trainsWelches Kind hat nicht schon einmal davon geträumt, Feuerwehrmann, Polizist oder Lokführer zu werden? Besonders Letzteres, einmal im Leben Zugführer zu sein, lässt selbst Erwachsene noch in Erinnerungen schwelgen. Der Autor Hisashi Hayashi hat diesen Traum aufgegriffen und ihn – ähnlich Dominion – in ein Deckaufbau-Brettspiel verpackt.

In „Trains – Die Bahn kommt!“ erwerben die Spieler individuell Karten mit denen sie spielen, planen und Einkäufe tätigen. Zudem wurde das Spielprinzip noch um einen Spielplan erweitert. Schaffen Sie es, ein ganzes Zugunternehmen aus dem Nichts aufzubauen und die Verbindungen so zu planen, dass alle Züge pünktlich fahren? Nur wer seine Konkurrenz im Auge behält, weise plant und auch etwas Glück hat, wird zum Eisenbahnbaron gekürt werden.

Was steckt drin
Wer Trains zum ersten Mal in den Händen hält, wird sich denken „Mensch, dass kommt mir irgendwie bekannt vor“. Denn der Hauptbestandteil des Spiels besteht aus vielen Handkarten, insgesamt 500 Karten um genau zu sein. Dies erinnert sehr an das Spielprinzip von Dominion. Doch im Gegensatz dazu liegen noch ein doppelt bedruckter Spielplan, Kartentrenner und verschiedene Holzfiguren (Gleiswürfel und Bahnhofsmarker) bei.

Spielvorbereitung
Zu Beginn einer Runde muss man sich für eine der beiden bedruckten Seiten des Spielplans (Tokio oder Osaka) entscheiden. Jeder Spieler nimmt sich Gleiswürfel in seiner Lieblingsfarbe und Bahnhofsmarker. Nun Trains_Spielverlaufplatziert jeder noch einen Gleiswürfel auf die Siegpunktleiste und einen Würfel auf sein Startfeld auf dem Spielplan (ausgenommen sind Meer und „entfernte Orte“). Aus den vielen verschiedenen Karten erhält außerdem Jeder zu Rundenbeginn ein Startdeck aus fest vorgegebenen Karten.

Diese dienen als Grundbasis eines jeden Spiels. Sie werden gemischt und die ersten fünf Karten auf die Hand genommen. Aus den 36 verschiedenen Kartensorten werden zudem noch 8 Standardsorten (Müll, bestimmte Züge, Siegpunkte etc.) und 8 Zufallssorten gewählt und vor dem Spielplan ausgelegt.Insgesamt gibt es fünf verschiedene Kartentypen: Zug, Gleisverlegung, Bahnhofsausbau, Aktion, Siegpunkte und den wertlosen Müll. Auf jeder Karte sind immer ihr Typ, Kosten und eventuelle Siegpunkte und Anweisungen aufgedruckt.

Spielverlauf
Ist ein Spieler am Zug, darf er mit seinen fünf aktuellen Handkarten Karten Aktionen ausführen und/oder Karten kaufen. Dabei spielt die Reihenfolge der Ausführung keine Rolle, jedoch müssen Karten, wenn sie gespielt werden, vollständig abgehandelt werden. Das heißt, es darf keine Aktionsanweisung ausgelassen werden. Die Gleiswürfel fungieren in Trains als Schienen. Erlaubt es eine Karte Schienen auszulegen, muss der Spieler einen Gleiswürfel auf dem Spielplan verlegen.

Je nach Spielfeld sind dafür unterschiedliche Kosten fällig. Ein Grasfeld ist kostenlos, ein Flussfeld kostet +1 und ein Bergfeld sogar +2 Geld, welches man mit vorher ausgespielten Karten erst einmal haben muss. Sollte das Feld sogar von anderen Mitspielern bereits bebaut sein, wird es noch teurer. Auch Bahnhöfe verursachen Kosten, bringen am Ende jedoch auch Siegpunkte. Es gibt unterschiedliche Stadtfelder, wo 1 bis maximal 3 Bahnhöfe gebaut werden können.

