Mit Nova Luna vom Pegasus Spiele – Verlag ist ein abstraktes Legespiel erschienen, welches übersetzt den verheißungsvollen Titel „Neumond“ trägt. Inwiefern sich dieses von anderen Spielen dieses Genre unterscheiden und ob sich ein Kauf lohnt, möchte ich euch in diesem Artikel zeigen.

Was steckt drin

Um Nova Luna zu spielen, bedarf es auf den ersten Blick relativ wenig. So stecken in der quadratischen Schachtel 21 Holzscheiben in vier Farben, eine Monduhr samt Figur und 68 Plättchen. Vom Material her dominiert eindeutig Pappe, welche aber gewohnt stabil und hochwertig bedruckt ist.

Spielvorbereitung

Die Monduhr wird gut erreichbar in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler platziert eine seiner Holzscheiben auf das Neumondfeld ganz oben. Auf der Monduhr befinden sich am äußeren Rand zwölf Aussparungen. An die oberste Aussparung wird die Monduhr gestellt, danach wird auf den übrigen elf Auswahlfeldern ein zufällig gezogenes Plättchen offen ausgelegt.


Die Plättchen besitzen drei Merkmale:

  • Die Farbe des Plättchens (Hintergrund) ist beim Erfüllen von Aufgaben entscheidend. Es gibt die Farben Blau, Rot, Gelb und Türkis.

  • In den Ecken des Plättchens (weiße Kreise) sind Aufträge angegeben.

  • Der Zahlenwert des Plättchens hat einerseits Einfluss auf die Schrittweite eures Markers auf der Monduhr, andererseits gibt er Auskunft über den Schwierigkeitsgrad. Je höher die Zahl ist, umso leichter lässt sich der Auftrag allgemein durchführen, umso benachteiligter ist der Spieler aber auch in der Zugreihenfolge. Man muss beides stets abwägen.

Spielverlauf

Allgemein gilt immer, dass stets der Spieler am Zug ist, der auf der Monduhr seine Holzscheibe am weitesten hinten liegen hat.


Ist ein Spieler an der Reihe, muss er sich ein Plättchen aussuchen, welches von der Monduhr maximal 3 Felder weit im Uhrzeigersinn ausliegt. Man hat daher eine gewisse Auswahlmöglichkeit und kann taktisch geplant vorgehen. Anschließend rückt der Spielstein um so viele Felder auf der Monduhr vorwärts, wie der Zahlenwärt des Plättchens angibt. Es ist daher möglich, auch mehrfach hintereinander am Zug zu sein. Sollte der Spielstein auf das Feld eines Mitspielers gezogen werden, wird der Stein oben auf die andere Scheibe gelegt, was als Vorrang beim Zug gilt.

Das ausgewählte Plättchen legt man vor sich ab und die Monduhr wird auf dessen Platz auf der Mondscheibe gestellt. Nach und nach entstehen somit auf der Monduhr Lücken, weil Plättchen genommen wurden. Diese werden bei der Plättchenauswahl übersprungen, so dass man stets aus drei Plättchen wählen darf.

Sobald jedoch nur noch zwei oder weniger Plättchen ausliegen, darf der aktive Spieler zu Beginn seines Zuges die komplette Monduhr wieder mit neuen, zufällig gezogenen Plättchen befüllen.

Ein Plättchen kann bis zu drei Aufträge enthalten, welche unabhängig voneinander erfüllt werden können. Ein Auftrag besteht dabei immer aus einer Farbkombination aus Plättchen, die an diesem Plättchen horizontal oder vertikal angrenzen. Als Beispiel habe ein Plättchen den Auftrag, dass zwei rote und ein gelbes Plättchen angrenzen müssen. Sobald man diese Bedingung im Laufe des Spiels erfüllt hat, dabei können auch mehrere gleichfarbige Plättchen an einer Seite liegen, legt man eine seiner Scheiben auf den Auftrag, der somit als erledigt angesehen wird.

Spielende

Siegpunkte gibt es in diesem Spiel nicht, stattdessen gewinnt derjenige, der zuerst seine gesamten 20 Holzscheiben mit Hilfe von Aufträgen ausgelegt hat.

Fazit

Ich war im ersten Moment begeistert und ein wenig enttäuscht zugleich. Unter dem verheißungsvollen Titel habe ich mir ein Spiel mit der Thematik Mond / Mondphasen oder etwas Vergleichbaren vorgestellt. Diese Erwartungen wurden nicht erfüllt, denn das Thema ist gänzlich austauschbar und hat somit ausschließlich ästhetischen Wert.

Das ändert aber nichts an meinem Gesamteindruck, welcher durchweg positiv ist! Sicherlich hätte man mehr Mut zu Neuerungen wagen können, denn das Prinzip des Legens, der Aufgabenerfüllung und auch der Mechanismus im Einzelnen sind bekannt und finden sich in diesem Genre oft wieder. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten funktioniert jedoch tadellos.

Auch der Strategieanteil kommt nicht zu kurz. Sicherlich hat man nur einen begrenzten Einfluss auf die Plättchenauswahl, aber dennoch lassen sich Züge im Voraus planen (passende Plättchen vorausgesetzt) und auch beim Auslegen der Plättchen kann man umsichtig anlegen. So kam es nicht selten vor, dass man zwei oder sogar drei Mal hintereinander am Zug war und mit einem Plättchen mehrere Aufträge abschloss.

Die bedeutendste Kategorie ist und bleibt jedoch der Spielspaß und hier hat mich Nova Luna überzeugt und in seinen Bann gezogen. Es hat uns stets sehr viel Spaß gemacht, gegeneinander die Steine wegzuschnappen und über die beste Anlegeposition der Plättchen zu tüfteln. So blieb es auch selten bei nur einer einzigen Partie.

Positiv zu erwähnen ist zudem das Regelwerk, welches in wenigen Minuten erklärt ist. Damit eignet sich Nova Luna für Familien, Anfänger und Gelegenheitsspieler gleichermaßen. Eine Partie dauerte bei uns jedoch etwas länger als die angegebenen 30 Minuten. Diese sind für kleinere Spielergruppen mit bis zu zwei Personen, welche nicht jeden Schritt länger hinterfragen, durchaus realisierbar, ich würde jedoch gerade bei größeren Gruppen mit ca. 45 Minuten rechnen.

In Bezug auf die gegenwärtige Situation lässt sich Nova Luna auch sehr gut allein spielen. Das Regelwerk sieht hierfür eine Solo-Spielvariante vor, welche sich nur geringfügig vom Original unterscheidet und auch allein viel Spaß macht. Einzig die Siegbedingung hätte man aufregender gestalten können. So gewinnt man die Partie, wenn man unter einer gewissen Punktzahl bleibt, was jedoch uns bisher immer gelang. Hier wären Abstufungen und netter Belohnungstext wünschenswert gewesen.

Wer sollte sich Nova Luna kaufen?
Spieler, die Legespiele mit entsprechendem Logik- und Kombinationshintergrund mögen und ein mittelanspruchsvolles Spiel suchen, werden mit Nova Luna auf ihre Kosten kommen. Auch diejenigen, die bereits viele dieser Spiele besitzen, sollte das Spiel ins Auge fassen oder zumindest einmal testen. Einzig Hardcorespieler, welche ein sehr anspruchsvolles Spiel mit tiefgreifenden Logikelementen suchen, werden den Titel zu simpel finden und sollten sich nach etwas anderem umsehen.

 

Name: Nova Luna
Spieler: 1 – 4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 30 min
Autor(en): Uwe Rosenberg
Verlag: Pegasus Spiele

Nova Luna
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