norderwindMit Norderwind von Klaus Teuber finden wir zwar kein reinrassiges Piraten – Spiel vor, aber immerhin ein Spiel. in dem Piraten vorkommen, die wir besiegen dürfen. Noch viel schöner, es kommen Schiffe vor, die zunächst zu imposanten dreidimensionalen Objekten zusammengebaut werden müssen. Als Fans von Seefahrts- Und Piratenspielen stehen bei Norderwind also die Zeichen auf Sturm.

Die 3D-Schiffe dienen als Spielertableau, auf denen die Spieler ihre Waren und Matrosen lagern. Zudem hat jedes Schiff ein Segel zur Anzeige der Reichweite und einen Ausgugg, auf dem ein Seemann platziert werden kann. Das Schiff kann mit bis zu vier Kanonen ausgestattet werden, falls unsere Händler der Meere doch mal gegen Piraten antreten müssen.

In Norderwind haben die Spieler die Wahl zwischen drei Hafenstädten, die sie mit Ihren Schiffen ansteuern können. Dort decken sie dann Karten auf und führen die entsprechenden Funktionen dieser Karten aus, sofern sie die Bedingungen dafür erfüllen. Zur Auswahl stehen Tauschgeschäfte von Waren gegen Gold oder andere Waren, der Erhalt von Gold oder Waren, die Verbesserung der Mannschaft oder des Schiffs, aber auch Ereignisse wie die Entdeckung eines Schatzes oder Piratenangriffe.

Ein Spieler darf so viele Karten aufdecken, wie er Reichweite hat. Diese wird durch die Segel seines Schiffs angezeigt und kann von vier bis zu sechs gehen. Für jede aufgedeckte Karte muss der Spieler entscheiden, ob er sie ausführen möchte oder nicht, bis er maximal zwei Aktionen durchgeführt hat.  Ereignisse treten dabei immer ein und beenden den Zug. Manche ausgeführte Aktions-Karten können von den Mitspielern ebenfalls ausgeführt werden, wenn sie einen Handelsbrief besitzen und diesen einlösen.

Im Laufe des Spiels lädt der Spieler also Waren wie Getreide, Salz, Wein, Fische oder Holz in den Laderaum seines Schiffs. Dabei ist die Kapazität des Laderaums auf 6 Waren beschränkt. Auch die Schiffsmannschaft kann mit weiteren Boots- und Steuermännern verstärkt werden, um verbesserte Handels- und Kampfbedingungen zu erhalten. Ein Schiffsjunge im Ausgugg hat Zugriff auf die oberste Karte eines Stapels und kann diese an die unterste Stelle verschieben. Zusammen mit einer Segelstärke von 6 könnten so also sieben von acht Karten einer Stadt angeschaut werden.

Die drei Städte haben unterschiedliche Bedingungen, um dort Siegpunkte zu erhalten. Sollte die jeweils am weitesten unten liegende Bedingung erfüllt werden können, dürfen die Spieler einen Siegpunktestein in derjenigen Stadt ablegen, wenn sie die Hafenkarte der entsprechenden Stadt aufdecken. Üblicherweise geschieht dies durch Lieferung einer Warenkombination oder von zuvor im Kampf besiegten und gefangenen Piraten.

Erhält ein Spieler durch die Siegpunkte-Akion die Mehrheit an Siegpunktesteinen in einer Stadt, darf er einen weiteren Stein zur Anzeige der Mehrheit in die Stadt legen. Im späteren Spielverlauf  erhalten die Spieler zusätzliche Siegpunkte, wenn sie in jeder Stadt mindestens einen Siegpunkt haben oder wenn sie die volle Mannschaftsstärke von vier Besatzungsmitgliedern erreicht haben.

DSCF4553Der Kampf mit den Piraten tritt ein, wenn das Ereignis “Piratenüberfall” gewürfelt wird.  Die Entscheidung über den Ausgang des Kampfes findet ebenfalls über Würfel statt. Entsprechend der Anzahl seiner Kanonen auf dem Schiff darf der Spieler ein- oder mehrmals würfeln und besiegt den Piraten, wenn er so viele Trefferpunkte schafft, wie die Stärke des Piratenschiffs vorgibt. Wer einen Kanonier besitzt, ist im Vorteil, denn er kann einen Doppeltreffer setzen.

Im ersten Moment erscheint Norderwind ein Spiel mit sehr hohem Glücksfaktor zu sein, jedoch ist derjenige, der sich merkt, wo sich welche Karten befinden, in der Lage, das Aufdecken der Karten taktisch anzugehen und höchst effiziente Ergebnisse zu erzielen.  Hinzu kommt das Spannungsmoment, die richtige Karte zum richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Oft denken wir “Ich weiß dass die Karte da drin ist, hoffentlich ziehe ich sie”.

Bei der Möglichkeit, bis zu sieben von acht Karten aufzudecken, kann man das Glück also deutlich minimieren. Natürlich bleibt der Glücksfaktor dennoch vorhanden, da auch Würfel im Spiel sind, aber die Mischung aus Glück und Taktik erscheint uns ausbalanciert zu sein.

Norderwind ist ein gelungenes Familienspiel mit exzellenter Ausstattung. Es ist einfach zu erlernen und bietet einen spannenden Wettlauf um Siegpunkte. Uns hat es sehr gut gefallen, denn besonders das Material  mit den tollen Schiffen spricht uns sehr an. Auch die Spielzeit von rund einer Stunde ist in einem angenehmen Rahmen oder sorgt dafür, dass Norderwind des öfteren auf unserem Spieltisch landen wird..

Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Kosmos
Autor: Klaus Teuber
Grafik: Franz und Imelda Vohwinkel
Spieler: 2-4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 60 Minuten

 

Norderwind
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