Dice Throne gibt es schon seit 2018. Es ist in seiner Grundart ein würfelbasiertes Duell Kampfspiel, in dem zwei Charaktere mit unterschiedlichen Eigenschaften gegeneinander antreten. Nach Staffel eins mit “Barbar vs Mondelfe”, “Kampfmönch vs Paladin”, “Waldwächter vs. Kunoichi”, “Pyromantin vs. Schattendieb” haben wir es hier mit Staffel zwei zu tun.

Uns liegen die Ausgaben “verfluchte Piratin vs Tüftler” und “Revolverheldin vs Samurai” vor. Die weiteren Duelle heißen “Himmelsbotin vs. Vampirfürstin”  und  “Stratege vs.Tiergefährtin”.

Material

Eine Dice Throne Box besteht aus je zwei Charakteren, die gegeneinander antreten. Beide sind in passenden Schachteleinsätzen geordnet und damit schnell aufgebaut. Jeder Charakter hat ein Play -Board und eine Charakterkarte, auf der Informationen zum Umgang mit dem Charakter und seinen Utensilien stehen.

Für den Spielzug stehen je fünf Würfel bereit sowie ein Kartendeck, mit dem Soforteffekte und Verbesserungen auf die Eigenschaften des Charakters gespielt werden können. Zwei Anzeigen stehen zum Zählen der Kampfpunkte und des Lebenspunkte zur Verfügung.

Die Charaktere

Bevor es losgeht. sollten sich die Spieler mit den von ihnen gewählten Charakteren ein wenig vertraut machen. Auf dem Charakterbogen stehen einige gesonderte Aufbau – Anweisungen sowie Beschreibungen darüber, wie die Hilfsmittel des Charakters eingesetzt werden können. Beispiel: Der Tüftler erhält regelmäßig Energiemarker, mit denen er Bots bauen und später aktivieren kann.

Ablauf

Wenn alles soweit klar ist, kann es losgehen. Ähnlich wie bei Magic gibt es acht Phasen, wobei die Hauptphase, in der Karten und Effekte gespielt werden, in Teil eins und zwei aufgeteilt ist.

Los geht es mit der Versorgungsphase, in der die Charaktere vorgegebene oder erworbene Effekte spielen. In der Einkommensphase erhält der aktive Spieler eine Karte und einen Kampfpunkt. Die Kampfpunkte sind das Hauptzahlungsmittel, daher ist der Name hier etwas verwirrend.

Dann startet die Hauptphase, in der Karten ausgespielt werden können. Diese kosten aber in der Regel auch wieder Kampfpunkte. 

Die dann folgende Würfelphase besteht aus insgesamt drei Teilen. Der aktive Spieler würfelt zunächst in klassischer Kniffel – Manier bis zu dreimal und legt beliebig Würfel raus, die er behalten möchte. 

Das Ergebnis gleicht er dann mit den verschiedenen Bereichen seines Playerboards ab. Trifft der Würfelwurf eine der Kombinationen auf dem Board, darf er diese durchführen. Dabei gibt es immer einfachere und schwerer zu erreichende Bereiche. Damit kann er dann z.B. dem Gegner Schaden austeilen oder ihm bestimmte Marker geben, die dem Gegner das Leben schwer machen können.

Falls nach der Würfelphase noch Kampfpunkte zur Verfügung stehen, können diese in der zweiten Hauptphase ausgegeben werden, ehe der Spielzug mit der Aufräumphase endet. In dieser erhält der Spieler einen weiteren Kampfpunkt und gleicht seine Kartenhand ab.

Das geht so lange, bis ein Spieler bei null Lebenspunkten gelandet ist. Gestartet wurde mit 50.

Anleitung

Leider gehört Dice Throne zu den Spielen, deren Anleitung nicht wirklich strukturiert und verständlich geschrieben ist. Das gilt schon für die englische Original – Ausgabe, als auch für die deutsche Ausgabe, die leider nicht redaktionell überarbeitet und angepasst wurde. Das ist insofern schade, als dass das Spiel selbst wirklich eine redaktionell besser aufbereitete Anleitung verdient hat. 

Besonders verwirrend ist die Beschreibung des Umgangs mit den Markern. Die Charakterkarte wird hier manchmal als Speicherort verwendet, oft aber nur als Information. Rein intuitiv würde man aber wohl immer die Felder der Marker auch zum Ablegen derselben verwenden. Hier müsste es eine viel klarere Unterscheidung geben, welche Marker dort abgelegt werden sollen und welche nicht. Für diese müssten aber dann auch die Orte klar benannt sein und es muss jederzeit klar sein, wer, wann und wie solche Marker eingesetzt werden dürfen.

Auch einige Terminologien sind nicht eindeutig genug benannt. Die “Kampfpunkte hatte ich bereits erwähnt  Diese Bezeichnung ist deshalb unpassend, da dies eigentlich Geld ist, um Karten zu bezahlen oder zu verkaufen. Das wiederum hat nichts mit  Kampf zu tun.

Ein weiterer Ausdruck: Die  “passive Fähigkeit”, die keineswegs passiv ist. Besser wäre hier der Begriff  “Permanente Fähigkeit” gewesen, denn das beschreibt die Funktion dieser Fähigkeit passender, die jederzeit oder “während der Versorgungsphase” ausgelöst und damit aktiv wird.

Gerne hätte man auch den FAQ – Teil auf der Charakterkarte weglassen können, um den Platz für klare Regeln zu nutzen. FAQs gehören, wenn überhaupt, in den Anhang der Anleitung, aber nicht auf ein Element, das direkt zum Spiel gehört.

Fazit 

Trotz der Widrigkeiten der Spielanleitung macht Dice Throne richtig Spass. Es bestehen zu jeder Zeit genügend Optionen, um Entscheidungen zu treffen, auch wenn die Würfel mal nicht richtig rund gerollt sind. Natürlich braucht man Glück, um die mächtigen Fähigkeiten verwenden zu können, aber das macht auch einen großen Teil der Spannung aus, den Dice Throne bietet.  Zudem bieten hier Karteneffekte ein paar Möglichkeiten, den Würfelwurf zu beeinflussen. 

Toll sind die unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten der Charaktere. Beispiele: Der Tüftler baut erstmal Bots, mit denen er dem Gegner Schaden zufügt oder sich selbst heilt. Die Verfluchte Piratin wird erst auf ihrer verfluchten Seite richtig unfreundlich und kann viel Schaden verteilen, erleidet aber auch selbst welchen. 

Es lohnt sich also durchaus, mehrere Boxen oder gar eine oder mehrere Staffeln von Dice Throne zu besitzen, um das Spiel variabel zu halten. 

Grundsätzlich ist Dice Throne ein Duell Spiel, kann aber auch in 2er oder 3er Teams gespielt werden. In der wilden Variante mit mehr als zwei Einzelspielern wird das Ganze aber eher zu einem Zufallsgenerator und ist nicht mehr solide steuerbar.

Wer Spiele wie „King of Tokyo“ oder „Elder Signs Omen“ mag und einmal das Grundprinzip von Dice Throne verstanden hat und weiß, wie die besonderen individuellen Eigenschaften der Charaktere auszulegen sind, der wird an Dice Throne einige Zeit seinen Spaß haben.

Erscheinungsjahr deutsche Version: 2021
Verlag: Grimspire / Happyshops
Autoren: Gavan Brown, Manny Trembley
Spielerzahl: 2, 2-2 Teams, 3-3 Teams
Alter: ab 8 Jahren

Dice Throne
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