Mit Eppi nimmt Lookout das Prinzip eines „Point&Click“ Adventures in Buchformat wieder auf. Nachdem Cantaloop sich primär an Erwachsene gerichtet hat, möchte Eppi Familien abholen. Wie das gelingen soll, schauen wir uns genauer an.

Material

Das Spiel besteht aus einem ca. 30cmx26cm großen Ringbuch, 60 Karten, einer Logkarte, einem Inventar mit chiffrierten Texten, sowie Rotfolie, um diese lesen zu können. Alles ist im Bucheinband sicher verstaut und wird benötigt, um dieses interaktive Storyspiel zu lösen.

Die ersten Seiten des Buches beschreiben, wie das Spiel abläuft, wie man Texte dechiffriert und wie man Gegenstände kombiniert. In den folgenden Seiten finden sich die insgesamt 12 Orte, die es zu entdecken gilt, Dialoge mit Personen die man während des Abenteuers trifft, sowie Hilfeseiten, wenn man nicht mehr weiter kommt.

Eppi hat keine separate Regel, stattdessen werden die ersten 10 Seiten genutzt, um den Ablauf zu erläutern und so direkt ins Abenteuer einzusteigen. Da ich Cantaloop bereits kannte, war das keine Herausforderung. Mein 8-jähriger Mitstreiter konnte gut folgen und war voll bei der Sache, was aber natürlich nicht in jeder Konstellation so gut laufen muss.

Ablauf

Das Spiel startet mit Eppi, dem Protagonisten des Abenteuers. Mit Eppi können wir alles untersuchen, mit Personen sprechen oder Elemente benutzen. Um Sachen zu benutzen oder zu kombinieren, hält man diese so aneinander, dass ein 4-stelliger Code sichtbar wird. Diesen Code sucht man dann im Buch oder im Inventar und dechiffriert diesen mit der Rotfolie. Dort lesen wir Texte, die die Story voran bringen, werden aufgefordert, bestimmte Karten aufzunehmen oder im Buch zu entsprechenden Seiten zu blättern, um Dialoge mit Personen zu lesen.

Das Spiel speichert den Spielzustand über eine Tabelle. Wann immer wir einen Ort erreichen, Gegenstände aufnehmen, mit Personen sprechen oder bestimmte Aktionen ausführen, haken wir ein Element in dieser Tabelle ab. Dadurch ist es möglich, bei der Interaktion mit ein und demselben Objekt unterschiedliche Ergebnisse zu erreichen.

Als Beispiel: Wir stehen vor einer Tür im Flur. Untersucht man diese Tür, liest man etwas wie „Wenn du A5 abgehakt hast, lies weiter bei X1X1, sonst: Die Tür ist verschlossen, ich brauche wohl einen Schlüssel.“ Hätte ich den Schlüssel bereits gefunden, so würde das Spiel in dem Moment den Hinweis geben, A5 abzuhaken. Komme ich also später wieder zu der Tür, nachdem ich den Schlüssel gefunden habe, lese ich bei X1X1 weiter und erfahre, was hinter der Tür liegt.

Genau da greift auch ein weiterer Mechanismus: Aufkleber. 20 der 60 Karten sind nämlich Aufkleber, die in das Buch geklebt werden. Um bei dem Beispiel zu bleiben. Der Text bei X1X1 würde mich auffordern, Karte 41 zu nehmen und passend ins Buch zu kleben. So sehen wir dann nicht mehr die verschlossene Tür, sondern eine bereits geöffnete.

Durch diese Mechanismen ist es möglich, sich durch die verschiedenen Orte zu bewegen, mit Personen zu sprechen und Objekten zu interagieren und dabei unterschiedliche Ergebnisse, je nach Fortschritt des Spiels zu erreichen.

So erkunden wir mit Eppi die unterschiedlichen Schauplätze im Haus und verhelfen dem Kerlchen zu seinem Ziel. Dabei treffen wir die Mitglieder der Familie, die uns tatkräftig bei unserem Abenteuer unterstützen.

Fazit

Wie auch Cantaloop vorher, schafft es Eppi, das Spielgefühl eines „Point & Click“ Adventures in die analoge Welt zu transportieren. Von der Erkundung von verschiedenen Orten, Dialogen mit Personen bis hin zum Kombinieren von allen Gegenständen miteinander, wenn man nicht mehr weiter weiß, ist hier alles dabei. Nach knapp 3,5 Stunden Spielzeit hatten wir das Abenteuer bestanden, ohne die Hilfefunktion benutzen zu müssen. Es gab aber genug klare Hinweise in den Dialogen und Texten, so dass der Schwierigkeitsgrad für Familien angemessen ist. Ohne Vorkenntnisse würde ich aber wahrscheinlich noch 1-1,5h oben draufschlagen

Während des Spielens sollte man aber genau darauf achten, die relevanten Elemente in der Tabelle auch abzuhaken, da man sonst in einer Situation landen kann, die dann nur durch Wiederholen der letzten Schritte aufzulösen ist. Also immer alle Texte genau und bis zu Ende lesen. Vor allem, wenn Felder abgehakt, Aufkleber geklebt werden und neue Karten dazu kommen, kann ein Teil davon schnell untergehen.

In unserer kleinen Zweier – Runde hat das Spiel gut funktioniert und die Altersangabe ab acht Jahren hat auch gut gepasst. Alleine wäre das Spiel aufgrund der Mechanik und Notwendigkeit, auf Details zu achten, wahrscheinlich erst ab zehn oder sogar zwölf Jahren spielbar.

Wiederspielbarkeit ist bei Spielen natürlich immer ein wichtiges Thema. In der selben Konstellation würden wir Eppi nicht spielen, da alle Rätsel und Lösungen bekannt sind. Eine Weitergabe eines bespielten Exemplars ist mit Einschränkungen möglich. Eine Kopie der Logkarte ist dafür notwendig und alle Aufkleber müssen wieder aus dem Buch geholt und auf die Karten zurück geklebt werden. Mit Etwas Geduld ist dies möglich, aber erfordert schon etwas Fummelei und präzises Kleben. Die Karten müssen danach auch mit Beschwerung festgeklemmt werden, damit die Aufkleber wieder halten.

Eppi nimmt das innovative Konzept von Cantaloop auf und hat es gut auf Familien-Niveau portiert. Etwas Geduld beim Tutorial vorausgesetzt, kann man hier einige nette Stunden verbringen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf Teil 2.

Name: Eppi – Teil 1: Das Weltall ruft
Erscheinungsjahr: 2024
Spieler: 1 – 4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 300 min
Autorin: Felicitas Pommerening
Illustration: Andy Elkerton, Klemens Franz
Verlag: Lookout Spiele

Eppi – Teil 1: Das Weltall ruft
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