between two cities coverStädtebau mit Plättchen und das kooperativ? Oder doch kompetitiv? So ganz klar ist die Trennung bei Between Two Cities nicht. Wie genau diese Drafting-Spiel funktioniert und an wer damit Spaß haben kann, schauen wir uns genauer an.


Material

Als Legespiel besteht Between Two Cities hauptsächlich aus Plättchen, die etwas über die Carcassonne Maße hinausgehen. Ingesamt über 100 einzelne und zwei Dutzend Doppelplättchen finden sich in der Box. Dazu gibt es ein übergroßes doppelseitiges Brett mit einer Punkteleiste, Tokens für die Markierung der Städte, nützliche Übersichtskarten, sowie Karten, um die Sitzposition am Tisch zufällig bestimmen zu können.

Das Artwork ist funktional und die Symbolik klar ersichtlich. Es sticht aber auch nicht besonders heraus. Die Regeln sind klar strukturiert und bieten neben den normalen Spielregeln auch noch Varianten für 1 und 2 Spieler unter Verwendung von Automa und eine kompetitivere Variante mit dem Fokus auf nur eine Stadt.

Spielprinzip

Im Namen ist es schon versteckt. Als Spieler sitzen wir zwischen zwei Städten und versuchen gemeinsam, mit unseren linken und rechten Nachbarn jeweils eine Stadt aufzubauen. Das Spiel wird über drei Runden gespielt, deren Ablauf auch recht schnell erklärt werden kann. Dadurch, dass alle Spieler gleichzeitig Spielen ist eine Partie zügig in 15-25 Minuten spielbar.

In Runde eins ziehen wir sieben Gebäudeplättchen und wählen zwei davon verdeckt aus. Die übrigen Plättchen legen wir für unseren linken Nachbarn bereit. Die beiden ausgesuchten Plättchen werden nun aufgedeckt und je ein Plättchen in die Stadt links und rechts platziert. Da unseren Nachbarn dies auch zeitgleich machen, kommen so in jeder Stadt exakt zwei Plättchen hinzu.

Bei der Platzierung darf und soll man sich mit seinen Nachbarn über die Wahl des Plättchens und den optimalen Ort austauschen. Außerdem muss beachtet werden, dass jede Stadt in ein 4×4 Raster passt, welches während des gesamten Spiels nicht überschritten werden darf. Nachdem wir diese Plättchen platziert haben, nehmen wir die fünf Plättchen auf, die unser rechter Nachbar bereit gelegt hat und wiederholen den Vorgang bis nur noch ein Plättchen übrig bleibt.

In Runde zwei werden drei der doppelten Plättchen gezogen und wieder zwei davon verdeckt ausgesucht und genauso angebaut wie in der ersten Runde.
Runde drei funktioniert wieder wie Runde eins, mit dem Unterschied, dass wir diesmal die Plättchen an den rechten Nachbarn weiterreichen und Plättchen von links aufnehmen.

Nach drei Runden endet das Spiel, wobei für jeden Spieler nur die schlechtere Stadt gewertet wird. Dadurch kann man nicht einfach den Fokus auf eine Stadt legen und die andere ignorieren.

Für erfahrene Spieler ist die Bestimmung der Punkte und vorherige Platzierung der Plättchen kein großes Problem. Je nach Gebäudeart gibt es Punkte. Geschäfte geben Punkte, wenn sie in einer Reihe oder Spalte liegen. Fabriken hingegen werden bei allen Spielern verglichen; je mehr Fabriken man hat, desto mehr Punkte gibt es. Tavernen geben Punkte pro unterschiedliche Art.

Bürogebäude werden einfach nach Anzahl gewertet, egal wo sie in einer Stadt platziert sind. Parks hingegen wollen zusammenhängend gebaut werden und Häuser bringen am meisten Punkte, wenn sie nicht an Fabriken liegen und es möglichst viele unterschiedliche Gebäudearten in einer Stadt gibt. Die Funktionsweise ist hier schnell erklärt und durch die kompakten Übersichtskarten auch direkt nachvollziehbar.

Für die Abrechnung wird ein riesiges Brett verwendet, welches bei der Abrechnung etwas mehr Spannung erzeugt als ein reines Zusammenrechen auf einem Zettel. Mehr Funktion bietet es allerdings nicht.

Fazit

Between Two Cities ist ein Spiel, welches sich perfekt als Einstieg in die Welt der Brettspiele eignet. Mit seiner kurzen Spielzeit bietet es es trotzdem einige interessante Mechanismen. Der kooperative Aspekt erlaubt es erfahrenen Spielern die Neulinge zu beraten, da der Ausbau der Städte immer gemeinsam erfolgt. Dadurch, dass immer die schlechtere Stadt den eigenen Punktestand bestimmt, kann man sich nicht nur auf eine Stadt fokussieren. Wenn es aber doch kompetitiver sein soll bietet die „love the left“ Variante genau das.

Durch Drafting und das Platzieren der Plättchen sind aber auch Mechanismen dabei, die den Spielern bei anderen Titeln zu gute kommen werden. Die hohe Spielerzahl von bis zu sieben Spielern füllt auf jeden Fall auch eine Situation die sonst meist nur von wenigen Titeln wie 7 Wonders abgedeckt wird.

Between Two Cities ist sicher kein Spiel, an dem Vielspieler hängen bleiben werden, dafür bietet es nicht genügend Spieltiefe und der Mechanismus mit dem gleichzeitigen Bau zweier Städte ist dann doch nicht fesselnd genug. Als Gateway-Game, in Runden mit Spielern die eher kleinere Kartenspiele gewöhnt sind, kann es aber durchaus Punkten und dort würde ich es voll empfehlen.


Name: Between Two Cities
Erscheinungsjahr: 2015
Spieler: 1 – 7
Alter: ab 14 Jahren
Dauer: 25 min
Autoren: Matthew O’Malley, Ben Rosset
Illustration: Beth Sobel
Verlag: Stonemaier Games

Between Two Cities

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.