Mit Essen soll man ja nicht spielen, aber mit Happy Mochi, einem  kleinen Kartenspiel für 2-6 Spieler, in dem es darum geht, möglichst alle seine Handkarten abzulegen, kann man dies zumindest simulativ tun.

Bei Mochis handelt es sich um ein traditionelles japanisches Küchlein aus Klebreis, das insbesondere zum Neujahrsfest serviert wird. Wir schauen uns an, ob das Spiel uns tatsächlich Appetit machen wird.

Material

Unser Happy Mochi Kartenspiel ist grafisch tatsächlich in japanisch angehauchtem Stil mit niedlichen Mochi – Zeichnungen und Pastellfarben ausgestattet.

Uns stehen 70 Karten zur Verfügung, bei denen insbesondere die Zahlen eine Rolle spielen. Es gibt Zahlenkarten von 0-9, die in 7 verschiedenen Farben vorliegen. Alles ist in einer kompakten Schachtel untergebracht, sodass sich Happy Mochi sehr gut als Reisespiel eignet.

Ablauf

Zwei Prinzipien sind bei Happy Mochi wichtig: Zum einen darf die Reihenfolge der Karten in der Hand nicht geändert werden, zum anderen werden immer zwei Karten gleichzeitig ausgespielt, von denen die linke die Zehnerzahl und die rechte die Einer – Zahl ist.

Es gibt aber noch weitere Bedingungen, die beim Ausspielen beachtet werden müssen. Neben der durch die +- Karten vorgegebenen Richtung zu höheren oder niedrigeren Karten spielt manchmal auch die Farbe eine Rolle, nämlich genau dann, wenn zwei gleichfarbige Karten gelegt werden.

Ist das der Fall, müssen in der Folge ebenfalls gleichfarbige Karten gelegt werden. Aufgelöst werden kann dies nur durch das Legen eines „Happy Mochi“, also zwei gleichen Zahlen, die dann auch unterschiedliche Farben haben dürfen.

Einige Karten besitzen kleine Icons, die ausgelöst werden, wenn die Karten gelegt werden. Die beiden Kann Bedingungen sind das Weitergeben einer Karte an den rechten Nachbarn und das Ablegen einer Karte in einen eigenen Pool

Die erste Muss – Bedingung ist, dass ein Spieler eine Karte ziehen muss, wobei man hier auch sich selbst wählen kann. Die gezogene Karte darf dann an eine beliebige Position in der Kartenhand gesetzt werden. Hier offenbaren sich einige taktische Möglichkeiten, denn die Karte darf entweder vom Nachziehstapel oder aus der offenen Auslage bzw. der eigenen Reserve gezogen werden

Weiterhin muss als zweite Pflicht – Bedingung auch immer das Umdrehen der Plus-Karte auf Minus oder umgekehrt ausgeführt werden, was interessante Wendungen zur Folge haben, aber auch das Spiel schnell beenden kann. 

Sobald ein Spieler keine Karten mehr in der Hand hält, endet die aktuelle Runde. Spieler, die jetzt noch Karten besitzen, dürfen eine von ihnen in die eigene Reserve legen. Alle anderen Zahlenwerte auf den Karten zählen als Minuspunkte. Wer nach mehreren Runden 30 Minuspunkte ansammelt, verliert das Spiel. 

Fazit

Fangen wir mit einem Punkt an, der uns, weil unnötig, wirklich negativ aufgestoßen ist, der aber eigentlich nichts mit dem Spiel selbst zu tun hat: Die Anleitung benötigt dringend eine redaktionelle Überarbeitung  Das Prinzip des eigenen Vorrats und wie man ihn spielt, wurde zwar nicht ganz falsch, aber auch nicht angemessen und dadurch widersprüchlich erklärt. Beispiel: In der Beschreibung des Runden- Endes steht: [“….endet die Runde sofort. Alle anderen zählen die Werte ihrer übrigen Handkarten zusammen…”]  In der Kurzübersicht heißt es dann später: [“..Rundenende: Hast Du Handkarten übrig, reserviere eine davon…”]

Wir haben es schließlich so gespielt, dass die Spieler immer eine Karte in die Reserve  ablegen durften, bevor die Minuspunkte notiert wurden. Dadurch konnte man mit einer hohen Zahl ein sehr frühes Ende öfter vermeiden und die Wertung wirkte ausbalancierter. Leider war auch nicht klar erklärt, ob das Ziehen aus der Reserve eine beliebige Karte oder die oberste Karte des Stapels sein darf. Darf man eine beliebige Karte ziehen, hat man damit ganz andere Möglichkeiten, z.B. Happy Mochi Kombinationen zu sammeln.

Abgesehen von diesen redaktionellen Mängeln fanden wir Happy Mochi als schnelles und im Grunde auch einfaches Kartenspiel sehr unterhaltsam. Das Spielen der Zehnerzahlen und das Verbot, die Karten in der Hand nicht auszusortieren, führten zu etlichen taktischen Überlegungen. Etwas stark fanden wir, wenn gleichfarbige Karten ausgespielt wurden, weil dies oft nicht bedient werden konnte und ein Spieler dadurch deutlich in Rückstand geraten konnte, wenn er das nicht frühzeitig mit einem “Happy Mochi” auflösen konnte 

Happy Mochi ist kein Partyspiel, sondern ein solides Kartenspiel auf leichtem Familien – Niveau. Die grafische Umsetzung mag nicht jedermanns Fall sein, kann aber auch vernachlässigt werden, denn in der Hauptsache gilt es, die Zahlen auf den Karten zu beachten. 

Erscheinungsjahr: 2025
Verlag: Asmodee
Autoren: Johan Benvenuto, Romaric Galonnier
Illustration: Amelie Marechal
Spieler: 2-6
Alter: ab 8 Jahren

Happy Mochi

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