Die aktuelle Pandemie – Situation führt dazu, dass viele Menschen die Natur wiederentdecken und bewusster wahrnehmen. Mit Parks holen wir uns dieses Gefühl nach Hause. In vielerlei Hinsicht ist das Spiel lobenswert. Das ausgezeichnete Artwork und die hochwertigen Materialen holen auch Wenigspieler an den Brettspieltisch. Die Anmutung ist so hoch, dass das Spiel einfach gespielt werden will und neugierig macht. Schon das Unboxing lässt das eine oder andere Brettspielerherz höher schlagen, das Inlay ist sehr gut gelungen, alle Komponenten sind aufgeräumt und nach Spielende schnell wieder verstaut.

Es ist noch keine Sekunde gespielt und schon sind die Erwartungen an das Spiel hoch. Wir werden auf eine Reise durch die Nationalparks der USA genommen. In über vier Runden laufen wir eine Wanderstrecke ab, die mit jeder Runde von neuem beginnt und immer länger wird.

Jeder Spieler verfügt über zwei Wanderer, die die Strecke ablaufen. Unterwegs sammeln wir Ressourcen ein, die es uns erlauben, ausgelegte Nationalparks zu besuchen. Mit den besuchten Parks sammeln wir Punkte ein und diese Parks sind für die anderen Mitspieler nicht mehr verfügbar. Die Parks sind unterschiedlich anspruchsvoll, die Anzahl und Art der Ressourcen variiert und somit auch der Punktewert eines Parks.

Das Bewegen der Spielfiguren ist nicht beliebig möglich. Der Wanderer kann sich nur nach vorne bewegen, ein übersprungenes Feld kann nicht nachträglich besucht werden und wenn das Zielfeld schon durch einen anderen Wanderer besetzt ist, kann ich meine Spielfigur nicht immer darauf platzieren. Bei jedem Spielzug ist abzuwägen, welche Spielfigur bewegt wird: der „Vordermann“, der beim Betreten noch nicht besuchter Felder eine Zusatzressource einheimsen kann oder der „Hintermann“, um Aktionen/ Ressourcen abzusichern? Durch diese Abwägung kann eine Downtime entstehen, denn es muss auch geschätzt werden, welche Bewegungen die anderen Spieler machen werden.

Beim Wandern werden nicht nur Ressourcen gesammelt, weitere Aktionen stehen ebenfalls zur Verfügung, z.B. Feldflaschen, die weitere Ressourcen bringen, Kaufen von Ausrüstungsgegenständen, die z.B. den Besuch eines Parks günstiger machen, das Fotografieren was Zusatzpunkte bringt.

Die Wanderer können sich nicht ewig Zeit lassen. Ist der vorletzte Wanderer ins Ziel gelaufen, muss der letzte Wanderer ebenfalls direkt ins Ziel laufen. Auf das richtige Tempo kommt es an: Schnelligkeit reduziert die gespielten Züge, Langsamkeit verhindert, dass ich alles machen kann was ich machen möchte.

Nach Ende einer Runde wird die Wanderstrecke erweitert und neu sortiert, dann heißt es, sich wieder einen groben Ablauf gedanklich zurecht zu legen und zu hoffen, dass die Mitspieler nicht einen Strich durch die Rechnung machen.

Nach der vierten und letzten Runde wird die Bilanz gezogen: wer mit den Parks und Fotos die meisten Punkte gemacht hat, wird zum Sieger gekürt.

Auch wenn das Spielmaterial und das Artwork eine gewisse Anziehungskraft erzeugen, der Spielmechanismus von Parks ist nicht für alle Spielertypen geeignet. Es ist primär ein Ressourcenmanagementspiel, jeder Spieler muss sich Gedanken machen, wie und welche Ressourcen eingesammelt werden und muss in der Lage sein, seine Taktik anzupassen, sei es, weil eine Ressource nicht verfügbar ist oder weil der gewünschte Park von einem Mitspieler weggeschnappt wurde.

Parks ist ein gelungenes Beispiel, wie hochwertiges Material und ein ansprechendes Artwork sich positiv auf das Spielgefühl auswirken. Allein die Karten der Nationalparks sind so schön gestaltet, dass das Spiel immer wieder rausgeholt wird, damit man die Karten wieder zu Gesicht bekommt.

Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Feuerland Spiele
Illustration: Fifty-Nine Parks
Autor: Henry Audubon
Spieler: 1-5 ab 10 Jahren

Parks
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