Der Autor Hisashi Hayashi dürfte einigen noch von „Yokohama“ bekannt sein, welches im Jahr 2024 durch einen Reprint wieder auf den Markt kommt. Bomb Busters spielt nicht in Japan und ist auch etwas komplexer, als es bei ihm noch bei voll verplant zuging. In diesem kooperativen Spiel wollen wir in 66 Szenarien Bomben entschärfen.

Material

2020 als Bomb Squad war die Vorlage von Bomb Busters bereits auf japanisch erschienen. Jetzt haben sich Pegasus Spiele und Cocktail Games einer Reimplementierung und Erweiterung des Spiels angenommen.

In der Schachtel finden sich Pappmarker, die Drähte mit den Zahlen von 1-12 darstellen, dazu gelbe und rote Drähte, die bei übereilten Entschärfungsversuchen zur Explosion führen könnten. Als Ablage für die Drähte gibt es für jeden Spieler einen Halter aus Plastik, den man nicht zu hastig berühren sollte um die Drähte nicht wieder umzuwerfen.

Dazu gibt es einen Satz Karten für Ausrüstung und Spielerrollen, Holz und Plastikmarker, die bei der Entschärfung helfen, sowie ein Zentrales Boards auf dem diese gelagert werden. Auf diesem werden auch Fehlschnitte nachgehalten.

Von den 66 Szenarien sind die meisten in noch Pappschachteln versteckt, so dass nur die ersten acht Tutorial – Missionen beim Auspacken des Spiels in die Hände fallen können. Man möchte nicht gespoilert werden.

Spielablauf

Bomb Busters ist voll kooperativ und alle Spieler arbeiten gemeinsam an der Entschärfung einer Bombe. Das Alpha-Spieler Problem wird durch limitierte Kommunikation und beschränktes Wissen gelöst. Erfahrene Spieler können dennoch den Spielverlauf etwas lenken, indem die Nutzung von Ausrüstungsgegenständen zu bestimmten Zeitpunkten initiiert wird.

Die Szenarien unterscheiden sich in den Feinheiten, das Grundprinzip, auf das ich hier näher eingehe, ist jedoch immer gleich. Zunächst werden die 4×12 Drähte mit den Zahlen von 1-12 mit eventuell vorhandenen gelben und roten Drähten gemischt und gleichmäßig auf alle Spieler verteilt. Bei weniger als vier Spielern, müssen pro Spieler mehr als ein Kartenhalter verwendet werden.

Die Drähte müssen auf den Kartenhaltern aufsteigend sortiert werden. Gelbe und rote Drähte haben für die Sortierreihenfolge Kommazahlen, sind dann aber im weiteren Spielverlauf einfach nur noch gelb oder rot und haben keinen Zahlenwert. Anschließend darf jeder Spieler einen Hinweismarker vor seinen Kartenhalter legen, der den anderen Spielern anzeigt wo eine bestimmte Zahl liegt. Dann geht es reihum mit dem durchschneiden von Drähten los.

Am Zug muss jeder Spieler eine von drei möglichen Aktionen ausführen. Beim Duo-Schnitt tippt man auf einen Draht eines anderen Spielers, dessen Zahl man auch selbst vor sich im Kartenhalter sieht. Ist der Tipp korrekt, so legen beide Spieler die beiden Drähte vor sich aus. Ist der Tipp falsch, so drehen wir den Marker für Fehlversuche einen Schritt in Richtung Explosion. Pro Spieler haben wir einen Fehlversuch.

Mit einem Solo-Schnitt schneiden wir vier gleiche Drähte oder aber zwei gleiche Drähte, sofern bereits zwei mit der selben Zahl ausliegen und legen diese vor uns aus. Grüne durchsichtige Scheiben können auf das Brett gelegt werden und dienen als Erinnerung für Zahlen, die bereits vollständig durchgeschnitten wurden. Die letzte Aktion ist die Absicherung eines roten Drahtes. Diese Aktion darf allerdings nur ausgeführt werden, wenn man nur noch einen oder mehrere rote Drähte aus seinem Kartenhalter hat. Gelbe Drähte müssen genauso wie Zahlen mit einem Duo- oder Solo-Schnitt erkannt und durchgeschnitten werden.

