quarriorsKein Zweifel, Dominion hat den Mechanismus “Deckbau” salonfähig gemacht und unzählige Varianten und Nachahmungen hervorgerufen. Im Spielejahr 2011, also gut zwei Jahre nach der Veröffentlichung von Dominion ist dies mit Erscheinen zahlreicher Spielen mit Deckbau – Varianten besonders deutlich.  Mit Quarriors  werden die Deckbau – Karten nun gegen Würfel getauscht und ein Beutel übernimmt die Funktion des Nachziehstapels.

Quarriors hat ein einfaches Spielziel. Lass Deine Kreaturen eine Runde lang überleben und bring sie dann in die Wertung, um Ruhmespunkte zu erhalten.  Um dies zu schaffen, muss ein Spieler  zwei Dinge pro Runde schaffen: 1. In seiner Würfelphase eine oder mehrere Kreaturen beschwören und 2. Nicht von mächtigeren gegnerischen Kreaturen angegriffen zu werden.
Dabei gibt es einige Parallelen zum üblichen Deckbau mit Karten. Es sind sogar Karten im Spiel, nämlich solche mit Kreaturen und andere mit Zaubersprüchen.

quarriors-wuerfelspielPro Spiel werden immer zusätzlich zu den 3 Grundzaubern weitere 3 Zauber und 7 unterschiedliche Kreaturen benötigt. Diese werden per Losverfahren ausgewählt und in die Tischmitte gelegt. Die Karten dienen als Basis für die entsprechenden Zaubersprüche und Kreaturen, enthalten ihre Funktion und ihren Siegpunktwert sowie ihre Kosten. Die zu jeder Karte passenden Würfel werden nun auf diesen Karten bereitgelegt und können in der einmal pro Runde stattfindenden Kaufphase ins eigene Deck eingekauft werden, wenn denn genug Grundkraft zur Verfügung steht.

Der Spielablauf unterteilt sich in fünf verschiedene Phasen. Jede Runde beginnt mit der Wertung der gerade im Spiel befindlichen Kreaturen. Gemäß der Natur des Spiels findet diese Phase in der ersten Runde noch nicht statt. Später erhalten die Spieler hier Siegpunkte für ihre Kreaturen, schieben diese in die Ablage und markieren die Punkte auf der beigelegten Anzeigetafel. hier befindet sich auch ein wichtiger Deckbau-Mechanismus, den die Spieler nicht vergessen sollten, auszuführen: Mit jeder erfolgreich gewerteten Kreatur darf der Spieler einen beliebigen Würfel entsorgen und ihn in die allgemeine Auslage zurücklegen.

Die zweite Phase ist zugleich die Startphase des Spiels: Die Spieler ziehen 6 Würfel auf dem Beutel und würfeln sie. Zu Anfang besitzen die Spieler 8 Essenzpunktewürfel und 4 Unterstützerwürfel.  “Essenz” ist die Währung, die Kraft (laut deutscher Anleitung) oder einfach das Mana des Spiels, mit der weitere Würfel gekauft werden. Die Unterstützerwürfel haben ebenfalls Flächen mit Essenz. Zusätzlich gibt es aber auch Seiten mit Kreaturen und Zaubersprüchen. Werden diese Seiten gewürfelt, können die entsprechenden Funktionen genutzt werden.

Nun schauen die Spieler, ob sie mit ihrem Würfelergebnis Zauber ausführen und/oder Kreaturen beschwören können und führen die entsprechend der Kosten durch. Kreaturen und permanente Zauber werden dabei in die “Bereitschaftszone” gelegt und sind nun aktiv. Sofortzauber werden ausgeführt und dafür verwendete Würfel dann in die Ablage gelegt Würfel, die noch nicht versendet werden, beispielsweise Essenz- Würfel, bleiben in der Aktivzone, bis sie gebraucht werden.

