Nach “der Kartograph” ist “die Kartographin” der zweite Teil der erfolgreichen Flip and Write Reihe, dessen erster Teil 2020 für das Kennerspiel des Jahres nominiert war. Geographie – Kenntnisse werden nicht benötigt, denn wir zeichnen selbst konzipierte Landkarten und verwenden dafür Tetris-Formen.

Material

Erste Amtshandlung ist zunächst einmal, die beigelegten Bleistifte gegen gut malende farbige Buntstifte aus der Sammlung der Kinder auszutauschen. Pegasus hätte hier sicher gut daran getan, die Kartographin gleich mit bunten Stiften auszustatten, denn die Erfahrung mit der Ursprungs – Version hatte gezeigt, dass das Spiel nicht nur deutlich mehr Spass macht sondern auch an Übersicht gewinnt, da man sich so zusätzlich an Farben anstatt an Formen orientieren kann.

Der beiliegende Block enthält zwei unterschiedliche Landkarten, von denen eine für alle teilnehmenden Spieler ausgewählt werden muss.

Den vier Dekret Karten werden vier Wertungskarten zugeordnet. Die Wertungskarten sind mit den Erfahrungen der ersten Version etwas besser abgestimmt. Die jahreszeitenkarten dienen als Spielphsenanzeige und zeigen uns, welche Wertung  in welcher Spielphase in Betracht kommt.

Die neuen HeldInnenkarten und Hinterhalte kommen nach und nach ins Spiel. Sie werden deshalb zusätzlich zum Erkundungsstapel ausgelegt. Mit diesem wird das Spiel gesteuert, denn der Erkundungsstapel enthält die Vorgaben, die in die Landkarten eingezeichnet werden müssen.

Das Material ist  jederzeit eigenständig spielbar, aber auch mit der Kartograph kompatibel und kann diesen ergänzen. In diesem Fall spielen die auf den Blöcken eingezeichneten Ruinenfelder eine Rolle. Wir die Kartographin allein gespielt, gelten diese wie freie Felder.

Spielablauf

In die Kartographin erschaffen wir eine Landkarte, indem wir in jeder Runde bestimmte Landschaftsflächen in den dafür vorgegebenen  Spielebogen einzeichnen. Dabei berücksichtigen wir, dass es zu einer bestimmten Zeit zu einer Wertung kommt, die von vier ausliegenden Wertungskarten vorgegeben ist.

Pro Runde wird eine Erkundungskarte aufgedeckt, die ein oder zwei Landschaftsteile und eine tetris-ähnliche Form anzeigt, die dann auf dem Landschaftsbogen mit bestimmten vorgegebenen Regeln eingezeichnet werden muss. Wer dabei die nächstfolgende Wertung am besten erfüllt, bekommt die meisten Punkte.

Eine Besonderheit  bei den Erkundungskarten sind die Hinterhalte. In diesem Fall muss ein Mitspieler die Zeichnung im Bogen anfertigen, in der Regel ist dies ein Monster, das später Minuspunkte einbringt

Neu in die Kartographin sind die HeldInnen, die es ermöglichen, solche Monsterfelder zu neutralisieren. HeldInnen werden mit ihrem Kampfmuster in die Landkarte eingezeichnet. Alle Felder des Kampfmusters zerstören dort eingezeichnete Monster -Teile.

Wertung

Viermal im Spiel kommt es zu einer Wertung. Wann diese ausgelöst wird, hängt von den Erkundungskarten ab und ist nicht in jeder Partie gleich. Die Erkundungskarten enthalten eine Zahl, die eine Zeiteinheiten ausdrücken soll. Ist eine bestimmte Summe dieser Zeiteinheiten erreicht, kommt es zur Wertung. Die Vorgaben sind hier für die vier Jahreszeiten unterschiedlich.

Punkte werden nun für die eingezeichneten Gebiete notiert, die zur jeweiigen Wertung passen. Wer auf den Erkundungskarten Goldmünzen eingesammelt hat, darf sich diese jetzt ebenfalls gutschrieben. Schließlich werden eventuelle Monsterpunkte abgezogen und andere Hinerhalt- Effekte aufgelöst.

Nach den vier Durchgängen für Frühling, Sommer Herbst und Winter endet das Spiel mit dem Zusammenrechnen aller Ruhmespunkte aus den vier Durchgängen.

Solo -Modus

Die Kartographin besitzt einen hervorragenden Solo – Modus. Er funktioniert grundsätzlich nach dem gleichen Spielprinzip, mit zwei Anpassungen: Zum einen können Hinterhalte in Ermangelung von MitspielerInnen nicht von denselben eingezeichnet werden. Die Hinterhalt – Karten enthalten aber einen kleinen Aufdruck, der angibt, in welche Ecke die Solo – SpielerIn ein Monster einzeichnen soll. Zum Anderen gibt es bei der Wertung ein SolospielerInnen – Ranking, bei dem die Ernennung zur legendären Meister KartographIn die höchste zu erreichende Stufe bildet.

Fazit

Für ein Flip and Write Spiel gibt die Kartographin ebenso wie das männliche Original sehr viel her. Das liegt vor allem an den vielfältigen Möglichkeiten, die Landkarte zu gestalten. Die Einstufung als Kennerspiel ist daher gerechtfertigt. Zudem wird man Die Kartographin sicher mehr als einmal spielen, denn auch darauf zahlt die hohe Varianz ein.  

Wer jedoch ein deutlich unterschiedliches bzw. erweitertes Spiel im Vergleich zum Kartographen erwartet, könnte ernüchtert dreinschauen, denn so viel Unterschied gibt es da  nicht, auch wenn uns die Einführung der HeldInnen gut gefallen hat und das Spiel damit ein wenig mehr “Roll Player” – Gefühl bekommt.

Man kann also zusammenfassend sagen, dass das tolle Spielgefühl, das wir bereits beim Kartographen entdeckt haben, hier deutlich erhalten bleibt und das Spiel in kleinen Details verbessert wurde. Es bleibt in jedem Fall eine Empfehlung für jedes Spieleregal und manchen Reisekoffer, denn es ist in einer kompakten Schachtel untergebracht.

Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Pegasus Spiele
Autor: John Brieger und Jordy Adan
Illustration: Lucas Ribeiro und Davey Baker
Spielerzahl: 1 – 6 (oder mehr, sofern genug Platz am Tisch ist)

Die Kartographin
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