pints-of-bloodPints of Blood
ist ein Brettspiel, welches auf den ersten Blick an eine Zombieparodie erinnert. Was wäre die Welt heutzutage ohne das Szenario einer Zombieapokalypse? Nicht nur im Fernsehen erscheinen immer wieder neue Zombiefilme, sondern auch Brettspiele erobern den Markt und beglücken die Herzen ihrer Fans.

Die Ausgangssituation von Pints of Blood ist schon sehr amüsant. Wir finden uns in einem britischen Pub wieder. Draußen wimmelt es von Zombies und wir müssen uns mit allem was wir haben gegen diese Invasion verteidigen. Da sich die Spieler nicht die Hände schmutzig machen möchten, werden die anderen Pub-Besucher (Buddy’s) rekrutiert und an die Front geschickt.

Dazu nehmen die Buddy’s auf den Barhockern Platz und bekämpfen die angreifenden Zombies durch die Fenster mit den verschiedensten Waffen, welche sie in dem Pub finden können. Kricket-Schläger, Dart-Pfeile und da sie sich in dem „Longbow-Pub“ befinden, auch einen Langbogen. Weitere Gegenstände können zu Waffen zweckentfremdet werden, wie Feuerlöscher, Zeitungsrolle oder Billardkugeln. Falls dann noch die Lage aussichtslos erscheint, greift man zum Garderobenständer oder schließt einfach das Rollo. Aber nun der Reihe nach – wie funktioniert’s?

Auf dem 4-teiligen Spielplan ist ein Pub mit einer Bar, Sofa und Barhockern abgebildet. Im Außenbereich führen 5 Schienen in Richtung der Bar. In diesen Schienen werden zu Beginn des Spiels Farbplättchen gelegt, worauf dann später die Zombies erscheinen und sich in Richtung des Pubs bewegen. Zusätzlich findet man einen für London typischen roten Doppelstockbus, der während des Spiels, am Ende eines jeden Spielzugs, die verschiedenen Schienen anfährt und zusätzlich Zombies in Richtung des Pubs loslässt. Dies ist ein Risiko für die Spieler, welches man unter strategischen Gesichtspunkten während seines Zuges unbedingt mit berücksichtigen müssen.

PintsOfBlood_1Die Gestaltung der Zombies mit ihren Charaktereigenschaften ist sehr einfach. Sicher aus Platzgründen hat sich der Verlag für Plättchen entschieden, was bei entsprechend hoher Anzahl sehr vorteilhaft ist. Zombies können zum einen sehr schwach sein, dann spricht man von „Fastfood-Zombies“, da diese bereits durch den ersten Schlag einer Waffe umfallen.

Wo es schwache Zombies gibt, da ist stärkere Variante nicht weit. Zombies die nicht nach einem Schlag umfallen, geben spätestens nach dem zweiten Schlag auf. Diese Zombies werden daher „Zähe-Zombies“ genannt. Weiterhin sind einige Zombies mit Sondereigenschaften ausgestattet, welche nicht zu unterschätzen sind. Bei unerwünschtem Kontakt mit einem „beißwütigen Zombie“ richtet dieser doppelten Schaden an. Werden „Frische Zombies“ neutralisiert so lockt deren Minzsoße sofort einen anderen Zombie an, der sofort verdeckt auf genau der gleichen Stelle erscheint.

Zu Beginn des Zugs entscheidet der aktive Spieler, wie viele Buddys er zur Verteidigung einsetzt. Je nach Anzahl der Buddys werden dann Karten vom Nachziehstapel gezogen. Ziel des Spiels ist es, den Nachziehstapel aufzubrauchen, da sich im 4. Viertel die Rettungskarte befindet. Der Nachziehstapel besteht aus Buddykarten, welche immer den aktiven Spieler mit Extrawaffen oder Extratreffern unterstützen und Zombiekarten.

Die Zombiekarten müssen immer sofort ausgeführt werden und wirken sich immer nachteilig auf einzelne oder alle Spieler aus. Nachdem der aktive Spieler dann seine Buddys ausgewählt und die Karten vom Nachziehstapel gezogen hat, würfelt er zusammen mit den Farbwürfel die 7 Kampfwürfel. Das Ergebnis des Farbwürfels bestimmt die Farbe der Plättchen, auf denen nun die ersten Zombies erscheinen.

