7-stepsIn 7 Steps dreht sich alles um die Zahl 7. Wo hingegen diese in manchen Ländern als Unglückszahl angesehen wird, ist sie in Europa eher als Glückszahl bekannt. Letzteres benötigt man in 7 Steps auch, denn der Zufall spielt eine nicht unerhebliche Rolle.

So versuchen die Spieler in jeder Runde, so viele ihrer sieben farbigen Holzscheiben zu verbauen, wie möglich. Wer dabei in die Höhe baut, erhält die meisten Punkte. Wem das nicht gelingt, der darf sich immerhin einen kleinen Bonus nehmen, um nicht den Anschluss zu verlieren.


Was steckt drin

Hauptbestandteil von 7 Steps sind die 140 Holzscheiben (je 20 in 7 verschiedenen Farben), womit die Spieler anschließend kleine Türmchen bauen und so Punkte bekommen. Daneben befinden sich ein Stoffbeutel zur Aufbewahrung, 7 Spielplantafeln, 4 Sichtschirme, Wertungssteine und Pappplättchen in der Spielschachtel. Leider besitzt die Verpackung kein richtiges Inlay, so dass der Inhalt bunt verstreut herumliegt. Hier bietet es sich an, alle Holzteile in den Beutel und alle Pappteile in kleinen Tütchen zu verstauen.

Spielvorbereitung
Der Spielplan besteht aus sieben Spielplantafeln, welche zu Beginn einer Partie per Zufall zusammengelegt werden. Jedes Spielplansegment besteht wiederum aus 7 farbigen Feldern. Bereits hier fällt positiv auf, dass es 2 Aufbauvarianten gibt: Die Vorderseite jeder Tafel zeigt 7 Felder in einer einheitlichen Farbe an, die Rückseite hingegen ist mit unterschiedlich farbigen Feldern bestückt. Wer das Spiel zum ersten Mal spielt oder einen großen Glücksfaktor wünscht, der dreht die Tafeln auf die einheitliche Seite.
Jeder Spieler erhält zudem einen Sichtschirm und platziert dahinter 7 zufällig gezogene Holzsteine aus dem Beutel. Die Wertungsleiste wird gut erreichbar am Tischrand gelegt.
Dem Spiel liegen zudem 20 Sonderplättchen bei. Diese helfen punkteschwachen Spielern etwas beim Bauen oder erhöhen durch Erfüllen einer Bedingung die Siegpunkte. Auch diese Plättchen werden gut gemischt als zwei Stapel am Tischrand platziert.

Spielverlauf
7-steps-brettspielWer an der Reihe ist, darf 1-7 Scheiben verbauen. Dazu müssen jedoch bestimmte Bauregeln eingehalten werden.
1) Die Farbe des Spielfeldes und die der Scheibe müssen übereinstimmen.
2) Die erste Scheibe muss immer auf ein leeres Feld (zu Beginn Ebene 1) gelegt werden. Den Sektor darf man dabei frei wählen.
3) Möchte man eine weitere Scheibe ausspielen, so muss diese auf ein benachbartes Feld gelegt werden. Das kann wiederum die gleiche Ebene wie bei der vorherigen Scheibe sein oder maximal eine Ebene höher. Niedriger legen ist jedoch verboten.
4) Kein Feld darf im gleichem Spielzug doppelt bebaut werden.

Ist ein Spieler der Meinung, dass er alle Scheiben verbaut hat, erhält er sofort die entsprechenden Siegpunkte dafür. Jede platzierte Scheibe in Ebene 1 bringt einen Punkt, in Ebene 2 gelegt bereits zwei Punkte usw.. Nach und nach ergeben sich somit immer höhere Türmchen, die jedoch nicht mehr als insgesamt 7 Scheiben umfassen dürfen.
Am Ende des Spielzugs darf der Spieler beliebig viele Scheiben hinter seinem Sichtschirm in den Beutel legen und zieht wieder auf 7 Scheiben nach.

