Lok‘n Roll ist ein Eisenbahnspiel der etwas kompakteren Art. Es geht um das Schienennetz der Lok “Emma”, das nicht mehr in allzu einwandfreiem Zustand ist, Damit Emma vorwärts kommen kann, legen die Spieler Schienenkarten aus. Die Würfel entscheiden, wie weit Emma dann auf der neu erstellten Strecke fahren darf.

Wer daran gewöhnt ist, Karten immer an ihren gleich langen Seiten nebeneinander anzulegen, muss sich hier kurz umgewöhnen, denn bei Lok’n Roll ist nicht die Kartenseite entscheidend, sondern die auf der Karte abgedruckte Schiene. Diese muss an die ausliegende Schiene passen, egal ob die Karte selbst dann versetzt liegt. Nur überlappen dürfen sich die Karten dabei nicht.

Legt man beispielsweise zwei Karten an, könnte Emma zwei Felder weiter fahren. Beim Anlegen muss aber noch eine kleine Sonderregel beachtet werden, die Potential hat, öfter übersehen zu werden: Alle Schienenkarten haben Zahlen, die später als “Strafpunkte” zählen. Die Differenz der Zahlen auf den Karten darf beim Anlegen niemals 2 sein.  Wer Bauschutt – Karten auf der Hand hat, darf diese nicht anlegen, sondern muss sie  als Sonderaktion ablegen,  Gleisbruchkarten  hingegen dürfen angelegt werden, haben aber eine Strafkarte  zur Folge. Dazu später mehr.

Wie weit Emma dann fahren darf, entscheidet ein Würfelwurf und auch die Zahlen auf den Karten spielen wieder eine Rolle. Sie bestimmen die Anzahl der Würfel, die verwendet werden müssen. Auf dem Würfel sind Wagenräder und leere Seiten vorhanden und Emma muss so viele Kartenschritte vorfahren, wie Wagenräder gewürfelt werden. Ein Beispiel: Bei vier Würfeln, aber nur zwei angelegten Karten kann dies leicht schiefgehen. denn Emma muss am Ende der Strecke stehen  bleiben. 

Wenn Emma nicht so viele Felder fahren kann, wie die Würfel anzeigen, muss der aktive Spieler Strafpunkte hinnehmen. Diese erhält er, indem er eine Schienenkarte vom Ende der Strecke wegnimmt und sie als Strafkarte auf seinen Ablagestapel legt. Sollte die dort oben liegende Karte, den gleichen Zahlenwert haben wie die neu dazukommende Karte, neutralisieren sich beide und dürfen aus dem Spiel entfernt werden. Am Ende des Spiels gewinnt der Spieler, der am wenigsten Punkte auf seinem Ablagestapel gesammelt hat.

Neben seiner Kompaktheit ist das Sympathische an Lok’ n Roll, dass es ein echtes Ärgerspiel sein kann, nämlich beispielsweise dann, wenn die Spieler den Streckenverlauf absichtlich blockieren, so dass der Weg zunächst durch Abtragen der Strecke via Strafkarten wieder freigeräumt werden muss. Dabei sollte man aber aufmerksam bleiben und seinen Vorteil nicht leichtfertig verzocken, indem man die Würfel zu sehr herausfordert. Andererseits kann Würfelglück auch zu einem eher ruhigen Spielverlauf führen, da Emma dann immer genügend Bewegungsmöglichkeit hat.

Es kann tatsächlich auch passieren, dass Emma in einem geschlossenen Kreis fährt. Wer jetzt denkt, dass damit das Spiel in eine Endlosschleife gerät, liegt falsch, denn es gibt eine Passen Regel, die den Kreis schnell wieder auflöst. Wer nicht anlegen kann und auch gerade keine Bauschutt Karte auf der Hand hat, die er ohne anzulegen abwerfen könnte, der muss passen. Wer passt, muss eine Strafkarte nehmen. Schon ist der Kreis wieder aufgelöst.

Lok n Roll spielt sich am besten mit drei oder mehr Spielern, da es dann am unberechenbarsten ist. Als Duell funktioniert es aber auch sehr gut, sobald man den Überblick über die Strecke und seinen Strafpunktestapel unter Kontrolle hat. Die Mischung aus Taktik und Zock – Komponente ist durchaus spannend und besitzt einen nicht geringen Wiederspielreiz.

Quelle: Tabletopia – offizielle Verlags- Umsetzung

Lok’n Roll kann auch solo gespielt werden. So richtig spannende Entscheidungen kann man dann allerdings  eher selten treffen! Da es aber Würfel, Karten und eine Spielfigur besitzt, ist es ein ideales Spiel, um sich an digitale Plattformen wie Tabletopia zu gewöhnen. Dort haben wir es auch initial zum ersten Mal gespielt, um dann prompt die Tischvariante zu kaufen. Egal, ob digital oder analog, wir können nur jedem Spielefan raten, sich einmal mit der Lok Emma zu befassen und sie auf die Reise zu schicken.

Lok’n Roll
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2 Kommentare zu „Lok’n Roll

  • 11/01/2021 um 12:35 Uhr
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    …hatte ich mir bereits 2019 auf der Messe in Essen unter dem damaligen Namen „Rollecate“ nach einem vom Autor erklärten Probespiel mitgenommen – wie meine Mitspieler/innen ebenso….
    Schön, dass es dieses kleine feine Spiel nun auf deutsch und in ausreichenden Umfang gibt!

  • 16/12/2020 um 10:12 Uhr
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    Stimme meinem Kollegen absolut zu, durch die eingängigen aber gut funktionierenden kleinen Entscheidungsmöglichkeiten kommen meist überraschend spannende Partien zustande, sobal man mal verstanden hat worums geht..
    Vielleicht nichts weltbewegend Neues ja, aber durchaus mit besonderem „Touch“ für Duellisten (da finde ich es nach einigen Partien doch sehr empfehlenswert) und als Aufwärmer/Absacker

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