Die noch junge Messe Spiel doch!  fand nach 2022 insgesamt zum vierten Mal, dabei zum zweiten Mal wieder in Dortmund statt. Die Veranstalter sind zufrieden. An den drei Messetagen kamen über 14.000 Besucher zu dieser reinen Brett- und Kartenspiel Veranstaltung, im Vorjahr waren es noch 11.200. Im Jahr 2019 waren es ebenfall 14.000 Besucher.

Erfreulich war, dass in diesem Jahr beinahe alle großen und viele bekannte kleinere deutsche Verlage mit einem eigenen Stand vertreten waren. Als Besucher konnte man sich daher einen guten Überblick über das derzeitige Angebot an Brettspielen verschaffen.

Zudem gab es an einigen Ständen besondere Events wie Gewinnspiele, Turniere und Autoren – Signierstunden. Eines der Highlights war hier das Finale der Deutschen Catan Meisterschaft bei Kosmos und die vielen Turnierspiele von Heidelbär Games.

Kosmos ließ es sich auch nicht nehmen, den kürzlich verstorbenen Klaus Teuber am Stand zu würdigen. Er hat mit der Erfindung von Catan, dem Spiel des Jahres 1995 einen großen Beitrag zur lange währenden Popularität von Brett- und Gesellschaftsspielen beigetragen.  

Insgesamt kann man die Spiel Doch! – Messe als gelungen bezeichnen, aber vielleicht hat sie Ihre eigene Identität noch nicht so recht gefunden. Sie möchte eine Spielemesse sein, aber dafür wirkt sie etwas zu sehr wie ein Spielenachmittag. Sie möchte aber auch ein Event sein, aber dafür Ist sie zu sehr eine Ausstellung. Es fehlt etwas an Würze, an Flair.

Im Vergleich zum Vorjahr fand die Messe eine Halle weiter in Halle 4 statt. Die Messe war gut besucht, insbesondere von jungen erwachsenen Brettspiel -Fans, aber es gab jederzeit die Möglichkeit, einen Platz an einem der zahlreichen Spieltische zu ergattern. Das galt insbesondere für die mit gut 400 Plätzen ausgestattete Spieleausleihe.

Beim Verkauf hapert es noch ein wenig an der Balance. Einige bekannte Spielehändler boten ein ganz gutes Angebot an Spielen, die Verlage selbst aber liessen die Chance vermissen, ihr Portfolio in eigenen Verkaufsständen anzubieten und dabei auch für Schnäppchen zu sorgen, die zu einem Impulskauf verleiten könnten. Am Sonntag waren gar viele der über 100 teilnehmenden Verlage und Händler nahezu ausverkauft, so dass insbesondere neuere Titel nicht mehr zu bekommen waren.

Bei der Anordnung der Stände gibt es ebenfalls Optimierungsbedarf. Die etwas exotischeren Stände, darunter einer der wenigen internationalen Teilnehmer und auch die SAZ waren etwas deplatziert am Rand der Halle untergeracht. Eigentlich schade, denn diese Stände hätten mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Ausbaufähig ist auch der Lageplan im Messemagazin. Dieser war nur mit einer Lupe zu erkennen und auf Basis der technischen Zeichnung der Messehallen mit Informationen überladen.

Möchte man Kinder und Familien anlocken, bedarf es auch hier einem passenden Angebot, welches in Ansätzen vorhanden war. Das Herner Spielmobil bot eine große Palette an Großspielen an und es gab hier und dort einige Kinderspiele zu entdecken. Bei den größeren Verlagen gab es fachkundige Auskünfte und je nach Alter wurden auch passende Spiele gerne und gut erklärt.

Alles in allem ist die Spiel doch! Messe auf dem richtigen Weg. Es ist eine positive Entwickklung im Vergleich zum letzten Jahr zu sehen, so dass wir gern auch im nächsten Jahr wiederkommen werden. Der Termin 26.04. – 28.04.24 ist bereits vorgemerkt.

Spiel doch! – Messe Dortmund 2023

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