Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei Maximum Apocalypse um ein Endzeitspiel. Je nach Szenario dürfen wir uns gegen, Zombies, Mutanten, Roboter oder Aliens behaupten, die die Menschheit an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Mit 6 Charakteren, (Jägerin, Chirurgin, Revolverheld, Mechanikerin, Feuerwehrmann, sowie der Veteran mit seinem Hund) die eigene Fähigkeiten mitbringen, versuchen wir, in dieser Umgebung zu überleben.

Material

Das Erste, was auffällt, ist die ungewöhnliche Form der Box, die ca. 1/3 eines typischen quadratischen Brettspielkartons einnimmt. Das innere ist vollgepackt mit 400 Karten, ca. 40 Plättchen für die einzelnen Gebiete, Pappaufstellern für die 6 Charaktere sowie diversen Markern für Gegner und Munition aus Holz und Schadens-, sowie Giftplättchen aus Pappe.

Die Karten stellen neben den Gebietsplättchen den Kern des Spiels dar. Jeder der 6 Charaktere wird durch ein eigenes 30 Karten-Deck dargestellt. Die Gegner bestehen aus Kartendecks mit 25 Karten. Ein weiteres Deck wird als Suchdeck genutzt, in dem man notwendige oder nützliche Gegenstände finden kann. Alle diese Karten haben ein ansprechendes und thematisch passendes Artwork und werden in der Box durch Trennkarten sicher verstaut. Alles in allem bietet die kompakte Box kaum noch Platz, da diese wirklich randvoll mit Spielmaterial gefüllt ist.

Regeln und Ablauf

Die Grundregeln des Spiels sind nach kurzer Spielzeit schnell verinnerlicht, auch wenn es ungewohnt ist, ins Glossar schauen zu müssen um bestimmte Regeldetails überhaupt zu finden. Ansonsten hilft auch ein Blick in die inoffizielle FAQ, um letzte Unklarheiten auszuräumen.

Zum Spielaufbau wählt man eines der 12 Szenarien, drei pro Gegnertyp, baut das Spielfeld mit den angegeben verdeckten Feldern auf und stellt die drei Suchstapel zusammen. Die Szenarien sind abgesehen vom Tutorial komplett frei in Ihrer Gestaltung. Alternativ kann man auch hier auf die Community zurückgreifen und einen der vorgeschlagenen Pläne nutzen. Jeder Spieler wählt einen der 6 Charaktere, zieht 4 Karten (mit Mulligan) und startet mit einem Hungerwert von 1, welcher durch einen Würfel dargestellt wird.

Zum Start des Szenarios wird bei der Ankunft mit dem lauten Bulli auch direkt je ein Gegner auf die Spieler aufmerksam und vor diese platziert. Nun kann es kooperativ losgehen und alle Spieler versuchen gemeinsam, das Szenarioziel zu erreichen. Sie können das Finden von bestimmten Gegenständen, Retten von Personen oder das Entledigen von Gegnern oder Bossen sein. Es wird einiges an Varianz geboten, so dass man nicht gewinnen kann, wenn man sich nur der vor einem liegenden Gegner entledigt.

Ein Spielzug sieht dabei immer gleich aus: Mit 2 Würfeln wird bestimmt, wo neue Gegner auftauchen. Auf alle offen liegenden Gebietsfeldern mit der gewürfelten Zahl wird ein Gegnerplättchen platziert. Sollten sich dort Spieler befinden, werden statt dessem jedem Spieler direkt Gegnerkarten vor die Nase gesetzt.

Eine Karte aus seinem Deck ziehen.

Dies dient auch gleichzeitig als mögliche Niederlagenbedingung, da der Spieler als eliminiert gilt, wenn sein Deck leer ist.

Aktionsphase mit vier Aktionen.

Hier kann man entweder Karten spielen oder ziehen, auf besonders gekennzeichneten Feldern nach Vorräten suchen, Gegner durch Aktionen angreifen oder sich auf benachbarte Felder bewegen bzw. diese entdecken. Je nach Gebiet werden dadurch Effekte ausgelöst, die z.B. neue Gegner mitbringen oder tatsächlich auch Boni für die Spieler in Form von freien Aktionen bieten können.

Den eigenen Hunger um eins erhöhen.

Ist der Wert von 6 erreicht, hungert der Charakter und verliert dadurch nicht nur Lebenspunkte, sondern sperrt durch das Umdrehen der Charakterkarte auch eine mögliche Aktion.

