Children of Wyrmwood ist der dritte Teil in der Escape Tales Reihe. Diesmal in Deutschland nicht mehr durch Kosmos sondern durch Grimspire vertrieben, stehen wieder jede Menge Rätsel vor uns, um dieses Story Driven Game zu gewinnen. Thematisch bewegen wir uns in einer düsteren Welt und versuchen, die mysteriösen Wyrmwurzeln und deren Effekte auf die Menschen zu ergründen.

Material und Ablauf

Das Spiel besteht aus 16 großen Raumkarten und ca. 200 Karten, die während des Spiels entdeckt und benutzt werden. Dazu kommen drei Story-Bücher, ein Regelheft und eine Karte. Zusätzlich braucht ihr einen Webbrowser auf eurem Smartphone, Tablet oder PC um die als App titulierte Website aufzurufen und dort die Lösungen für die gestellten Rätsel einzugeben.

Das Spiel selbst wird im Stile der „Choose your own Adventure“ – Bücher anhand der Story-Bücher gespielt. Wir steuern die Reise des Charakters „Gilbert“, den wir als Spieler verkörpern. Je nachdem, welche Entscheidungen wir treffen, welche Karten wir ziehen und welche Rätsel wir lösen, dürfen wir an unterschiedlichen Stellen im Story-Buch weiterlesen.

Unsere Reise führt uns in verschiedene Räume, die wir mit Hilfe von Tokens erkunden, die uns dann im Story-Buch Hinweise geben und uns auffordern, Karten zu ziehen. Diese Karten können Rätsel, Gegenstände oder Eigenschaften sein, die unseren Charakter in seinen Eigenschaften verändern. Pro Raum steht uns dabei eine bestimmte Anzahl von Aktionen zur Verfügung.

Sind alle Aktionen ausgeschöpft, so müssen wir eine Ausruhen- oder Verausgaben-Karte ziehen, um weitere Aktionen zu erhalten. Natürlich sind die Effekte dieser Karten nicht immer positiv, aber je nachdem, wie geschickt wir uns bei der Erkundung anstellen, nicht immer vermeidbar.

Escape- oder Rollenspiel?

Escape Tales vereint Elemente aus beiden Genres geschickt. Insgesamt gibt es 40 Rätsel, die in der Website angezeigt werden und gelöst werden können, wobei man nicht alle Rätsel bei einem Durchgang sehen dürfte. Auch bietet das Spiel, ähnlich wie die Unlock! Reihe, die Möglichkeit, Karten zu kombinieren, um so an neue Gegenstände zu kommen und so Rätsel zu lösen.

Für Rollenspielfreunde ist das Story-Drive Element sicher ein interessanter Aspekt, der durch die Charakterentwicklung und die Möglichkeit, relativ frei zu wählen, in welche Richtung es weitergeht, verstärkt wird. Es gibt wohl über 60 unterschiedliche End -Szenarien, die man beeinflusst durch die eigenen Entscheidungen und die Eigenschaften von Gilbert erreichen kann. In Summe ein großes Gesamtpaket, welches aufgrund der Einteilung in mehrere Kapitel für unterschiedliche Spielertypen geeignet ist.

Fazit

Ich möchte natürlich weder Rätsel, noch Story-Elemente spoilern, so dass ein Fazit hier nicht sehr spezifisch ausfallen kann. Bei meinem ersten Durchgang hatte ich nach ca. fünf Stunden Spielzeit, knapp über die Hälfte der Rätsel gelöst, um ein für mich zufrieden stellendes Ende zu erreichen. Ein weiterer Durchgang bietet dann natürlich immer noch die selbe Grundstory, aber genug neue Rätsel und Entscheidungen, so dass es sich lohnt, Escape Tales mehr als nur einmal zu spielen.

Aber auch an Spieler, denen nicht nach mehreren Partien ist, wurde gedacht. Nach Abschluss des Spiels kann man in der Website andere Enden einsehen, ohne eine neue Partie zu starten. Wenn ich nur die fehlenden Rätsel sehen möchte, kann ich natürlich die passenden Karten aus dem Kartendeck suchen und mich auch ohne die Story einfach darauf fokussieren.

Die Rätsel bieten Herausforderungen mit unterschiedlichen Schwierigkeiten, welche aber mit jederzeit verfügbaren Tipps in der Website gelöst werden können. So lassen sich auch Rätsel, auf die man keine Lust hat, einfach überspringen. Einige der Rätsel benötigen mehrere Karten. Die Anzahl der Karten kann man aber nur in der Website einsehen. Hier wäre es hilfreich gewesen, diese direkt auf die Karten zu drucken.

Jedem Rätselfreund, der sich auf ein Spiel mit Story einlassen kann, wird hier ein interessantes Paket aus Escape- und Rollenspiel geboten. Im Gegensatz zu den meisten Escape Spielen ist die Spielzeit hier aber wesentlich länger und es wird auch kein Material vernichtet, so dass auch eine Weitergabe an Freunde problemlos möglich ist. Das Spiel kann auch jederzeit pausiert werden, bietet sich aber besonders am Ende eines Kapitels an, so dass man nicht ganz aus der Story gerissen wird.

Name: Escape Tales – Children of Wyrmwood
Erscheinungsjahr: 2021
Spieler: 1 – 4
Alter: ab 16 Jahren
Dauer: ca. 450 Minuten
Autoren: Jakub Caban und Bartosz Idzikowski
Illustration: Jakub Fajtanowski, Magdalena Klepacz und Aleksander Zawada
Verlag: Grimspire, Board&Dice

Escape Tales – Children of Wyrmwood
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