Unter dem Motto Around the World erscheinen immer wieder neue Carcassonne-Ableger mit unterschiedlichen Thematiken. In Carcassonne Safari bereisen wir – wie der Titel vermuten lässt – die Savanne Afrikas und halten Ausschau nach dessen tierischen Bewohnern.

Carcassonne bleibt auch in diesem eigenständigen Teil der Serie seinen Grundregeln treu. Wir setzen Meeple ein, besetzen Tierpfade, erkunden Büsche, klettern auf Affenbrotbäume und heben Wasserlöcher aus. Einige wesentliche Unterschiede gibt es jedoch.

Das ist neu

Tierpfade und Büsche
Statt Straßen und Städte zu bauen, entstehen in der Savanne Tierpfade und Büsche. Neu sind die Regeln der Punktevergabe. Wo im Original die Länge der Straße und die Anzahl der Stadtfelder entscheidend war, zählen jetzt nur noch die verschiedenen Tierarten, welche sich entlang der Straße oder im Buschgebiet befinden. Für einen abgeschlossenen Pfad oder Busch mit einer Tierart erhält der Spieler nur einen Punkt, egal wie lang der Pfad oder wie groß der Busch ist.

Bei zwei unterschiedlichen Tierarten (z.B. Löwe und Elefant) erhält man bereits drei Punkte. Maximal kann man 15 Punkte für die insgesamt fünf Tierarten erhalten. Weiterhin erhält der Spieler zu Beginn zwei Tierplättchen. Jeweils ein passendes Plättchen kann man bei einer Wertung abgeben, um so die Anzahl der verschiedenen Tierarten zu erhöhen.

Affenbrotbäume
Statt Kloster stehen in der Savanne Affenbrotbäume herum. Auf diese kann ein Spieler einen Meeple setzen und erhält keine Punkte, aber zwei zufällige Tierplättchen. Sobald um den Affenbrotbaum acht Plättchen herumgebaut wurden, erhält man nochmals zwei Plättchen und seine Figur zurück. Punkte bringt ein Affenbrotbaum keine.

Wasserlöcher
Anstatt einen Meeple auf das angelegte Plättchen zu setzen, darf man ein Wasserloch beginnen. Dazu legt man ein Tierplättchen auf irgendeine freie Ecke eines ausliegenden Plättchens und stellt darauf seine Spielfigur. Dieser Vorgang bringt dem Spieler drei Punkte.

Nun können Spieler das Wasserloch erweitern und weitere Tierplättchen anlegen. Dabei muss jedoch stets eine neue Tierart ausgelegt werden. Je nachdem, welches Plättchen gelegt wurde, erhält man unterschiedlich viele Punkte.

Ranger
Die beiden Ranger sind eine Sonderfigur in Carcassonne Safari. Sie befinden sich neben den Landschaftsplättchen und gewähren Sonderpunkte. Baut man sein Plättchen dort an, wo ein Ranger steht, erhält man drei Punkte und darf ihn anschließend verrücken.

Das Spiel endet, sobald keine Landschaftsplättchen mehr nachgezogen werden können.

Fazit

Ich spiele sehr gern das Original-Carcassonne und war gespannt, wie sich die Safari-Edition schlägt.

Vorweg: Die neuen Elemente bewirken ein anderes Spielgefühl. Ich will nicht sagen, dass es schlechter oder besser ist, auf alle Fälle bringen sie ein Umdenken mit sich. Wo einst die Größe einer Stadt oder eines Weges bedeutend war, spielt man jetzt viel mehr kleinere Gebiete aus, da nur die Anzahl der verschiedenen Tierarten zählt. Besonders jüngeren Spielern wird so ein Einstieg in die Carcassonne-Welt erleichtert, womit es ein gelungenes Spiel für Familien ist.

Wer jedoch gern das Original spielt, wird mit Safari nicht glücklich werden. Es ist insgesamt zu einfach und es lohnt sich meiner Meinung nach nicht, sich in fremde Büsche oder Wege einzuschleichen. Das liegt daran, dass die maximale Punktzahl begrenzt ist.

Ist man am Zug, kann man gefühlt in jeder Runde ein Plättchen so legen, dass man bereits zwei verschiedene Tierarten ausliegen hat. Gibt man noch ein Plättchen ab, kann man so bereits sechs Punkte erhalten. Da 29 von 72 Plättchen einen Affenbrotbaum zeigen, ist es auch nicht schwer, an genügend Plättchen heranzukommen.

Das Spielmaterial ist in gewohnter Qualität. Einzig schade finde ich, dass kein Stoffbeutelchen zum Ziehen der Plättchen mitgegeben wird. Dies hätte sicherlich nicht das Budget gesprengt und sollte gerade bei einem eigenständigen Spiel Standard sein.

Ich empfehle Carcassonne-Safari daher besonders Familien, die sich ein Carcassonne wünschen, dass weniger hektisch ist und auch jüngeren Spielern gerecht wird.

Name: Carcassonne – Safari
Spieler: 2-5
Alter: ab 7 Jahren
Dauer: 35 min
Autor(en): Klaus-Jürgen Wrede
Verlag: Hans im Glück

Carcassonne Safari
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