coupWie man immer wieder sieht, ist Politik kein einfaches Geschäft. In der Welt von COUP ist das besonders der Fall. Hier regieren Machtspiele, Intrigen und Verrat und man muss immer wieder um sein Leben fürchten. Jeder der zwei bis sechs Spieler versucht seinen Einfluss bei den Führern großer Konzerne geltend zu machen und damit die Mitspieler zu eliminieren. Dabei ist jedes Mittel recht. Stürzen wir uns also in die schutzigen Geschäfte und schauen einmal nach, ob das vielleicht trotzdem Spass machen kann.

Die Vorbereitungen sind schnell erledigt. Jeder Spieler bekommt eine Übersicht und zwei Münzen. Anschließend werden fünf der sechs beiliegenden Kartenarten ausgewählt. Die Karten zeigen Charaktere aus der Welt von COUP (Großherzog, Captain, Botschafter, Inquisitor, Contessa, Attentäterin). In jedem Spiel kommt aber entweder nur der Inqusitor oder der Botschafter zum Einsatz. Ist die Wahl getroffen, werden die drei Karten jedes ausgewählten Charakters gemischt und je zwei verdeckt an die Spieler ausgegeben. Diese beiden Karten sind der Einfluss der Spieler. Und schon können die Ränkespiele beginnen.

COUP_thumb2Ist ein Spieler an der Reihe, kann er eine der neun Aktionen auf der Übersichtskarte ausführen. Die Aktionen erlauben es zum Beispiel Geld zu bekommen, andere Spieler zu bestehlen, die eigenen Einflusskarten zu tauschen oder andere Spieler zu eleminieren. Dabei verlangen bestimmte Aktionen den entsprechenden Charakter. Es ist zum Beispiel nur möglich einen anderen Spieler zu bestehlen, wenn man den Captain nutzt. Eine weiteres wesentliches Element des Spieles sind die Reaktionen. Hat man einen bestimmten Charakter unter seinen Einflusskarten, ist es möglich auf Aktionen der Mitspieler zu reagieren. So erlaubt es zum Beispiel die Contessa, sich vor einem Anschlag durch die Attentäterin zu schützen.

COUP_thumb4Der eigentliche Kniff des Spieles ist aber, dass man den Charakter, der für eine Aktion notwendig ist, nicht wirklich besitzen muss. Man kann auch einfach behaupten, ihn zu haben. Dann darf man die Aktion ausführen, sofern es niemand anzweifelt. Werden Zweifel geäußert, muss man die entsprechende Karte zeigen und erhält vom Nachziehstapel eine neue Karte. Für das falsche Anzweifeln muss der Spieler, der gezweifelt hat einen Einfluss umdrehen und damit abgeben. Kann man die Karte allerdings nicht zeigen, muss man eine andere Karte offen auslegen und verliert so einen Einfluss.

COUP_thumb3Das Ziel des Spieles ist es nun, durch gezielten Einsatz seiner Charaktere und ein paar gut platzierten Lügen, den anderen Spielern ihren Einfluss zu rauben. Dazu dient zum einen das Anzweifeln von gewählten Aktionen und der gezielte Einsatz von Attentaten. Wer als letztes noch über einen Einfluss verfügt, gewinnt das Spiel.

COUP vermittelt genau das, was es soll – ein Gefühl von Intrige und Unsicherheit. Man ist sich nie sicher, ob die Mitspieler die gewählten Charaktere wirklich haben, da aber ein falscher Zweifel einen Einfluss kostet, ist man dennoch sehr vorsichtig. Das Spiel lebt davon, dass man seine Mitspieler gut beobachtet und einschätzen kann. Hilfreich wird es, wenn erst einmal einige Karten offen liegen (durch verlorenen Einfluss) und somit klar ist, welche Charaktere nicht mehr so häufig vertreten sind. Aber auch hier ist Vorsicht geraten, da jede Karte dreimal im Spiel ist. Nur wer es schafft, geschickt zu kombinieren, sich selbst aus dem Fokus anderer Mitspieler zu halten und seine Charaktere schlau nutzt, kann das Spiel gewinnen. COUP macht allerdings erst mit einer größeren Spieleranzahl (ab 4) richtig Spaß.

Wer also Deduktionsspiele mag, bei denen es darauf ankommt, die Mitspieler einzuschätzen und sie vielleicht auch einmal selbst an der Nase herumzuführen, ist bei COUP goldrichtig. Das Spiel ist schnell gespielt, das Spielmaterial hat eine hervorragende Qualität und die Spielatmosphäre fesselt jeden Mitspieler. Wir können das Intrigenspiel also wärmstens empfehlen.


Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Autor: Rikki Tahta, La Mame Games
Spieler: 2-6
Alter: ab 13 Jahre
Dauer: ca. 15 Minuten

The Resistance: COUP
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