Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Kosmos
Autor und Illustrator: Michael Menzel
 2-4 Spieler ab 8 Jahren

Drachenhüter
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