In diesem Jahr wagen wir uns in etwas entferntere Gefilde und besuchen die Videospielmesse Gamescom. Flächenmäßig fast 3 mal so groß wie die Spiel, mit großen Ausstellern die fast alleine eine Halle ausfüllen und mit fast doppelt so vielen Besuchern demonstriert die Gamescom die Marktposition der Videospielindustrie. Begünstigt durch die bald stattfindende Bundestagswahl eröffnet die Kanzlerin die Messe höchstpersönlich, besucht einige Stände und greift sogar selbst zum Controller.

Mit dem Auge eine Brettspielers durchstreifen wir die Hallen und sind begeistert von der Anzahl der Anspielstationen bei den großen Ständen. Allerdings sind auch sehr viele Leute auf der Messe, so dass Wartezeiten trotzdem nicht ausbleiben, wenn man selbst etwas spielen möchte. Sucht man nach Brettspielen, wird aber schnell klar, dass der Fokus der Gamescom ganz klar auf Videospielen liegt. Trotzdem haben einige Unternehmen mögliche Produkte, die nicht nur auf reine Videospieler abzielen und Synergien zwischen beiden Medien nutzen.

Winning Moves hat diverse Monopoly und Risiko Varianten mit Videospielthematik im Angebot. Für Videospieler sind dies eine optisch ansprechende Version bekannter Brettspiele, als Brettspieler sind diese Titel dann doch nicht ganz so interessant, da sie hinlänglich bekannt sein dürften.

Rudy-Games präsentiert neben dem bereits erscheinen „Leaders“, das Spiel „Interaction“. Beide Titel setzen zum Spiel zwingend ein iOS oder Android Tablet voraus, welches die Brettspiel- mit der Videospielwelt verknüpft. Leaders sieht auf dem Brett aus wie ein klassisches Risiko, in der App verstecken sich dann aber Möglichkeiten, mit den Mitspielern zu verhandeln oder diese zu sabotieren, ohne dass alle anwesenden Mitspieler dies mitbekommen. „Interaction“ ist ein Partyspiel das durch die App für unterschiedliche Spieler skaliert. Erwachsene bekommen schwierigere Aufgaben als Kinder, Profis im Bereich Sportfragen werden nicht mit lästigen Politikthemen behelligt und sogar eine Social Media Anbindung ist möglich. Rudy-Games scheint hier gute Ideen zu haben, wie man unterschiedliche Konzepte zusammenbringt.

 

Gwent, ein im Witcher Universum angesiedeltes Kartenspiel, erscheint für den PC und Konsolen. Hier würden sich viele Fans der Serie sicher auch über eine physikalische Version freuen. Diese war bisher nur limitiert für Käufer der digitalen Witcher Version verfügbar. Hier würde es sich mit der digitalen Version anbieten, direkt auch die physikalische zu vermarkten.

Ein weiteres Kartenspiel welches den Sprung vom Videospiel geschafft hat ist das Final Fantasy Trading Card Game, welches jetzt auch in deutscher Sprache verfügbar ist. Angesiedelt im namensgebenden Final Fantasy Universum können 2 Spieler gegeneinander antreten. Am Stand vor Square Nix konnte das Kartenspiel getestet werden, aber hier hat uns besonders gefallen eine Demo-Version direkt mit nach Hause nehmen zu können. Diese bietet 2 vorgefertigte Decks mit denen man direkt loslegen kann. Eine tolle Idee, die wir auch gerne auf der Spiel sehen würden.

Wie ist es nun als Brettspieler auf einer Videospielmesse? Der Fokus der Gamescom liegt ganz klar auf Videospielen, Brett- und Kartenspiele muss man schon sehr genau suchen oder sich im Vorfeld des Messebesuchs gut informieren. Hier verschenkt die Videospielindustrie einiges an Potential, da viele Videospieler auch Brettspieler sind und umgekehrt. Für uns war der Messebesuch nichtsdestotrotz äußerst interessant, ein Blick über den Tellerrand hat noch nie geschadet. Wir freuen uns jetzt aber auf die Spiel und die geballte Ladung an physikalischen Brettspielen, werden dann aber auch dort nach der digitalen Welt suchen.

Bericht von der Gamescom 2017
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