Lichterfest_VerpackungIn Thailand wird einmal im Jahr das Loi Krathong gefeiert, ein Lichterfest einzigartiger Schönheit und Tradition. Die Menschen basteln schwimmende Flöße, welche mit Blumen, Weihrauchstäbchen und Kerzen geschmückt werden. Im Vollmondlicht werden diese schließlich zu Wasser gelassen und bilden ein ausgedehntes Lichtermeer, das den Betrachter jeglichen Ärger und Kummer vergessen lässt.

In Lichterfest können Sie selbst Ihr Können unter Beweis stellen, indem Sie eine einmalige Komposition an Lichter und Farben erstellen und so die Menschen verzaubern.

Was steckt drin
Mit Hilfe von 36 See-Plättchen aus Pappe wird das Lichtermeer visuell dargestellt. Daneben finden sich noch 56 Laternenkarten in 7 verschiedenen Farben, 33 Belohnungskarten für erfolgreiche Farbkompositionen, 20 Holzboote und 4 Übersichtskarten. Da kein Spielplan benötigt wird, ist die Spielverpackung angenehm klein, was sie zu einem idealen Reisebegleiter macht.

Spielverlauf
Zu Beginn einer Runde werden die See-Plättchen gemischt und als Nachziehstapel auf den Tisch ausgelegt. Jeder Spieler erhält zu Beginn 3 Plättchen. Alle Laternenkarten werden nach ihrer Farbe sortiert und zusammen mit den Holzbooten neben dem Nachziehstapel platziert. Punkte gibt es in Form von Belohnungskarten, welche die Spieler für den erfolgreichen Eintausch von Laternenkarten erhalten.

Unterschieden wird dabei in dreiLichterfest_Karten Aufgabentypen: vier gleichfarbige Laternenkarten, drei gleichfarbige Paare und eine Karte von jeder Farbe. Für jeden Aufgabentyp wird ein Kartenstapel gebildet, wobei die größte Zahl ganz oben liegt und die übrigen Karten absteigend darunter. Die Spieler erhalten am Ende die aufgedruckte Zahl als Siegpunkte, es lohnt sich daher, nicht zu lange mit dem Eintauschen zu warten. Sollten die Belohnungskarten aufgebraucht sein, gibt es noch drei allgemeingültige Belohnungskarten, welche immer 4 Siegpunkte einbringen.

Bevor das Spiel starten kann, müssen sich die Spieler rings um das Startplättchen setzen. Die See-Plättchen sind dabei in vier Zonen eingeteilt, wobei jede Zone aufgedruckte Laternen in einer bestimmten Farbe zeigt. Zu Beginn erhalten die Spieler eine Laternenkarte in genau der Farbe, an welcher Seite des Plättchens sie sitzen.
Nun kann das Spiel beginnen. Ein Zug besteht immer aus drei Aktionen:

Boote eintauschen (optional)
Wer zwei Boote besitzt, kann diese abgeben und darf dafür eine eigene Laternenkarte mit einer andersfarbigen Karte aus dem Vorrat austauschen. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn noch eine bestimmte Farbe zur Vollendung eines Auftrags fehlt.

Belohnungskarte erhalten (optional)
Hat der Spieler alle benötigten Laternenkarten für einen Auftrag gesammelt, kann er diese abgeben und sich die entsprechende Belohnungskarte nehmen. Es ist auch möglich, mehrere Aufträge gleichzeitig auszuführen.

See-Plättchen anlegen
In der letzten Aktion muss der Spieler eines seiner See-Plättchen an ein bereits ausgelegtes Plättchen anlegen. Sollten die Farben einer oder mehrerer Zonen übereinstimmen, erhält man für jede Übereinstimmung eine Laternenkarte der entsprechenden Farbe. Wird an einem Plättchen mit aufgedruckten Symbol angelegt, erhält der Spieler zusätzlich noch ein Holzboot. Man sollte daher etwas länger nachdenken, wo man am besten anlegt, da man so schnell an benötigte Laternenkarten und Boote kommen kann.

