Mit Cascadia wird eine größere Region im Nordwesten Amerikas bezeichnet. Die Kaskaden sind eine vulkanische Region, die u.a. wegen seiner immer wieder vorkommenden Erdbeben aber auch wegen sein naturbelassenen Wildnis bekannt ist. 

Die Autoren des vorliegenden Spiels stammen genau aus dieser Gegend und möchten uns diese auch thematisch näher bringen. Daher haben sie  nicht nur den Namen der Gegend als Spieltitel übernommen, sondern lehnen sich auch thematisch an. Neben der dort vorhandenen Landschafts – Vorkommen geht es auch um die ansässige Tierwelt.

Material

Dort leben nämlich Bären, Hirsche, Lachse, Bussarde und Füchse, um nur einige zu nennen. Diese aber spielen in Cascadia eine Rolle und sind als  große Wertungskarten vorhanden. Pro Partie wird je eine Karte von jedem Tier benötigt. Insgesamt stehen pro Tier 4 Varianten zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Karte für vereinfachte Wertung, die zum Erlernen des Spiels verwendet werden kann.

Zudem sind kleine, farblich unterschiedliche Holzscheiben Bestandteil des Spiels. auf ihnen sind die fünf verschiedenen Tiere abgebildet. Die Scheiben landen alle in einem Stoffbeutel und werden dann in den Spielzügen nachgezogen und auf die Landschaftsfelder gelegt. 

Die Landschaften sind sechseckig und geben jeweils eine Landschaftsform wieder, etwa Wasser, Gebirge, Sumpf, Wald oder Prärie. Viele der Landschaftsplättchen besitzen zwei dieser Regionen. Außerdem sind immer auch die Tiere abgebildet, die in dieser Region leben bzw. im Laufe der Partie in diese Region gelegt werden würfen.

Zu guter Letzt gibt es noch kleine Zapfenplättchen, die man sammeln kann und dann mit ihnen einige Sonderaktionen aktivieren kann.

Spielablauf

Cascadia kommt mit sehr wenigen Regeln aus. Wer dran ist, sucht sich ein Gespann aus Landschaft und Tierchip und legt diese an und auf die eigene Landschaft. 

Zur Auswahl stehen immer vier Paare, bestehend aus einer Landschaft und einem Tier. Der aktive Spieler nimmt sich eins dieser Paare, legt die Landschaft an seine auslage an und platziert das Tier dort, wo es erlaubt ist und wo es gemäß der Wertungskarten den größten Wirkungsgrad hat.

Wer Zapfen besitzt, kann diese einsetzen, um das Tier oder die Landschaft frei zu wählen.  Das kann in manchen Situationen sehr hilfreich sein, wenn beispielsweise keine der Kombinationen gerade passt

Die Abrechnung

Nachdem wir alle insgesamt mindestens 20 Plättchen angelegt haben, endet das Spiel und es kommt zur Abrechnung. Dafür benötigen wir einen Block , denn es gibt einige Punkte zu verteilen.

Zunächst einmal gibt es die Tierwertung, die je nach Karte unterschiedlich sein kann. Es kann Punkte für bestimmte Rudelgrößen geben, für Tiere die andere Tiere umgeben, für einzeln stehende Tiere einer Art, für Ketten einer Tierart usw. Wem diese hohe Varianz zu komplex ist, der kann auch mit der Einsteiger – Wertungskarte agieren. Hier werden immer nur Rudel bestimmter Größen gewertet. 

Anschließend werden die größten eigenen Gebiete einer Landschaftsart gewertet. Jeder Spieler ermittelt das jeweils  größte Gebiet in seiner Landschaft und schreibt sich die Punkte gut. Danach wird verglichen, wer in einer der Landschaftsarten insgesamt das größte Gebiet besitzt. Dieser Spieler erhält dafür Sonderpunkte.  Für übrig gebliebene Zapfenplättchen gibt es ebenfalls noch Punkte.

Spieleindruck

Cascadia spielt sich nicht so kompetitiv wie etwa Carcassonne, was vor allem daran liegt, dass kein gemeinsames Landschaftsgebilde erzeugt wird, sondern jeder Einzelne  für sich anbaut. Wem ein langersehntes Tier- oder Landschaftsplättchen vor der Nase weggeschnappt wird, der kann sich oft mit dem Einsatz eines Zapfenplättchens helfen .  Allerdings will der Einsatz der Zapfen immer gut überlegt sein, denn diese sind nur begrenzt verfügbar.

Gut gelöst ist auch, wenn es ein Überangebot einr bestimmten Tierart gibt, nachdem aus dem Beutel nachgezogen wurde. Liegen vier gleiche Tiere aus, müssen diese gegen neu gezogene Tiere getauscht werden. Bei drei gleichen Tieren ist dieser Schritt optional.

Die Wertungskarten sollten immer im Blick gehalten werden insbesondere beim Einsetzen der Tiere. Nach einigen Partien hat man die Wertungsmechanismen aber verinnerlicht und wird seine Landschaft vorausschauender aufbauen, z.B indem man dafür sorgt, dass rund um Füchse viele verschiedene Tiere angelegt werden können und dass die Adler isoliert liegen etc.

Solospiel und Herausforderungen

Durch seinen solitairen Charakter lässt sich Cascadia auch sehr gut alleine spielen. Hier haben sich die Autoren zudem ein kleines Herausforderungs – System ausgedacht, das nicht nur solo, sondern auch mit mehreren Spielern angewendet werden kann.

Dabei gibt es zwei Varianten, Die “normalen” Herausforderungen und die Szenarien. Letztere lassen sich auch im Solo-Modus durchspielen, während die regulären nur im Spiel mit mehreren sinnvoll einzusetzen sind. Die Herausforderungen geben vor welche Tiere und/oder Landschaften am Ende vorhanden sein müssen bzw wie viele Punkte man mit ihnen gewinnen muss.

Fazit

Cascadia ist ein intelligentes Legespiel mit sehr hoher Varianz. Durch einfache Regeln gelingt der Einstieg in den Spielablauf mühelos, jedoch offenbart sich im Spiel selbst ein erhöhter Komplexitätsgrad. Das liegt vor allem an den vielfältigen Entscheidungsmöglichkeiten.

Uns hat genau diese Kombination aus einfachen Regeln und vielen Entscheidungsbäumen sehr gut gefallen. Man kann in jeder Spielerzahl sowohl intuitiv als auch mit etwas Planung spielen und auf beiden Wegen eine hohe Punktzahl erreichen.  Gut gefallen hat uns auch, dass es einige Stellschrauben gibt, um das Spiel an die teilnehmenden Spieler anzupassen: vereinfachte Wertungen, Kampagnen und Herausforderungen sowie einen Soloplay Modus.  Cascadia wirkt insgesamt etwas unscheinbar, offenbart sich aber auf den zweiten Blick als ein echtes Spiele Highlight seines Jahrgangs und sollte unbedingt angespielt werden.

Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Kosmos
Autor: Randy Flinn
Illustration: Beth Sobel
Spielerzahl: 1-4 Spieler ab ca 8 Jahren

Cascadia
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