Volle Konzentration, fertig los! Getestet haben wir das Spiel mit Kindern zwischen 8 und 12 und einigen Erwachsenen. Die Idee ist recht einfach, man schlüpft in die Rolle eines Kranführers und hat die Aufgabe Stein um Stein ein Gebilde zu errichten. Prinzipiell nimmt dabei der Spieler den Kran in die Hand und befördert damit die Bauklötzer in die Bauzone.
Was bei geübten Spielern mit ruhigem Händchen recht einfach erscheint, treibt so manchem Neuling Schweißperlen auf die Stirn. Hier spielt die Zeit eine signifikante Rolle, denn Schnelligkeit wird mit vielen Zusatzpunkten belohnt. Der etwas laut rasselnde Timer verstärkt den Druck und lässt die Nervosität des Spielers steigen.
Nachdem der Spielplan ausgebreitet ist, die Bauklötzer in die dafür vorgesehen Felder gelegt wurden und sich die Spieler mit einem Kran „bewaffnet“ haben, beginnt der jüngste Spieler. Er zieht die oberste Karte des Nachziehstapels und legt diese gut sichtbar für alle ab. Nun hat er die Aufgabe, das Bauwerk, welches auf der Baukarte abgebildet ist, nachzubauen.
Je nach dessen Komplexität hat der aktive Spieler dafür eine fest vorgegebene Zeit zur Verfügung. Meistert der Spieler die Aufgabe in der vorgegebenen Zeit, dann wird er mit Zusatzpunkten belohnt, sonst erhält er nur je errichtetes Bauteil in korrekter Position einen Trostpunkt. Seine Spielfigur wird anschließend auf dem Spielplan jeweils den erzielten Punkten nach vorn gesetzt und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Der nachfolgende Spieler kann nun entscheiden, ob er die Herausforderung annimmt, das Bauwerk des vorhergehenden Spielers in der halben Zeit zu errichten, oder es überhaupt zu errichten, wenn es sein Vordermann nicht geschafft hat. Wenn er diese Möglichkeiten ausschließt, dann zieht er einfach eine neue Baukarte und handelt diese ab.
Überschreitet die Spielfigur beim Vorrücken auf dem Spielplan eine Bauabsperrung, so wird in der nächsten Runde ein Duell ausgerufen. Dabei bauen zwei Spieler ein Gebilde um die Wette und der Gewinner erhält die Punkte. Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Aktionsfelder, auf denen die Spielfigur beim Vorrücken gelangen kann.
Auf „Lift it“-Felder zieht der linke Nachbar des aktiven Spielers die Baukarte und erklärt das Gebilde so, dass der aktive Spieler es bauen kann. Wird dabei die Aufgabe erfolgreich absolviert, erhalten beide Spieler die Punkte. Gelangt der Spieler auf ein Kran-Feld, so muss er den Kran an seinem Kopf befestigen und in dieser Haltung die nächste Aufgabe erfüllen.
Der Spieler, der als erstes seine Spielfigur über das Zielfeld befördert, leitet die letzte Runde ein. Dabei werden jedoch alle Punkte der Spieler komplett gesetzt und der Spieler, der zum Schluss am weitesten vorn steht, ist der Gewinner.
Dieses Spiel lässt sich nicht nur als Einzelspieler spielen, sondern es dürfen auch Teams gebildet werden. In der Teamspielvariante verbindet man zwei Kräne, die von je einer Person geführt werden, mit einem Haken in der Mitte.
Erfahrungen/Praxis
Das Spielprinzip erhält aufgrund der Einfachheit ein Lob. Dadurch begeistert es seine Mitspieler und löst rasch den Wunsch nach Wiederholung aus. Die Entwickler haben die Konstruktionen mit den Haken so gestaltet, dass es einfach ist, von der Einzelspieler- in die Teamspiel-Variante zu wechseln. Die Haken bringen auch entsprechend viel Eigengewicht mit, sodass das Seil immer straff gehalten wird, was das Bauen erheblich erleichtert. Die Bauklötzer sind reichlich groß und somit sehr kinderfreundlich gewählt.
Leider gibt es bei diesem Spiel auch einige Punkte, die uns nicht so gefallen haben:
Aus der Beschreibung ist nur sehr schwer ersichtlich, ob die Bauwerke horizontal oder vertikal errichtet werden sollen. Hierzu fehlt in der Anleitung eine eindeutige Aussage in verbaler Form. Schön wäre auch eine dreidimensionale Darstellung auf den Baukarten.- Der Kran wird einfach an einem Band mit Klettverschluss, welches man sich um die Stirn bindet, angesteckt. Dieser Vorgang ist sehr zeitsparend, nur ist die Halterung nicht sehr stabil. Während des Spiels ist es durchaus möglich, dass der Kran sich wieder von dem Band löst und abfällt.
- Auf der „Stoppuhr“ kann eine gewünschte Zeit von bis zu einer Minute eingestellt werden. Manche Bauwerke erfordern aber eine Bauzeit von zwei Minuten, so dass man nach einer Minute erneut die Uhr aufziehen muss. Diese Prozedur ist während der Aktivität eines Spielers eher störend. Bei einigen Karten ist die angegebene Zeit sehr großzügig gewählt, auf anderen nahezu unerreichbar. Dabei können die Karten sich nur um ein Bauteil unterscheiden. Für unsere Kinder war jedoch kein Bauwerk in der vorgegebene Zeit realisierbar, wodurch wir immer zusätzliche Zeit gegeben haben. Ebenfalls ist das Erklären der Bauwerke für Kinder wirklich eine Herausforderung.
- Der Anleitung entsprechend wird bei Duellen auf die Zeit verzichtet. Wenn aber keiner der Duellanten das Bauwerk fertigstellen kann, so zieht sich das Spiel theoretisch ewig hin. Hier sollte eine individuelle Lösung der Teilnehmer gefunden werden. Spielt man das Spiel mit zwei Teams, so könnte man auf die „Lift it“-Felder verzichten, denn ein Team erklärt die Baukarte, das andere Team konstruiert. Egal wie der Zug endet, beide Teams erhalten die gleichen Punkte.
Persönlich hätten wir uns eine generelle Unterscheidung der Baukarten nach Schwierigkeitsgraden gewünscht, welche ab dem Erreichen von bestimmten Feldern auf dem Spielplan aktiviert und gespielt werden müssen.
Fazit
Das Spiel hat in unserem Kreis einige Anhänger gefunden. Für Personen die gern Klötze stapeln, egal mit Kran in der Hand oder Kran am Kopf, ist es genau das Richtige. Geschicklichkeit und die Fähigkeit, Situationen in der Herausforderung richtig einzuschätzen, sind für den Sieg entscheidend.
Durch die überschaubare Punkteleiste und den Gelegenheiten oft hohe Zusatzpunkte zu erhalten, ist die Spieldauer recht übersichtlich. Mit individuellen Änderungen im Regelwerk ist es spielbar und wird auch gern wieder hervorgeholt.
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Game Factory
Spieler: 1-8
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
