Casting Shadows ist ein Spiel aus dem Hause Unstable Games, die auch schon das unterhaltsame Unstable Unicorns herausgebracht haben. Erkennbar ist dies auch an der ansprechenden grafischen Umsetzung.

Unsere Schattenzauberer sind niedliche kleine Waldtierchen. Ob sie so harmlos sind, wie sie aussehen, schauen wir uns im Folgenden an.

Material 

Die gute Nachricht ist, dass wir die Charaktertafeln nicht zusammenbauen müssen. Die Räder zum Einstellen der Lebenspunkte und der Schattenenergie sind bereits fertig und sofort verwendbar. Die Tafeln sind beidseitig bedruckt, da wir sie im Laufe der Partie irgendwann von der Basisseite in die Schattenform umdrehen werden.

Unser Spielfeld besteht aus sieben sechseckigen Plättchen, die nach einem festen Aufbau in der Tischmitte ausgelegt werden. Darauf setzen wir dann unsere niedlichen Holz Meeples, die in Pastellfarben gehalten sind.

Die fünf Würfel zeigen uns Ressourcen wie Perlen, Kristalle, Schattenenergie, haben aber auch eine Fluchseite, die sich negativ auswirken kann.

Da Ressourcen auch mittels Karten gewonnen werden können, gibt es zusätzlich noch kleine Ressourcen Plättchen derselben Art, außer Flüchen.

An den Landschaftsfeldern liegen dann noch Zauber- oder Fallenkarten aus, zudem gibt es Begleiter Karten, die wir erhalten, wenn wir die Schattenform aktivieren.

Ablauf

 In Casting Shadows kämpfen 2-4 rivalisierende  Zauberer gegeneinander, um sich gegenseitig zu beseitigen. Wer am Ende übrig bleibt, gewinnt. 

Um Zauberkarten zu kaufen und Zauber zu wirken, benötigen die Spieler Ressourcen, die immer am Anfang des Zuges durch Würfeln ermittelt werden. Es gibt rote und blaue Kristalle und Perlen. Lila Kristalle können dabei für rot oder blau eingesetzt werden. 

Eine weitere Währung ist Schattenenergie. Diese kann als Zahlungsmittel verwendet werden, aber auch in der Charaktertafel gespeichert werden: Bei drei Schatten Energien verwandelt sich der Charakter dann in seine Schattenform und erhält eine Sonderfähigkeit, die mit Schattenenergie bezahlt werden kann.

Zudem erhält der Spieler ab diesem Zeitpunkt einen Begleiter, der ihm einen permanenten Vorteil bis zum Spielende gibt.

Die Spieler haben 4 Aktionspunkte pro Zug zur Verfügung, mit denen SIe folgende Aktionen durchführen können

„Nehmen“ 

Sie können Karten aus der Auslage nehmen oder kaufen, wenn sie die Kosten bezahlen können. Diese Karten wandern in das eigene 2 Zauberbuch“ wo sie ab diesem Zeitpunkt verwendet werden können

“Zaubern“ 

Damit werden die im Zauberbuch befindlichen Zauber gewirkt, sofern die Kosten bezahlt werden können. Pro Zug sind theoretisch bis zu 5 Zauber möglich, denn das ist das Limit des Zauberbuchs. Dafür braucht man aber den Begleiter, der eine zusätzliche 5. Aktion ermöglicht.

„Bewegen“

Die Zauberer können sich je ein Feld weiter auf der Landschaft bewegen. Dies ist nötig, um eine bestimmte Karte kaufen zu können oder in Schutzzonen zu gehen, falls man wenige Lebenspunkte hat  Denn jede Landschaft hat eine eigene Funktionsweise

„Reinigen“

Sollte ein Zauberer einen gewürfelten Fluch loswerden wollen, kann er diese Aktion wählen.

„Tauschen“

Es ist möglich, eine ausliegende Karte gegen eine neue zu tauschen, bevor man kauft.Das geht aber nur an dem Ort, an dem man sich gerade befindet.

Das geht nun so lange reihum, bis alle bis auf einen Charakter auf  0 Lebenspunkte gefallen sind.