Am Ende des Zuges erhalten alle Spieler noch eine Laternenkarte, je nachdem welche Farbe des neu angelegten Plättchens zu ihnen zeigt. Sollten die entsprechende Farbe nicht mehr vorhanden sein, geht man leer aus. Der aktive Spieler zieht zudem wieder auf drei See-Plättchen nach.

Spielende
Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, wird noch so lange weitergespielt, bis alle Spieler keine See-Plättchen mehr auf der Hand haben. Wer die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Fazit
Lichterfest wurde 2015 mit dem Mensa Select Preis ausgezeichnet. Dieser wird Spielen vergeben, welche sich durch besonders intellektuelle Herausforderungen auszeichnen. Insofern war ich sehr gespannt auf den Test.

Am Spielmaterial gibt es nichts auszusetzen. Dieses ist tadellos verarbeitet und die Illustration wurde (meist) passend gewählt. Einzig die Symbole auf dem See-Plättchen passen grafisch nicht ganz ins Konzept. Mir stellte sich die Frage, was ein Panda mit Bambuszweigen mitten auf dem See macht? Hier hätte ich mir Symbole gewünscht, die besser zur Thematik passen, wie beispielsweise Ruderboote, Schilf oder Menschen, die gerade ihr Floß zu Wasser lassen.

Lichterfest_SpielverlaufDoch wie spielt sich Lichterfest? Die Antwort ist: überraschend einfach.
Der Mechanismus ist bereits aus anderen Spielen bekannt. Man sammelt verschiedene Karten und tauscht diese anschließend gegen Siegpunkte ein. Dabei hat man im Spiel nie wirklich Probleme, an bestimmte Karten heranzukommen. Einerseits kann man dies mit entsprechenden See-Plättchen selbst steuern, andererseits erhält man fast immer auch von seinen Mitspielern Laternenkarten, sodass dieser Vorrat kontinuierlich wächst.

Zum Glück gibt es ein Handkartenlimit, sonst würde es nie enden. Erst bei drei bis vier Mitspielern kam es gelegentlich vor, dass eine Laternenfarbe nicht mehr verfügbar war und somit die Mitspieler leer ausgegangen sind. Es ist jedoch schwer auf diese Taktik zu spielen, da einfach zu schnell Karten wieder ins Spiel gelangen. Ich möchte hierbei nicht den Eindruck erwecken, dass Lichterfest keinen Spaß macht, denn das tut es. Jedoch darf man das Spiel nicht nur wegen seiner Auszeichnung kaufen.

Eine hohe intellektuelle Herausforderung ist meiner Auffassung nach nicht gegeben. Vielmehr spricht es Familien an, die nach einem Spiel suchen, das für Kinder anspruchsvoll ist, aber keineswegs eine extreme Herausforderung darstellt. Ich halte daher ein Alter von ca. 9 Jahren für angemessen. Eine Runde dauert ca. 35-40 Minuten, wobei man gelegentlich auf seine Mitspieler warten muss, falls diese etwas länger überlegen, wo sie ihr Plättchen anlegen sollen.

Mich konnte Lichterfest nur bedingt überzeugen. Der Spielmechanismus ist auf Dauer zu eintönig und wenig innovativ, als dass er mich auf lange Sicht fesseln kann. Dafür sprechen auch die Aufgabenkarten, die zu abwechslungsarm sind. In der Praxis sammelt man so viele Laternenkarten wie möglich und tauscht diese gegen einen beliebigen Auftrag ein.

Aus Familiensicht kann ich dem Spiel jedoch vieles zu Gute halten, denn gerade jüngere Spieler können sich mit Lichterfest langsam an herausfordernde Spiele heranwagen, ohne überfordert zu sein. Dafür sprechen auch die kurze Spielzeit und die simplen Regeln.

Name: Lichterfest
Erscheinungsjahr: 2015
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 30-45 min
Autor(en): Christopher Chung
Verlag: Pegasus Spiele

Lichterfest
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