Nun wird es Ernst. In der Angriffsphase greifen die Kreaturen des aktiven Spielers reihum die Kreaturen aller Mitspieler an. Ist dabei der addierte Stärkewert der angreifenden Kreaturen höher als der der vom Verteidiger bestimmten blockenden Kreatur, ist diese besiegt und wird in die Ablagezone gelegt.  Manche Zaubersprüche und Sonderfähigkeiten von Kreaturen können die Auseinandersetzung zugunsten des Angreifers oder des Verteidigers beeinflussen.

Nach der Angriffsphase kann der aktive Spieler, falls er noch Kraft -Essenz besitzt, nun auf Einkaufstour gehen und sich einen Würfel aus der allgemeinen Auslage erstehen. Dieser Würfel landet zusammen mit den ausgegebenen Kosten in der Ablagezone, Wenn zu diesem Zeitpunkt mindestens vier Karten bereits  leergekauft sind, endet das Spiel, auch wenn noch nicht die für den Sieg erforderliche Höchstpunktzahl an Siegpunkten erreicht wurde.

Ein wichtiger Aspekt, um Quarriors korrekt zu spielen, ist Ordnung.  Es ist sehr wichtig, dass die Spieler ihren Aktivpool  von der Bereitschaftszone getrennt halten, ebenso die Ablagezone, die in einem Regelupdate noch um eine “in diesem Zug verwendet” – Zone erweitert wurde. Gerade beim Nachziehen von Würfeln kann es dazu kommen, dass die Würfel in der Ablagezone zurück in den Beutel wandern. Dabei muss genau zwischen bereits abgelegten und noch im Spiel befindlichen Würfeln unterschieden werden. Im Netz kursieren bereits etliche downloadbare “Player- Mats” um die verschiedenen Ablagezonen zu visualisieren.

Das Zocker – Element, gepaart mit den Einflussnahmen auf die Wahrscheinlichkeiten im Spiel macht den Reiz von Quarriors aus und erzeugt einen nicht unerheblichen Wiederspielreiz. Welche Kreatur ist die wirksamste? Welche Würfelkombinationen bringen schnell Ruhmespunkte? Diese und weitere Fragen können nur nach etlichen Partien beantwortet werden. Dabei kann es durchaus schon einmal zu einer sehr unausgewogenen Kombination an Kreaturen kommen, denn diese sind in verschiedene Level unterteilt und werden zu Beginn des Spiels gleichwertig zugelost. Am Ende macht es aber die gute Mixtur und ein konsequent ausgedünntes Würfel – Kontingent, denn dadurch steigen die Wahrscheinlichkeiten, nicht den Kraft- Essenz- Tod zu sterben, während die Mitspieler munter ihre Kreaturen in die Wertung bringen.

Ein Wort zur Spielanleitung und den Kartentexten: Bei einem Spiel wie Quarriors ist ein klarer Text zur Beschreibung der Funktion und der jeweiligen Orte, auf die sich etwas auswirkt, immens wichtig. Wir empfehlen daher, die aktualisierte englische Regel zu lesen, da diese deutlich klarer formuliert ist als die in unserer auf der Spiel in Essen erstandene deutsche Version. Dem Spielspaß tut dies jedoch keinesfalls einen Abbruch, selbst der wohl durch die hohe Zahl an unterschiedlichen Würfeln verursachte relativ hohe Anschaffungspreis des Spiels nicht. Die Spielzeit ist in jeder Partie sehr kompakt, so dass sich Quarriors in jedem Spieleabend sehr gut als Einsteiger oder Absacker eignet. Quarriors gehört definitiv zu den Highlights des Spielejahrgangs 2011 und ist eine Pflichtanschaffung für alle Würfel- Fans..


Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: WizKids
Autor: Mike Elliott Eric M. Lang
Gestaltung: Chris Raimo J. Lonnee
Spieler: 2-4
Alter: ab 14 Jahre
Dauer: ca 30 Minuten

Quarriors
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