atacamaFür diese Bezeichnung müssen wir tatsächlich mal in Wikipedia nachschauen. Da heißt es: “Die Atacamawüste erstreckt sich entlang der Pazifikküste Südamerikas zwischen dem 18. und 27. Breitengrad Süd, also in etwa zwischen den Städten Tacna im Süden Perus und Copiapo im Norden Chiles, über eine Distanz von rund 1200 Kilometern”.

Autor Martin Schlegel ist offensichtlich dorthin gereist und hat sich einen kleinen Ausschnitt dieser Wüste auf einem Spielbrett verewigt. Die Gegend selbst ist nämlich voller Rohstoffe und so versuchen die Spieler mit Hilfe von kleinen Bohrtürmen, an diese Rohstoffe heran zu kommen.

Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen zu berücksichtigen. Die Spieler besitzen unterschiedliche Schürfrechte. Spieler 1 darf nur nach Gold und Silber, aber nicht nach Kupfer bohren, Spieler zwei aber darf nur Gold und Kupfer, aber kein Silber schürfen. Auf dem 9×9 Felder großen, in unterschiedlichen Modulen zusammengelegten Spielfeld müssen pro Reihe mindestens 4 Bohrtürme stehen, damit eine Wertung dieser Reihe ausgelöst wird. Dabei spielt und wertet ein Spieler in vertikaler, der andere aber in horizontaler Richtung.

Die Spieler setzen also abwechselnd ihre Bohrtürme und können, falls sie Schachspieler sind, immer mal wieder das “Springer- Prinzip” (zwei vor, eins zur Seite) anwenden, um die räumliche Tragweite ihres Zuges zu entfalten und die Reihen dicht zu machen.

spiel-037In einer taktischen Variante kommen Türme einer zweiten Farbe zum Tragen, die, falls sie in der Wertung sind, die doppelte Anzahl an Plus- aber auch an Minuspunkten erzielen. diese Variante kann auch im 4-Spieler-Spiel angewendet werden, bei dem keinesfalls Teams gebildet werden, sondern jeder für sich an ein eigenes individuelles Schürfrecht besitzt. Eine 3-Spieler- Variante gibt es derweil noch nicht.

Atacama ist im Grunde ein abstraktes Spiel, das ein beliebiges Thema haben könnte. Die hier gewählte grafische Umsetzung des Bergbau – Themas hat etwas, jedoch finden wir die Bohrtürme aus Plastik etwas ungriffig. Schöne schwere Holzfiguren wie beim Schach hätten uns besser gefallen. Interessant ist aber die Sitzposition bei 2 Spielern. Man sitzt quasi „um die Ecke“, was in so ziemlich jeder Sofaecke günstiger erscheint, als sich gegenüber zu sitzen.

Das Spiel selbst wirkt simpler, als es in Wirklichkeit ist. Durch die offene Struktur der Felder ist es einem Spieler kaum möglich, immer auf Pluspunkte zu setzen, denn der Gegenspieler kann solche Pläne sehr schön durchkreuzen, indem er entweder den Raum eng macht (keine vier Türme mehr in einer Reihe möglich) oder einen für sich positiven Rohstoff anzapft, der dem Gegner Minuspunkte beschert. So bleibt eine Partie bei moderater Spielzeit von ca 30 Minuten jederzeit spannend.

Erscheinungsdatum: 2013
Verlag: Mücke Spiele
Autor(en): Martin Schlegel
Grafik: Christian Opperer
Spieler: 2 oder 4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca 30 min

 

 

Atacama
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