In einem idyllischen Tal steht eine Herde von kuscheligen, still grasenden Schäfchen. Doch der idyllische Schein trügt. Denn eine böse Räuberbande treibt hier ihr Unwesen und hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viel von den niedlichen Schäfchen zu stehlen. Doch nicht, dass dies so einfach wäre. Denn jedes Schaf muss einzeln getragen werden.

Wenn das nicht auch schon schwer genug ist, so kommen hier noch die aufgebrachten Dorfbewohner hinzu, die ihre Schafe nicht so ohne weiteres hergeben. Der Kampf um jedes einzelne Schaf hat begonnen. Wer gewinnt? Die bösen Räuber oder die netten Dorfbewohner? Der Kampf kann beginnen.

Vorbereitung

Vor Beginn des Spiels wird erst einmal entschieden, ob jeder einzeln kämpft oder ob im Team gegeneinander gespielt wird. Im Team kann nur bei einer geraden Spieleranzahl gespielt werden, sonst wird einzeln gespielt. Die Anzahl der Schafe im Tal wird durch die Spieleranzahl bestimmt und variiert zwischen 9 oder 11 Schafen zu Beginn des Spiels.

Die Schafe werden in die Mitte des Spielfeldes gelegt. Die restlichen Schäfchenmarker werden als Vorrat beiseite gelegt. Nun zieht jeder Spieler eine Rollenkarte von den verdeckten 12 Rollenkarten.  Die dazugehörigen Rollenmarker werden auf das „Zu Hause“ Feld der Räuber (Gebirge) bzw. der Dorfbewohner (Dorf) gelegt. Jeder Spieler legt seine Rollenkarte offen vor sich aus.

Jede Rollenkarte besitzt eine Spezialfähigkeit, einen Kampf- und einen Bewegungswert. Die 71 Spielkarten werden gemischt und auf einen Nachziehstapel gelegt. Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels 5 Handkarten. Nun kann es losgehen.

Ziel

Der Spieler (oder das Team), der/das am Ende des Spiels die meisten Schafe besitzt, geht als Sieger hervor.

Spielablauf

Jede Runde besteht aus 7 Phasen

  1.  Egoistenkarte spielen
    Eine Handkarte wird verdeckt vor sich abgelegt. Der dazugehörige Effekt der Karte trifft in der laufenden Runde den Spieler.
  2.  Vergabekarten spielen
    Jeder Spieler legt eine Handkarte verdeckt vor einem anderen Spieler ab. Jedoch darf nur jeder Spieler max. 2 Karten von anderen Spielern bekommen. Die Vergabekarten können gleichzeitig – Schnelligkeit siegt – oder beginnend vom Startspieler aus reihum vergeben werden. Dies wird zu Beginn des Spiels festgelegt. Auch hier wirkt sich der Karteneffekt auf den Spieler aus.
  3. Karten aufdecken
    Die Karten werden nun der Reihe nach von den Spielern aufgedeckt. Der Startspieler beginnt. Die Karten werden nach den Kartenwerten nacheinander abgehandelt. Es wird mit den niedrigsten Wert begonnen. Gegenstände haben den Wert 0 und bleiben vor einem offen liegen. Alle anderen Karten werden, nach dem ihr Effekt vollständig ausgeführt wurde, wieder auf den Ablagestapel gelegt.
  4. Bewegen
    Jeder Spieler bewegt seinen Rollenmarker entsprechend seiner Bewegungspunkte ins Tal. Die Summe der Bewegungspunkte setzt sich zusammen aus: Rollenkarte, Bonuspunkte durch Gegenständen, Egoisten- oder Vergabekarten. Im Tal angekommen, bleiben alle Räuber/Dorfbewohner stehen und überflüssige Bewegungspunkte verfallen.
  5. Schafe ergattern
    Befindet sich nur ein Spieler im Tal, erhält er ein Schaf als Belohnung und nimmt dies (den Schafmarker) mit nach „Hause“. Befindet sich beim Teamspiel nur einziger Spieler eines Teams im Tal, so erhalten alle Spieler im Tal ein Schaf als Belohnung. Die Rollenmarker wandern wieder nach „Hause“ und die Schafmarker werden vor sich abgelegt. Sollten sich jedoch mehr als ein Spieler im Tal aufhalten bzw. verschiedene Teams im Tal sein, kommt es zum Kampf um die Schafe. Alle anderen Spieler, die nicht im Tal sind, verbleiben auf ihren Plätzen.
  6. Der Kampf
    Nun wird der Kampfwert ermittelt. Hierzu wird die Summe der Kampfwerte aus Rollenkarte, Bonuspunkten durch Gegenstände, Egoisten- und Vergabekarte errechnet. Der Kampfwert kann zudem noch durch das Ausspielen einer Kampfkarte erhöht werden. Die Anzahl der ergatterten Schafe ist abhängig von den Spielern im Tal. Der stärkste Spieler bekommt ein Schaf bzw. bei mehreren Spielern bekommen die zwei bzw. drei stärksten Spieler ein Schaf als Belohnung. Nach dem Kampf gehen alle Beteiligten nach „Hause“, unabhängig, ob sie leer ausgegangen sind oder zu den Siegern zählten. Bei Gleichstand gewinnt der Kämpfer, der den höheren Kampfwert auf seiner Rollenkarte hat.
  7. Rundenende
    Die Runde ist zu Ende, wenn alle Spieler aus dem Tal wieder nach „Hause“ zurückgekehrt sind. Der nächste Spieler ist fortan nun Startspieler und alle Spieler ziehen wieder erneut fünf Handkarten und die nächste Runde beginnt.

Spielende

Wenn das letzte Schaf aus dem Tal verschwunden ist, wird gezählt. Derjenige, der die meisten Schafe stehlen bzw. retten konnte, ist Sieger. Bei Gleichstand kommt ein Schaf ins Tal und der Kampf geht weiter, bis auch dieses letzte Schaf einen neuen Besitzer hat.

Fazit

Schäferstündchen ist ein sehr erfrischendes und liebevoll gestaltetes, kurzweiliges Kartenspiel. Die Story, die Aufmachung wie auch das Material und das Spielprinzip sorgt für viel Abwechslung auf den Spieltisch. Es macht sowohl in Einzelbesetzung (ungerade Spieleranzahl) wie auch als Team eine Menge Spaß. Lediglich zu zweit ist es etwas zu langweilig. Je mehr Spieler teilnehmen, umso besser.

Der Glücksfaktor ist hier zwar nicht unerheblich, da die Karten die Bewegungs- und Kampfpunkte beeinflussen, jedoch durch die Egoisten- und Vergabekarten wird dieser wieder etwas relativiert. Schadenfreude und der Ärgerfaktor kommen hier ebenfalls nicht zu kurz.

Einziger Wermutstropfen sind die Spielregeln, welche nicht leicht verständlich sind und so manches Fragezeichen hinterlassen. Hier bietet die FAQ-Sammlung des Autors Abhilfe. Uns hat Schäferstündchen sehr gut gefallen und kommt sicherlich noch häufiger auf unseren Tisch. Gerade auch für größere Runden ist durch den Teamaspekt für Abwechslung gesorgt.

Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: King Racoon Games
Autor:Felix Mertikat
Spielerzahl: 2-6
Altersangabe: ab 10 Jahre
Länge: 25 Min.

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Schäferstündchen
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