Nachteilsausgleich
Wenn man in seinem Zug 7 oder weniger Punkte erhalten hat, darf man sich als Entschädigung ein Sonderplättchen nehmen. Maximal darf man je ein Bau- und ein Siegpunktplättchen besitzen. Je nachdem, welches Plättchen man verdeckt gezogen hat, kann der Effekt unterschiedlich stark ausfallen. So darf man beispielsweise einmalig eine Ebene höher beginnen, Türmchen verrücken oder man bekommt zusätzliche Siegpunkte, wenn man eine bestimmte Farbe ausgelegt hat. Manchmal ist es nicht verkehrt, absichtlich weniger Punkte zu erzielen, um in der darauf folgenden Runde richtig abzusahnen. Unsere Runden haben allerdings gezeigt, dass sich dieser Effekt meist aufhebt und gut überlegt sein sollte.

Spielende
Sobald ein Spieler nach seinem Zug nicht mehr auf 7 Steine auffüllen kann, wird die letzte Runde eingeläutet. Wer am Ende die meisten Siegpunkte erhalten hat, gewinnt 7 Steps.

Fazit
Die Meinungen über 7 Steps schwanken sehr stark. Manche sehen darin ein super Legespiel, andere ein totales Glücksspiel. Auch ich bin sehr geteilter Meinung und möchte mich nicht für eine Seite festlegen müssen.

Am Material gibt es nichts auszusetzen. Die Pappe ist stabil und die Holzscheiben sind eher größer ausgefallen, was der Optik genüge tut. Bei normalen Lichtverhältnissen lassen sich die einzelnen Farben auch gut unterscheiden, nur bei sehr verfärbtem oder dunklen Licht fällt ein Auseinanderhalten von z.B. gelb und beige schwer. Das Karton-Inlay hätte allerdings besser durchdacht sein können. Es gibt leider keine Fächer für die Sichtschirme oder die Pappteile. Hier muss man sich mit Beuteln behelfen.

Der erwähnte Glücksfaktor ist in der Tat sehr hoch. Vor allem bei mehr als 2 Mitspielern kann man nichts mehr planen, da sich bis zum eigenen Zug alles wieder verändert hat. Auch hängt der Zug davon ab, welche Scheiben aus dem Beutel gezogen wurden. Benutzt man die verschieden farbige Seite der Spielplantafeln, minimiert sich dieser Effekt zumindest.

Dafür tritt hier ein anderes „Problem“ auf. Durch die unterschiedlichen Farbfelder gibt es unzählige Legevarianten und es kommt nicht selten vor, dass ein Mitspieler mehrere Minuten seinen Zug plant, um möglichst viele Punkte zu erreichen. Die anderen Spieler müssen währenddessen warten, da ein Vorausplanen nur sehr begrenzt möglich. Das liegt auch daran, dass die Scheiben der Mitspieler nicht sichtbar sind. Einzig die Einführung eines Zeitlimits oder der Abschaffung der Sichtschirme schafft hier Abhilfe, was wiederum einen spannenden Faktor ins Spielgeschehen bringt.

In welcher Konstellation sich 7 Steps am besten spielen lässt, muss jeder selbst entscheiden. Wer nicht gern lange warten möchte, sollte besser zu zweit spielen. Aufgrund der einfachen Regeln empfehle ich das Spiel ab einem Alter von 10-12 Jahren. Somit ist es ideal für Familien, da eine Runde mit 30-40 Minuten angenehm kurz ausfällt. Bei einer 4-köpfigen Familie können sich Kinder allerdings auch schnell wieder langweilen, wenn sie warten müssen.

Wer ein Fan von Legespielen ist und nicht vor hat, das Spiel mit „Extrem-Optimierern“ zu spielen, wird sicherlich viel Freude mit 7 Steps haben. Auch zu zweit macht das Spiel viel Spaß und verläuft angenehm kurz.

Name: 7 Steps
Spieler: 2-4
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 30 min
Autor(en): Michael Kiesling, Reinhard Staupe
Verlag: Kosmos

7 Steps
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