Yamatai BrettspielDas Land Yamatai wird von Königin Himito regiert. Der Rahmen des vorliegenden gleichnamigen Spiels ist es, die Gunst der Königin zu erwirken, indem die Spieler das Land besiedeln und es mit Hilfe der Experten des Landes aufblühen lassen.

Im Kern reisen die Spieler mit Schiffen durch ein Insel Archipel. Immer dort, wo sie anlegen, dürfen sie Kulturplättchen sammeln oder Gebäude errichten. Mit den Kulturplättchen kaufen die Spieler sich Expertise. Die Experten begleiten sie während des Spiels und bieten ihnen allerlei Vergünstigungen. Durch das Bauen errichten die Spieler Siedlungen, die umso wertvoller sind, je größer sie sind. Nach Möglichkeit sollte in einer Siedlung auch ein Monument stehen.

Der Zug beginnt mit der Auswahl einer Karte, die festlegt, wie viele Schiffe in welcher Farbe die Spieler erhalten. Zudem darf eine Sonderaktion der Karte ausgeführt werden. Eine Zahl auf der Karte beeinflusst die Zugreihenfolge für den nächsten Zug. Wer ein Schiff mehr benötigt, kann dieses auf dem Markt kaufen oder eines verkaufen, falls er es nicht mehr braucht. Je ein Schiff darf auch für eine spätere Runde im eigenen Hafen vor Anker gehen und dort verweilen.

Die Schiffe werden nun nach einer bestimmten Einsetzregel auf den Plan gesetzt. Das erste Schiff muss der Farbe eines bereits benachbarten Schiffs entsprechen. Alle folgenden Farben sind egal. Man kann dabei durchaus einen Plan verfolgen. Wenn man sich Schiffe aussucht, sollte man vorher auf die zur Verfügung stehenden Gebäude achten. Die Zukauf- Option offenbart dazu ein wenig Spielraum, um die richtige Farbe der Schiffe zu finden.

Yamatasi aufgebaut

Nach dem Einsetzen wählt der aktive Spieler aus, ob er sammeln oder bauen möchte. Sammeln kann er nur die noch auf den Inseln liegenden Kulturplättchen, Bauen darf er eines der ausliegenden Gebäude, wenn eine Insel leer ist.

Die Tempel und Paläste bringen zwar keine direkten Vorteile, dafür aber deutlich mehr Siegpunkte als gewöhnliche Gebäude. Auf “Siedlung” spielen ist nicht unbedingt siegentscheidend, aber der Bau eines Monuments kann sich positiv in der Punktewertung auswirken.

Es bringt etwas, eine gewisse Harmonie unter den Experten zu haben. Denn die besitzen die besten Fähigkeiten, Siegpunkte zu generieren. Daher sollte man frühzeitig auf Expertenjagd gehen, denn im späteren Spielverlauf wird es schwieriger, die Kulturplättchen einzusammeln, da es immer enger auf dem Archipel wird.

Vielleicht kann man eine Geld – Strategie spielen, wenn man Experten besitzt, die den Handel verbessern. Der größte Hebel, um bei YAMATAI den Sieg davon zu tragen, sind aber wahrscheinlich Gebäude, die viele Siegpunkte bringen. Dabei ist es aber egal, ob die in einer Siedlung stehen oder nicht. Man baut sie einfach dort, wo Platz ist.

Die Flottenplättchen sind wiederkehrend. Dadurch lassen sich viele Sonderfunktionen mehrfach verwenden. Manche von ihnen sind nicht ohne. Durch Vertauschen von Schiffchen oder Kulturplättchen oder durch Blockieren von Feldern kann man Mitspieler wirksam in ihren Plänen stören.

Irgendwann sind Schiffe oder Gebäudeplättchen nicht mehr verfügbar. Das bedeutet das Spielende. Wer nun die meisten Einflusspunkte (und/oder Geld) gesammelt hat, gewinnt YAMATAI.

yamatai2

Fazit

YAMATAI muss man mögen. Tut man es nicht oder nur wegen der hübschen Farben, wird man wohl nicht glücklich damit. Der Vergleich zu Five Tribes vom selben Autor ist gerechtfertigt. Es hat einen ähnlichen Grübelfaktor, fühlt sich aber deutlich anders an als Five Tribes, das noch mehr Kombinatorik verlangt. YAMATAI hingegen lässt sich intuitiver spielen. Auch ein wenig Abyss, ebenfalls vom selben Autor, steckt drin, nämlich durch das Tauschen von farblich passenden Kulturplättchen in Experten, die dann Auswirkungen auf das Spiel haben.

Beim eigentlich schönsten Aspekt des Spiels, den Farben, gibt es aber auch etwas zu kritisieren. Die braunen und orangen Kulturplättchen sind nicht gut zu unterscheiden. Schöner wären auch unterschiedliche Formen der Kulturplättchen gewesen. Der zweite, aber eigentlich nicht wichtige Kritikpunkt ist, dass die  Endbedingung für Spezialisten, nämlich dass alle Spezialisten verteilt sind, praktisch nie eintritt. Dies würde wohl nur klappen, wenn es eine Funktion gäbe, welche die Kulturplättchen auch zurück auf Inselfelder legen könnte.

Die Downtime ist bei vier Spielern etwas hoch, aber nicht unerträglich, weil man selbst schon über den eigenen Zug nachdenken kann. Als Schachspieler hat mich das überhaupt nicht gestört. Ich gehöre definitiv zu der Kategorie Spieler, die YAMATAI mögen, so wie es ist.

Erscheinungsjahr: 2017
Spieler: 2-4
Alter: ab 13  Jahren
Dauer: ca. 90 min
Autor(en): Bruno Cathala, Marc Paquien
Illustration: Jérémie Fleury
Verlag: Asmodee, Days of Wonder

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YAMATAI
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