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Bei der Fülle an Neuerscheinungen ist es für neue Spiele eine Herausforderung, die notwendige Aufmerksamkeit und Publicity zu bekommen, die sich Autoren und Verlage wünschen.

Das Spiel „Discover: Zu unentdeckten Landen“ setzt auf das Konzept des „Unique Games“, um auf sich aufmerksam zu machen. Mit „unique game“ ist gemeint, dass jedes Exemplar einzigartig ist – die Grundmechanik ist für alle gleich, der Inhalt – in dem Fall Umgebungen, Charaktere, Handlungsstränge sowie Gegenstände und Feinde – ist immer anders. Somit wird jede Spielgruppe ein anderes Abenteuer erleben.

Je Box/ Spiel werden fünf Szenarien angeboten, die in zwei Umgebungen gespielt werden. Bei uns ist es die Wüste und das Ödland. Jedes Szenario erzählt eine Geschichte, die wiederum Teil einer größeren Geschichte ist. Die Wiederspielbarkeit soll dadurch gegeben sein, dass Details eines Szenarios bzw. Zusammenhänge besser verstanden werden, wenn die anderen Szenarien erfolgreich gemeistert werden.

Der Aufbau der Landschaft wird in jedem Szenario vorgegeben. Es gibt ein offenes Plättchen mit dem Lagerfeuer der Gruppe, dies ist der Startpunkt für alle Spieler, alle anderen Plättchen sind verdeckt und müssen erkundet werden.

Jeder Spieler bekommt eine Charakterkarte mit einer besonderen Fähigkeit, eine Spielfigur, Ressourcen, Kampfunterstützungskarten, eine Projektkarte, die im Laufe des Spiels nach Möglichkeit erfüllt werden soll und ein Spielertableau, auf dem die Ausdauer des Charakters und der Gesundheitszustand festgehalten wird.

Die Ausdauer ist das zentrale Element des Spiels. Jede Aktion kostet Ausdauer, sei es z.B. Bewegen, Ressourcen sammeln, Ort erkunden, usw…
Vor dem Start des Szenarios wird die Ausgangslage kurz vorgelesen sowie das zu erreichende Ziel. Erst wenn dieses Ziel erreicht ist wird der nächste Abschnitt des Szenarios bekannt gegeben. Schnell wird klar, dass es sich somit um ein semi-kooperatives Spiel handelt. Semi-kooperativ deshalb, weil das vorgegebene Ziel besser in der Gruppe bewältigt wird, es aber durchaus die Möglichkeit gibt, das Spiel allein zu gewinnen.

Gespielt wird über mehrere Runden. Die Anzahl ist davon abhängig, wie gut die gestellten Aufgaben gelöst werden. Jede Runde wird in zwei Phasen aufgeteilt: die Tages- und Nachtphase.

In der Tagesphase führen die Spieler nacheinander alle ihre Aktionen durch. Welche Aktionen durchgeführt werden, hängt von den persönlichen Vorlieben ab: ich kann meine ganze Ausdauer aufbrauchen, muss es aber nicht. Schließlich weiß ich nicht, wie erholsam die Nacht wird. Beim Bewegen der Spielfigur spielt die Geländeart eine Rolle, eine flache Landschaft erfordert weniger Ausdauer als bergiges Gelände. Wird ein verdecktes Plättchen erkundet, so wird dieses aufgedeckt und gemäß Anleitung mit Ressourcen versorgt.

Ist eine Ressource verfügbar, kann ich diese aufsammeln. Es gibt verschiedene Ressourcen, die das Überleben der Spielfiguren ermöglichen sollen, wie z.B. Wasser und Nahrung. Oder auch andere Materialien, die für den Kampf und das Erfüllen einer Projektkarte (z.B. Pelz sammlen, um einen Rucksack herzustellen) benötigt werden.

Ist ein Ort auf der Karte abgebildet, kann dieser erforscht werden. Jeder Ort ist nummeriert, die entsprechende Karte wird gezogen und vorgelesen. Dabei gibt es sowohl positive wie negative Überraschungen, z.B. kann aus dem Nichts plötzlich ein Monster auftauchen und dieses Monster muss so schnell wie möglich niedergekämpft werden bevor es zu viel Schaden anrichtet.

Am Ende des Tages sind unsere Helden erschöpft und die Nacht bricht herein. Für jede Nacht wird eine Karte gezogen, die uns vorgibt welche Ressourcen (Nahrung/ Wasser) wir abgeben müssen. Kann ich das nicht, erleide ich möglicherweise einen Gesundheitsschaden. Je nach Gesundheitsschaden, kann dieser später wieder geheilt werden oder nicht. Jede Spieler verkraftet maximal gleichzeitig drei Schäden. Beim vierten Schaden stirbt die Spielfigur, der Spieler scheidet aus dem Spiel.
Außerdem gibt die Nachtkarte an, wie viel Ausdauer die Spieler wieder bekommen und möglicherweise welche Bedrohungen über die Gruppe herfallen.

Das Spiel endet sobald das letzte Ziel erreicht wurde…. oder auch nicht…

„Discover: Zu unentdeckten Landen“ hat in unserer Gruppe gemischte Gefühle hinterlassen. Die Idee des „unique games“ hat uns neugierig gemacht. Waren alle Spielmaterialien ausgepackt, kam schnell die Frage auf, was denn jetzt so „unique“ ist. Allein das Wissen zu haben, dass in den anderen Schachteln andere Szenarien, andere Karten liegen? Dies macht das „unique“ leider nicht wirklich erlebbar, ohne sagen zu können, wie es sonst sein sollte.

Die Spielmaterialien sind von guter Qualität, die Anleitung deckt vieles ab, nichts desto trotz waren wir beim ersten Szenario zu Beginn unsicher, was wir machen müssen.

Der Ablauf wird schnell verinnerlicht, die Spielmechanik ist in sich schlüssig und leistet was sie soll. Dennoch konnte auch nach drei Szenarien keine wirkliche Begeisterung in der Gruppe entfacht werden. Die Gesamtstory ist nicht überzeugend genug. Vielleicht haben wir uns einfach zu wenig auf die Hintergrundgeschichte eingelassen und wollten einfach nur spielen und irgendwelche Aktionen auf dem Spielbrett durchführen.

Discover: Zu unentdeckten Landen
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