ChronoCops: Jules Vernes Parallelwelt-Paradoxon ist ein kooperatives Brettspiel, das die Spieler in eine abenteuerliche Zeitreise entführt. Basierend auf den fantastischen Geschichten von Jules Verne, schlüpfen die Spieler in die Rollen von Zeitagenten, die historische Anomalien aufdecken und korrigieren müssen.
Hauptaufgabe der Spieler ist es, die Machenschaften des wahnsinnigen Professors Knix zu vereiteln. Knix manipuliert die Zeitlinien und verursacht damit großes Durcheinander. Nur gemeinsam gelingt es, ihn aufzuhalten und die Welt vor dem Chaos zu schützen.
Was steckt drin
Das Spiel enthält eine Vielzahl von Komponenten, die die Spieler in die Welt von Jules Verne eintauchen lassen. Neben einer Anleitung bildet das Herzstück der Geschichte das Kartendeck, aufgeteilt in große und kleinere Karten. Diese zeigen verschiedene Zeit – Epochen mit teils verrückten Charakteren und eigenen Geschichten, aber auch Gegenstände, welche man im Laufe der Zeit erhält. Auch liegen ein Decoder, ein Controller, 12 Zeitkugel- und 3 Münzplättchen bei.

Spielverlauf
ChronoCops entfaltet seine Geschichte hauptsächlich durch den Einsatz von Karten. Die Spieler besuchen dabei verschiedene Zeitlinien, einschließlich alternativer Versionen, die zu Beginn des Spiels noch verschlossen sind. Erst im Verlauf des Spiels können diese Zeitlinien geöffnet und die unterschiedlichsten Orte erkundet werden. An diesen Orten begegnen die Spieler skurrilen Charakteren, die entweder Hilfe benötigen oder wertvolle Informationen liefern.
Um diese Herausforderungen zu meistern, benötigen die Spieler oft bestimmte Gegenstände. Diese können durch Zufall gefunden oder durch das Lösen von Rätseln erworben werden. Ein cleverer Mechanismus hilft dabei: Möchte man beispielsweise eine Ortskarte mit einem bestimmten Gegenstand kombinieren, hält man beide an einen Decoder. Mithilfe des Decoders verfolgt man dann die verbundenen Pfade mit dem Finger, bis man zu einer Zahl gelangt, die angibt, welche Karte als nächstes aufgedeckt werden muss.
Wenn die Karten korrekt kombiniert wurden, erhalten die Spieler meist eine Belohnung oder einen verbesserten Gegenstand. Liegt man jedoch falsch, weist die Karte darauf hin, dass ein Fehler gemacht wurde, und die Spieler verlieren Zeitkugeln. So arbeiten sich die Spieler Stück für Stück durch die spannende Geschichte von ChronoCops.
Man kann das Spiel übrigens nicht verlieren. Die Abschlussbewertung fällt jedoch besser aus, wenn die Spieler am Ende möglichst viele Zeitkugeln übrig haben. Diese Zeitkugeln gehen bei Misserfolgen oder der Nutzung von Hinweisen verloren.
Fazit
ChronoCops: Jules Vernes Parallelwelt-Paradoxon hat uns insgesamt sehr gut gefallen, obwohl es ein paar kleinere Kritikpunkte gibt. Beginnen wir mit den positiven Aspekten.
Die Geschichte und die teils skurrilen Charaktere und Ideen sind einfach großartig. Diese Elemente zeichnen die Serie aus und fesseln die Spieler an die Handlung. Der Humor und die Kreativität, die in die Erzählung eingeflossen sind, sorgen für viel Spaß und werden durch die hervorragenden Illustrationen noch verstärkt. Das Spiel bietet gute Unterhaltung und einen konstant vorwärtstreibenden Spielfluss, da man stets gespannt ist, was als nächstes passiert. Im Laufe des Spiels erkundet man immer neue Zeitlinien, kehrt an bekannte Orte zurück oder besucht sogar Paralleluniversen. Hier kommt der berühmte Butterfly-Effekt ins Spiel: Man muss gut überlegen, welche Aktionen man in der Vergangenheit durchführt, da diese Auswirkungen auf die Zukunft haben.
Es muss jedoch erwähnt werden, dass die Geschichte geskriptet ist und keine alternativen Pfade bietet. Zwar hat man Entscheidungsfreiheit, wohin man als nächstes reist und welche Aktionen man durchführt, aber das Spiel führt einen sehr eng und mündet letztlich immer im gleichen Ergebnis. Aus Sicht des Verlags ist dies sinnvoll, jedoch hätten wir uns aus spielerischer Sicht mehr Freiheiten und Alternativen gewünscht. Das trübt das Spielerlebnis jedoch nur geringfügig.
Ein Kritikpunkt ist der Umgang mit den Zeitkugeln. Man kann das Spiel nicht verlieren, wenn man es bis zum Ende schafft, aber man erzielt eine bessere Wertung, je mehr Zeitkugeln man noch besitzt. Zu Beginn des Spiels hat man 12 Zeitkugeln, und bei jeder Nutzung eines Tipps muss man eine abgeben. Das ist fair, jedoch verliert man bei einer falschen Rätsellösung immer gleich zwei Zeitkugeln. Einmal hatten wir uns verrannt und eine Sache übersehen. Auch mit einem Tipp, der wenig hilfreich war, kamen wir nicht auf die Lösung. Also mussten wir probieren und verloren dadurch allein acht Zeitkugeln wegen einer Sache. Das war frustrierend und fühlte sich unfair an. Hier hätten wir uns einen faireren Mechanismus oder nur den Verlust einer Zeitkugel statt zwei gewünscht.
Die Geschichte lässt sich gut mit mehreren Personen erleben, wobei wir eine Gruppe von 3-4 Personen ideal finden. Das Mindestalter von 12 Jahren ist passend gewählt. Eine Partie dauerte bei uns etwa 2,5 Stunden. Leider war das Ende dann sehr abrupt. Anfangs gab es Zeitlinien mit mehr als sechs Orten, und am Ende waren es Zeitlinien, wo nur noch eine Karte lag und man sofort weiterreiste. Dadurch wirkte das Spiel zunehmend hektischer, was wir unpassend fanden. Schließlich haben wir eine Zeitmaschine, wozu die Eile? Ein ausgewogeneres Verhältnis würden wir bei zukünftigen Teilen daher begrüßen.
Fast man alles zusammen, ist ChronoCops: Jules Vernes Parallelwelt Paradoxon ein hervorragendes Spiel für diejenigen, die eine spannende Geshcichte mit teils skurilen Begegnungen suchen. Es lässt sich gut in der Gruppe spielen und die Rätsel oftmals zwar ersichtlich, aber haben dennoch einen angemessenen, nicht zu schweren Schwierigkeitsgrad. Wem das alles zusagt, ist hier genau richtig und falls einem das Thema nicht so zusagt, wird vielleicht bei den anderen Teilen der Serie fündig.
Name: ChronoCops: Jules Vernes Parallelwelt Paradoxon
Spieler: 1 – 6
Alter: ab 12 Jahren
Dauer: 120 – 180 min
Autor(en): Martin Kallenborn & Matthias Prinz
Verlag: Pegasus Spiele