Die Kampfwürfel geben dem aktiven Spieler verschiedene Waffen für unterschiedliche Distanzen, die er nun zur Verteidigung einsetzen kann. Ebenfalls können mit den Kampfwürfeln Extratreffer gewürfelt werden, die zur Verstärkung mit eingesetzt werden. Für besiegte Zombies erhält der aktive Spieler als Belohnung Chipstüten, mit denen er Buddykarten von anderen Spielern abkaufen kann.

Danach kommt die Phase, in der die Zombies sich bewegen. Schafft es der aktive Spieler aus einer Reihe mindestens zwei Zombies zu neutralisieren, dann erschrecken alle anderen Zombies in der Reihe und bleiben stehen. Wird nur ein Zombie neutralisiert, dann schiebt sich die Reihe um ein Plättchen nach vorn. Zombies die dadurch in das Pub gelangen, werden auf dem Bissmarker des aktiven Spielers gesammelt.

Neutralisiert der aktive Spieler keinen Zombie, wird die Reihe um zwei Blättchen nach vorn bewegt. Dadurch können mehr Zombies in das Pub gelangen und der aktive Spieler kassiert dadurch entsprechend mehr Bisse. Immer wenn ein Spieler fünf Bisse gesammelt hat, wird ein Buddy aus dem Spiel entfernt. Wenn alle Buddys aus dem Spiel sind, haben die Spieler zusammen verloren. Bisse können wieder geheilt werden, in dem man ein Bier von der Bar erwirbt und trinkt. In der „Fortgeschrittenenvariante“ können zusätzlich noch weitere Unterstützungsblättchen gekauft werden, die den Spielern einen signifikanten Vorteil verschaffen.

Fazit:
spiel-2014-essen-155
Bei Pints of Blood handelt es sich um ein eingeschränkt kooperatives Spiel, welches eine etwas spezielle Spielweise erfordert. Einerseits hat man einen gemeinsamen Feind, jedoch muss man seine Chancen während des Spiels gegenüber den anderen Spieler verbessern, um gerettet zu werden. Damit jeder sich auf die verschiedenen Rettungsmöglichkeiten vorbereiten kann, sollten alle Rettungskarten zu Beginn des Spiels den anwesenden Spielern vorgestellt werden, da nur eine Rettungskarte in den unteren Teil des Nachziehstapels gemischt wird. Schade finde ich es, dass eine Rettungskarte das Würfelglück am Ende vorsieht.

Wenn man den Spielablauf einmal verinnerlicht hat, dann spielt man das Spiel einfach weiter, bis die Karten vom Nachziehstapel aufgebraucht sind und die Rettungskarte gezogen wird. Neue Herausforderungen während des Spiels werden nicht gestellt, wodurch des Spiel schnell eintönig erscheint. Die Anzahl der Buddys ist mit sechs sehr großzügig gewählt, die Praxis erfordert nicht mehr als zwei Buddys, die während des Spiels von den Zombies „gefressen“ werden. Mit zunehmender Anzahl von Zombies auf dem Spielplan, steigt auch die Anzahl der neutralisierten Zombies. Dadurch vermindert sich die Gefahr, dass sich überhaupt eine Reihe in „großen Schritten“ der Bar nähert.

Die Spielanleitung ist strukturiert aufgebaut und sehr verständlich geschrieben. Einige witzige Zeilen sind enthalten, die den Text immer wieder auflockern. Dieses Spiel geht relativ schnell vorzubereiten und aufzubauen. Der Umfang des Spiels ist relativ übersichtlich, wodurch es auch problemlos auf einem Couchtisch spielbar ist. Pints of Blood hat neben unseren anderen Zombiebrettspielen im Spieleschrank einen platz gefunden und kommt vielleicht zum nächsten Spieleabend wieder zum Einsatz.


 

Verlag: HUCH! & Friends
Autor: Kinjiro
Illustration: Mariusz Gandzel
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 14 Jahre
Dauer: ca. 60 Minuten

Pints of Blood
Markiert in:     

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.