Zugende

Alle Gegner, die sich vor dem Charakter befinden, greifen an und fügen entsprechend der angegeben Stärke Schaden und weitere Effekte aus.

Spielgefühl

Die Aktionsphase ist hierbei der Kern des Gameplays, in dem man als Spieler aktiv auf das Szenarioziel hinarbeiten kann. Man muss immer abwägen, ob es sich lohnt, schnell viele Felder zu erkunden, oder ob es sich eher lohnt, als Gruppe zusammen zu bleiben und die vorhandenen Gebiete nach Vorräten zu durchsuchen. Auch spielt der Hunger immer eine große Rolle. Da der Hungerschaden pro Runde größer wird, muss man zwingend Nahrung finden, wenn man statt eines gewaltsamen Todes durch Gegnereinwirkung nicht verhungern möchte.

Durch die unterschiedlichen Szenarien, Gegnertypen, sowie spezifischen Spielerdecks, fühlt sich jede gespielte Partie anders an. Der Kampf ums Überleben ist meistens ein knapper Kampf, bei dem das Finden der richtigen Gegenstände über Tod oder Leben entscheiden kann. Auch an Solo-Spieler wurde gedacht. Hierzu mischt man 2 Spielerdecks zusammen und steuert 2 Charaktere nach den selben Regeln wir mit mehreren Spielern.

Fazit

Maximum Apocalypse bietet Survival-Feeling mit verschiedenen Szenarien. Durch die unterschiedlichen Gegnertypen gibt es genug Abwechslung und die eigenen Taktiken müssen auf diese Gegner angepasst werden. Ein Szenario ist meist in einer Stunde zu schaffen, durch den Zufall bei den einzelnen Ortsfeldern sowie den drei Suchstapeln, kann die Zeit aber auch mal nach oben und unten abweichen.

Der Zufallsfaktor ist etwas, das uns manchmal etwas gestört hat: Es ist ein riesiger Unterschied, ob man ein Zielfeld bereits in den ersten 4 Zügen findet, oder dieses erst nach 20 Feldern entdeckt. Man kann dies etwas reduzieren, wenn man die Szenario-Karte gezielter aufbaut und das Zielfeld in einem bestimmten Bereich reinmischt. So weiß man nicht genau wo es ist, aber zumindest grob, wo die Reise hingeht.

Je nach Szenario und Situation wird das Entdecken von neuen Feldern auch nicht wirklich forciert. Zum Beispiel bleiben die statischen Zombies einfach an Ort und Stelle. Wenn ich zudem nur wenige offene Felder habe, kann ich mich auf die Suche dort konzentrieren, ohne dass mir Zombiehorden im Nacken sitzen. Eine kleine Regelanpassung aus der Erweiterung kann hier etwas mehr Bewegungszwang bringen: Wenn man bei der Suche mit leeren Händen da steht, gilt ein Ort als komplett abgesucht und kann nicht für weitere Suchen benutzt werden. Alternativ kann man auch die Suche pro Feld auf eine bestimmte Anzahl Suchen begrenzen. Beides sind Punkte, die wir gerne schon in den Regeln als Varianten gesehen hätten.

Der Aufbau der Szenarien ist dem Spieler freigestellt. Es wird angeben, welche Felder verfügbar sind, aber es gibt sehr wenige Anforderungen an den Aufbau. Eine schlauchförmige Landkarte macht das Spiel dabei natürlich schwieriger als ein großes Rechteck. Auch kostet es beim Spielaufbau etwas Zeit, die Suchstapel zusammen zu stellen. Die Varianz ist toll, kostet pro Szenario dann aber auch gerne 5-10 Minuten an Vorbereitungszeit, um die richten Felder und Suchstapel zusammen zu stellen.

Wir hatten mit Maximum Apocalypse unterhaltsame Partien. Nachdem man die Regeln verinnerlicht hat, sind die Spielzüge mit den 4 Aktionen angenehm schnell und die Gruppe kann sich auf das gemeinsame Meistern der Szenarien fokussieren. Es braucht zwar einige Partien, bis man den perfekten Schwierigkeitsgrad findet, dann steht dem Überleben der Apocalypse nichts mehr im Weg.

Erscheinungsjahr: 2020
Autor: Mike Gnade
Verlag deutsche Ausgabe: Grimspire
Spieler: 1-6 ab 13 Jahren

Maximum Apocalypse
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