Sind alle gelben und Drähte mit Zahlen durchgeschnitten und die roten Drähte abgesichert, gewinnen die Spieler und können sich direkt an die nächste Mission wagen. Die Missionen haben natürlich unterschiedliche Bedingungen und es gibt einiges an Varianz. Die ersten acht Missionen sind als Tutorial zu sehen. Zunächst startet man nicht mit allen 48 Drähten und auch gelbe und rote Drähte kommen erst langsam hinzu. Wer das Prinzip verstanden hat, kann auch direkt mit Mission 8 starten, die als Abschlussprüfung dient.

Natürlich ist das Spiel kein reines Ratespiel. Neben den Hinweismarkern zu Spielbeginn, so dürfen auch Hinweismarker gelegt werden, wenn ein Duo-Schnitt scheitert. Charakterkarten haben einen Duo-Detektor und erlauben so, gleichzeitig auf zwei Drähte zu zeigen, um so die Chance den richtigen zu erwischen zu verdoppeln. Ausrüstungsgegenstände bieten ebenfalls Möglichkeiten, um die Wahrscheinlichkeit korrekter Schnitte zu erhöhen.

Ohne zu weit zu spoilern: In den Schachteln kommen weitere Spielelemente hinzu, die sich insgesamt gut ins Gesamtkonzept einfügen. Weitere Ausrüstung, zusätzliche Bedingungen wie Reihenfolge oder Zeit frischen das Erlebnis auf und erhöhen den Schwierigkeitsgrad ohne unfair zu sein.

Fazit

Bomb Busters macht uns bisher großen Spaß. Wir haben zum Zeitpunkt der Rezension noch nicht alle 66 Szenarien geschafft, konnten aber schon einige Herausforderungen bewältigen und zusätzliche Schachteln öffnen. Vom Prinzip her fühlten wir uns an „Hanabi“ und „Die Crew“ erinnert, die ebenfalls mit einem Mix aus beschränkten Informationen und limitierter Kommunikation punkten konnten.

Die Spielzeit lag bei uns zu viert im Schnitt bei 15-20 Minuten, so dass immer mehrere Partien hintereinander gespielt wurden. Die Altersangabe mit zehn fanden wir passend, wobei bei den ersten Missionen auch jüngere Kinder durchaus mitspielen können. Danach ist schon etwas mehr Deduktion notwendig um nicht durch reines Raten zum Scheitern der Mission zu führen. Wir erlaubten dann den Kindern immer den Duo-Detektor zu verwenden um so die Gefahr einzugrenzen.

Die optimale Spielerzahl würde ich bei vier Spielern sehen. Bei weniger muss mindestens ein Spieler mehrere Kartenhalter handhaben. Das ist für erfahrene Spieler aber auch gut schaffbar. Bei fünf Spielern ist das Verhältnis von vorhandenen Drähten und Spielern nicht ganz perfekt und führte häufiger zu Fehlversuchen. 

In Summe kann ich Bomb Busters allen empfehlen, die schon mit den angesprochenen „Hanabi“ und „Die Crew“ ihren Spaß hatten. Das Spielgefühl ist ähnlich und es fühlt sich gut an, gemeinsam korrekt zu deduzieren, wer welche Drähte auf seinem Kartenhalter hat. Die Missionen bringen Varianz, so dass Bomb Busters für etliche Stunden Spielspaß sorgen dürfte.

Name: Bomb Busters

Erscheinungsjahr: 2024

Spieler: 2-5

Alter: ab 10 Jahren  

Dauer: 30 Minuten  

Autor: Hisashi Hayashi

Artwork: Dominique Ferland

Verlag: Pegasus Spiele / Cocktail Games

Bomb Busters
Markiert in:             

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.