Fazit: 

Bei Casting Shadows sehen wir Licht und Schatten, was für die abschließende Bewertung sicher so nicht vorgesehen ist. Auf der positiven Seite ist zu vermerken, dass Casting Shadows ein sympathisches Spiel ist, das viele gute Optionen bietet und in dem man einen Plan verfolgen kann, auch wenn die Würfel manchmal nicht so fallen, wie gewünscht. 

Ein weiterer positiver Aspekt ist die grafische Umsetzung. Von den niedlichen Holzmeeples bis hin zur doppelseitigen  Charaktertafel ist alles liebevoll gestaltet und zeigt eine beeindruckende Aufmerksamkeit für Details. Die Illustrationen sind lebendig, farbenfroh und ziehen die Spieler sofort in die Welt des Spiels.

Wer Single Elimination nicht so mag, sollte Casting Shadows am besten zu zweit spielen. Zu dritt oder zu viert ändert sich wenig am Spielerlebnis, auch wenn ein paar Landschaftsbedingungen für mehrere Spieler ausgelegt sind. Einen offiziellen Solo-Modus gibt es leider nicht. Was wir aber sehen, ist, dass Casting Shadows mit ein wenig Storytelling Elementen sehr gut zu einem kooperativen Spiel gewandelt werden könnte, z.B.: in dem verschiedene spielbare Kampagnen vorgegeben sind. Die Spielmechanik würde sich dafür gut eignen.

Aber es gibt auch ein paar Mängel, die wir erwähnen möchten. z.B: wird in der Anleitung das “Ressourcen ausgeben” erst nach der Erklärung der Aktionen erklärt, obwohl  das hier schon als Wissen gebraucht wird. Dass Ressourcen am Ende des Zuges wegfallen. wird auch nur beiläufig erwähnt, obwohl dies ein wichtiges Spielelement ist. 

Außerdem fragen wir uns, warum auf dem Spielfeld Landschaften nicht kleine Icons zu deren Funktionalität angebracht sind. Die stehen in einem Extra Blättchen und müssen somit jedes Mal wieder nachgeschlagen werden (bis man sie auswendig kennt). EIn Icon auf der Kachel würde helfen, sofort zu erkennen, was auf dem Landschaftsfeld gemacht werden darf. 

Die gesonderte Feldübersicht wäre damit eigentlich nicht nötig- Zudem hätten wir es besser gefunden, wenn diese in der Spielanleitung als Anhang enthalten wäre.Loseblattwerk geht bei uns gerne mal verloren.

Insgesamt lässt sich die Spielanleitung an der einen oder anderen Stelle an Sorgfalt vermissen. Beispielsweise haben  Schattensplitter eine eigene Phase, es wird aber in der Anleitung  nicht eindeutig erklärt, ob und wann die Ressource gespeichert werden darf und wann sie für die Wandlung verwendet werden, was mehr oder weniger automatisch passiert.

Letzter Punkt: In der Anleitung werden drei Phasen erwähnt, das Spiel hat aber eigentlich 4 Phasen. Das “Ende des Zuges” hat mindestens noch zwei Aktionen, nämlich Fluchsteinschaden und eben das wichtige Zurücklegen der nicht verbrauchten Ressourcen. 

Diese Unzulänglichkeiten in der Spielregel tun glücklicherweise dem Spiel selbst keinen Abbruch. Hier könnte man das Balancing (bei 18 Leben ist eine Karte, die 8 Schaden macht, evtl overpowered) anmerken, das sicherlich nicht bis aufs Letzte durchgetestet worden ist. Aber wir wissen von anderen Spielen des Verlages, dass dies nicht von so großer Bedeutung ist, der Faktor „Unterhalten“ steht hier im Vordergrund.  Was uns betrifft, wir haben uns durchaus unterhalten gefühlt und unseren Gefallen an Casting Shadows gefunden.

Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Unstable Games / Asmodee
Autor: Ramy Badie
Spieler 2-4
Alter: ab 12 Jahren

Casting Shadows
Markiert in:             

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.