Merkurya_VerpackungDie rätselhaften Türme von Merkurya – kurz Merkurya – wurde erstmals 2015 auf der Essener Spielemesse vorgestellt. Es stellt eine Mischung aus Rate- und Merkspiel dar, bei dem die Spieler verschiedene Kombinationsmöglichkeiten aus einer Farbe und einer Zahl herausfinden müssen. Doch kann dieses Thema und der damit verbundene Mechanismus wirklich überzeugen?

 

Was steckt drin
In der quadratischen Verpackung befinden sich neben einer kurzen Anleitung sechs Plastiktürmchen, welche zentrales Spielelement sind. Ein Turm besteht dabei immer aus zwei Hälften, welche mittels einer Magnetfläche gut aneinander halten. Je sechs Turmhälften zeigen dabei einen braunen Schlüssel mit den Zahlen von 1 bis 6, die anderen ein Schloss in unterschiedlichen Farben.

Spielablauf

Die Turmhälften werden separat gemischt. Anschließend nimmt sich jeder Spieler verdeckt eine Schlüssel- und eine Schlosshälfte. Sollten weniger als 6 Personen mitspielen, werden die restlichen Turmhälften aus dem Spiel genommen.
Ziel des Spiels ist es nun, die exakten Kombinationen der Mitspieler herauszufinden. Dazu hat der aktive Spieler zwei Möglichkeiten:

1) Er stellt eine Frage an seinem linken Nachbar. Diese Frage muss immer eine Farbe und eine Zahl enthalten, z.B. Besitzt du ein blaues Schloss mit Nummer 3?. Sobald entweder die Farbe oder die Zahl richtig genannt wurde, muss die Frage mit Ja beantwortet werden. Nun ist dieser Spieler an der Reihe. Wurde die Frage jedoch mit Nein beantwortet, so muss sich der übernächste Mitspieler dazu äußern. Das geht so lange weiter, bis schließlich jemand mit Ja antwortet. Sollte es vorkommen, dass alle Spieler Nein gesagt haben, stellt der aktive Spieler eine erneute Frage.

2) Hat man die Kombination eines Mitspielers erraten, so darf man eine Verdächtigung äußern. Dazu zeigt man auf die entsprechende Person und nennt Farbe plus Zahl. Ist beides korrekt, muss der Mitspieler seine Turmhälften offen vor sich auslegen und darf in dieser Runde nicht mehr mitspielen. Sollte die Kombination jedoch falsch sein, so ist der anklagende Spieler aus dem Spiel.

Spielende

Der letzte verbleibende Spieler gewinnt Merkurya, da er derjenige ist, der die meisten Kombinationen kennt.

Fazit
In erster Linie will Merkurya ein Rate- und Merkspiel sein.
Die Spieler müssen genau aufpassen, was bereits gefragt wurde und wann es sich lohnt, jemanden zu verdächtigen. War die Kombination korrekt, profitieren nämlich alle Spieler von dem Ausscheiden eines Mitspielers. Daher ist durchaus ratsam, seine Vermutung anfangs zurückzuhalten. Jedoch kann man auch schnell selbst derjenige sein, dessen Kombination erraten wird und man fliegt aus dem Spiel.

Insgesamt finde ich jedoch, dass aus der Idee zu wenig herausgeholt wurde. Bereits nach einer Runde lies der Spielspaß deutlich nach, da Merkurya keine Spieltiefe besitzt. Der Mechanismus ist eintönig und die Fragen wiederholen sich sehr schnell. Erwachsene werden daher nur wenig Freude mit

Merkurya_SpielverlaufMerkurya haben. Die empfohlene Spielerzahl ab 2 Personen ist zudem komplett unsinnig, denn mit nur zwei geschickten Fragen gewinnt immer der Startspieler. Schließlich darf er bei einer mit Nein beantworteten Frage eine Neue stellen und errät so in den ersten beiden Runden Farbe und Zahl. Wenn überhaupt, macht das Spiel nur mit 6 Personen Spaß, denn hier muss man sich wirklich viele Antworten merken und miteinander kombinieren.

Dennoch möchte ich eine Empfehlung aussprechen: Die rätselhaften Türme von Merkurya ist ein schönes Kinderspiel!
Das Spielmaterial von Merkurya ist tadellos. Die Türmchen liegen gut in der Hand, sind nicht zu klein geraten und die Magnete sind weder zu stark noch zu schwach, sodass auch jüngere Mitspieler viel Freude daran haben. Die Spielanleitung ist sehr kurz gehalten und zweckmäßig. Diese enthält zudem zwei weitere Varianten für ein schnelles und ein einfaches Spiel, welche für Kinder jüngeren Alters gut einsetzbar sind. Es hat sich gezeigt, dass Kinder viel Freude an diesem einfachen Thema haben und gern um die richtige Kombination rätseln. Sie stören sich auch nicht daran, wenn weniger als 6 Personen mitspielen. Das angegebene Alter empfinde ich allerdings für viel zu hoch. Ich würde Merkurya Kinder in einem Alter zwischen 6 bis 10 Jahren spielen lassen.

Name: Die rätselhaften Türme von Merkurya
Erscheinungsjahr: 2015
Spieler: 2 – 6
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 20 min
Autor(en): Dave Cousins
Verlag: HCM Kinzel

Die rätselhaften Türme von Merkurya
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