
Zum zweiten Mal fand im Duisburger Landschaftspark die SPIEL DOCH! Messe statt. Es wurden Neuheiten in klassischer Ruhrpott – Atmosphäre in der Kraftzentrale präsentiert, Turniere veranstaltet sowie Workshops und Diskussionen im Rahmen der Messe angeboten. Rund 14.000 Besucher fanden sich an den 3 Tagen auf der 6000 qm großen fassenden Halle ein.

Inhalt
Podiumsdiskussion „analoge und digitale Spielewelt“
Die Messe begann am Freitag mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Analoge und Digitale Spielewelt – Gegensätze und Gemeinsamkeiten“. Moderiert von Harald Schrapers konnten sich Vertreter von analogen und digitalen Spielen über Gemeinsamkeiten und Gegensätze austauschen. Interessant war es, zu erfahren, dass beide Branchen mit den gleichen Anfangsschritten in der Entwicklung starten und sogar Studiengänge der digitalen Spieleentwicklung mit Grundlagen von Brett- und Kartenspielen beginnen, bevor es zur Übersetzung in die digitale Welt geht.

Die Brettspielbranche wächst und kann sich auf gute Geschäftszahlen berufen, kann jedoch der Lobby der Videospielindustrie nicht viel entgegen setzen, die sogar mit 50 Millionen Euro über einen „Games-Fonds“ vom Bund unterstütz wird. Dennoch ist zum Beispiel Asmodee auch mit der digitalen Umsetzung von Brettspielen beschäftigt, wenn auch 90-95% der Umsätze über analoge Brettspiele erwirtschaftet werden.
Drei Messetage

Mit einem strahlend blauen Himmel startete die Messe am Freitag und schon vor der Eröffnung warteten die Besucher, darunter auch einige Schulklassen mit ihren Lehrern auf die Eröffnung der Messe. Die Menschen verteilen sich recht schnell auf die vielen Stände, so dass man problemlos durch die Gänge laufen und sich alle Spiele anschauen konnte. Es war auch ohne Wartezeiten möglich, an Spieltischen Platz zu finden und die Neuheiten auch persönlich zu erleben.

Der Samstag und Sonntag waren dann schon voller. Insbesondere am Sonntag waren viele Familien in den Hallen, probierten neue Spiele direkt bei den Ausstellern oder nutzten die Spielausleihe, um sich ein Spiel nach den anderen zu holen. Für die ganz Kleinen würden wir die Messe nicht unbedingt empfehlen, aber ab 6 Jahren konnte man schon viele attraktive Spielmöglichkeiten entdecken.
Spiele gab es auch zu sehen
Die „Spiel doch!“ führt eine Neuheitenliste, von der man sich erhofft, dass Spiele, die zur terminlich nahe an Essen liegenden Spielwarenmesse (Ende Januar) in Nürnberg noch nicht fertig sind, ihr offizielles Release in Duisburg haben. Allerdings steckt dieses Vorhaben noch stark in den Kinderschuhen und betraf nur wenige Titel.
Davon abgesehen gab es aber dennoch eine große Vielfalt an Spielen und gute Gelegenheiten, sie auch auszuprobieren, eben auch Essen- und Nürnberg – Neuheiten. Neben den größeren Verlagen wie HABA, Amigo und Jumbo gab es auch bei kleineren Verlagen wie HCM Kinzel interessante Titel im Bereich der Kinderspiele zu entdecken.

Aber auch für Vielspieler bot die Messe genug attraktive Spiele und kurze Wartezeiten an den Tischen, um den Besuch lohnenswert zu machen. Bei Feuerland kam vor allem das in den USA hoch gepriesene Flügelschlag (Wingspan) gut an und war schnell ausverkauft. Im Juli sollte aber wieder Nachschub im Handel verfügbar sein. Wir konnten zudem die bereits in Essen erschienenen Titel Keyforge, Tokio Highway (beide Asmodee) und Fuji (Feuerland) anspielen.
Fazit
Das Ambiente der „Spiel Doch!“ in der Duisburger Industrieumgebung war sehr beeindruckend, insbesondere bei geöffneten Oberlichtern. Die lockere Atmosphäre in der Halle erlaubte mehr Zeit, um sich mit den Autoren und Ausstellern auszutauschen. Alle schienen sehr entspannt und das Feedback zur SPIEL DOCH! war durchweg positiv.
Auch für uns war die Messe ein gelungene Veranstaltung im Ruhrgebiet, die die lange Zeit bis zur SPIEL in Essen erträglicher macht. Danke an den Nostheide Verlag für die gute Organisation. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!