Antione Bauza hat mit 7 Wonders zweifellos sein Meisterwerk geschaffen, mit Takenoko aus dem kleinen agilen Verlag Edition Matagot kommt nun ein weiteres Spiel des Comic Fans auf den Tisch. Takenoko ist das japanische Wort für Bambus und so ist es keine Überraschung, dass die Spieler in diesem Spiel Bambus anpflanzen müssen und diesen vor einem reichlich gefräßigen Pandabären schützen müssen..
Dieser Bambus wächst im kaiserlichen Garten und wird dort von einem Gärtner gehegt und gepflegt. Die Spieler übernehmen nun bestimmte Pflegeaufgaben, nach denen der Garten sich entwickelt und sie bekommen Siegpunkte für deren erfolgreiche Umsetzung.
Der Spielablauf ist angenehm einfach gehalten: es gibt die Phase “Wetterbedingungen prüfen” und eine Aktionsphase, in der jeder Spieler aus fünf möglichen Aktionen zwei auswählt. Zusätzlich kann ein Spieler noch eine Aufgabenkarte werten, sofern er die Aufgabe erfüllt hat. Damit sind wir bereits beim Spielziel angelangt. Siegpunkte gibt es, wenn die kaiserlichen Gartenpflege – Aufgaben sorgfältig gelöst sind.
Dabei gibt es drei Kategorien, eine, die sich auf den Aufbau des Gartens bezieht, eine zweite, die sich mit den Pflanzen beschäftigt und schlie9lich eine, die dem Panda geschuldet ist. Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels je eine Aufgabenkarte aus den drei Kategorien. Als eine der 5 Aktionen kann ein Spieler später weitere Aufgabenkarten nachziehen.
“Lege drei grüne Felder aus, bei dem jedes an das andere angrenzt” – so könnte eine Aufgabe aus dem Bereich Gartenbau heißen. Benötigt werden dazu die Aktionen “Beete” und Bewässerung. Mit “Beete” zieht der aktive Spieler drei Beete, legen eins davon an den bereits ausliegenden Garten an und die anderen zurück auf den Ziehstapel.
Wann Bambus gut aussieht, die passende Länge hat und ob genügend Pflanzen derselben Länge und Farbe vorhanden sind, das bestimmen die Gärtner- Aufgabenkarten. Die Spielfigur Gärtner ist imstande, dort , wo sie mit der Aktion “ Gärtner “ hingesetzt wird, eine Pflanze oder sogar ein ganzes Beet zu gießen und damit wachsen zu lassen. Beim Erfüllen dieser Aufgaben müssen die Spieler jederzeit Auf die Beschaffenheit des Bodens achten. Er muss bewässert sein und kann besondere Hilfsmittel wie einen Gartenteich, einen vor dem Panda schützenden Zaun oder gar Düngemittel haben.
Der Pandabär ist ein zierliches Tierchen, jedoch verwechselt er gern mal kaiserliche Bambusgärten mit der örtlichen Futterstelle. Also bedient er sich, wo er kann und ernährt sich von den unterschiedlichen Bambussorten. Dem Spieler kommt dies dann zugute, wenn er die Panda- Aufgaben erfüllen kann. Ein Bambusstück, das ein Panda mit der gleichnamigen Aktion frißt, legt sich der Spieler auf seine Spielertafel, bis er genügend Bambus gesammelt hat, um eine Aufgabenkarte einzulösen.
So geht das Spiel unter Anwendung von jeweils zwei aus fünf Aktionen weiter, bis mindestens ein Spieler eine von der Spielerzahl abhängende Anzahl an Aufgaben gelöst hat. In der vorab ausgespielten Prüfung der Wetterbedingungen wird ein Würfel geworfen, dessen Ergebnis dem aktiven Spieler ermöglicht, eine Sonderaktion auszuführen oder eine seiner Aktionen zu modifizieren.
Um Takenoko erfolgreich zu spielen, ist es von großer Bedeutung, wie die beiden einzigen Spielfiguren, der Panda und der Gärtner bewegt werden und zu welchem Zeitpunkt Felder mit den blauen Kanalstäbchen bewässert werden können. Denn dies ist Voraussetzung für die Anpflanzung von Bambus. Da die Gartenplättchen sechseckig sind und Panda und Gärtner nur geradeaus ziehen dürfen, sind in dieser Bedingung einige taktische Möglichkeiten enthalten, die sich nicht sofort erschließen. Gefühlt erscheint es nicht von Bedeutung zu sein, wo sich gerade die Figuren befinden, jedoch kann dadurch Zeit verloren gehen, dass Gegenspieler die Figuren zu ihrem Zweck weiterziehen. Wer vorausschauend spielt, kann damit umgekehrt auch Absichten seiner Mitspieler stören.
Das einfache Spielprinzip und die sehr gelungene atmosphärische Umsetzung des Spiels, verbunden mit reichlich taktischen Aktionsmöglichkeiten machen Takenoko zu einem sehr unterhaltsamen Familienspiel. Es erreicht zwar keine hohe strategische Spieltiefe, ist aber taktisch angenehm intuitiv zu spielen und eignet sich daher exzellent für Spielgruppen mit sehr unterschiedlichen Spielertypen, inklusive Einsteigern. In Frankreich hat Takenoko den dem Spiel des Jahres ähnlichen Preis “As d‘ Or 2012” gewonnen, der alljährlich auf dem internationalen Spielfest in Cannes überreicht wird.
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Edition Matagot
Autor: Antione Bauza
Gestaltung: Nicolas Fructus, Picksel, Yuio
Spieler: 2-4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca 45 Minuten
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