Spielende
Das Spiel endet auf mehreren Weisen. Wenn 4 beliebige Kartenstapel (mit Ausnahme Müll) aufgebraucht sind, Trains_Spielplanein Spieler alle seine Gleiswürfel verbaut hat oder alle Bahnhofsmarker auf Städten stehen. In der Schlusswertung erhalten die Spieler Siegpunkte für bestimmte Karten (mit Siegpunktsymbol) und für Bahnhöfe.

Dabei ist es egal, wer den Bahnhof gebaut hat. Befindet sich ein eigener Gleiswürfel in einer Stadt mit Bahnhof, gibt es dafür (je nach Bahnhofsanzahl 2-8 ) Siegpunkte.
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten wird Eisenbahnbaron und gewinnt die Partie.

Fazit
Ich selbst liebe das Thema Eisenbahn und bin von dem Spiel vom ersten Moment an begeistert. Es greift das Prinzip von Dominion auf und erweitert dies gekonnt um einem Spielplan. Die Kartensorten sind sehr zahlreich und schön (nach japanischen Vorbildern) illustriert. Es bietet sich an, die Karten in separat erhältliche Kartenhüllen zu stecken, um lange Freude mit dem Material zu haben. Um auch Neulinge an Trains und diesen Spielmechanismus heranzuführen, enthält die Anleitung für das erste Spiel Vorschläge für gewählte Kartensorten und ein ausführliches Spielbeispiel.

Was mir leider nicht ganz gefällt, ist das Spiel-Inlay. Es wurde der Versuch unternommen, mit Kartenhaltern Herr über die 500 Karten zu werden. Auch sind entsprechende Vertiefungen im Inlay enthalten, doch leider funktioniert dies nur sehr schlecht. Sobald man ein paar Kartensorten herausnimmt, fallen alle anderen Karten durch die Schachtel. Man sollte demnach sehr vorsichtig die Karten herausnehmen oder sich selbst eine bessere Variante einfallen lassen.

Trains_KartenDie Karten harmonieren sehr gut miteinander. Wie auch in anderen Deckbau-Spielen kommt es immer auf die aktuelle Hand an und wie gut man voraus planen kann. Das größte Problem in Trains ist der Müll, der einem oftmals einen Strich durch die Rechnung macht, da er wertlos ist und nur den Platz für andere gute Karten wegnimmt. Es gibt zwar Möglichkeiten, womit man diesen Müll entsorgen kann, doch sind diese eventuell nicht in jeder Runde enthalten (abhängig von den Zufallskarten).

Ich persönlich finde die Idee des Spielplans super, denn so wird aus dem reinen Kartenspiel doch eine Art Brettspiel. Das zentrale Augenmerk liegt jedoch nach wie vor auf den Karten, was man auch an der enormen Menge von 500 Stück sieht.

Trains lässt sich ab 12 Jahren gut spielen und dauert etwa 60min. In der ersten Partie sollte man jedoch mit 90 min rechnen, vor allem wenn die Mitspieler mit dem Spielprinzip  noch nicht vertraut sind. Eine Spieleranzahl von 2 Personen halte ich für machbar, doch kommt erst ab 3 Personen richtiger Spielspaß auf, weil man sich besser behindern kann und mehr auf den Schienen los ist.

Wer nach einem Deckaufbauspiel mit Eisenbahn Thema sucht, ist bei Trains an der richtigen Adresse. Es ist leicht zu lernen, macht auch nach mehreren Runde noch viel Spaß und jede Partie ist durch die Zufallskarten unverwechselbar.
In diesem Sinne bleibt mir nur noch zu sagen: Die Bahn kann kommen! 😉

Name: Trains
Spieler: 2-4
Alter: ab 12 Jahren
Dauer: 45-60 min
Autor(en): Hisashi Hayashi (Okazu)
Verlag: Pegasus Spiele

Trains
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Ein Kommentar zu „Trains

  • 11/04/2014 um 19:56 Uhr
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    Na ja, warum nicht. Es funktioniert in Browserspielen, warum nicht also auch als Brettspiel. Ich mag das Genre und finds super und werd es mir auf jeden Fall anschauen! 🙂

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