legendsViele Menschen sind fasziniert von Sagen und Legenden. Sind solche Geschichten wirklich wahr? Hat es den Yeti, Atlantis, das Bernsteinzimmer oder das sagenumwobene Avalon wirklich gegeben? Zumindest Teile davon? Einiges mag dafür sprechen, anderes dagegen.

Im Spiel Legends sammeln wir als Reisende Details über diese Legenden und bringen sie im Club der Abenteurer zusammen. Dafür besuchen wir verschiedene Orte, um dort Beweise für eine Legende zu finden und zu sammeln oder um ein Reisetagebuch mit wichtigen Details zu veröffentlichen, in dem die Legende zum großen Teil wiedergegeben ist. Je mehr Bücher ein Spieler an den verschiedenen Orten veröffentlicht und je mehr Legendendetails er im Club archiviert hat, desto mehr Ruhm erreicht er.

legends-brettspielLegends hat einen überschaubaren Spielablauf. Zunächst wird die Spielfigur auf einen anderen Ort bewegt. Nachbarorte kosten keine, weiter entfernt liegende Ort kosten pro Wegstrecke eine Zeiteinheit. Ist ein Spieler an einem Ort angekommen, darf er dort entweder Legendenkarten ziehen (manchmal auch aussuchen) oder er tauscht Hand-Karten gegen ein Reisetagebuch ein, das er dann auf dem Ort ablegt. Die Karten müssen dabei der Farbe des Ortes entsprechen. Je mehr gleichfarbige Karten er eintauscht, desto mehr Ruhmespunkte kann er dafür erhalten. Liegt bereits ein Buch eines Mitspielers auf dem gewünschten Ablageplatz, darf der aktive Spieler dieses Buch um eine Stelle nach unten verschieben. Durch diese Verdrängung sinkt die Anzahl der Ruhmespunkte

Der Einsatz und das Ziehen von Karten kosten ebenso wie die Reise Zeiteinheiten. Möchte ein Spieler die Aktion am besuchten Ort ausführen, zahlt er die dort angegebenen Zeiteinheiten. Diese werden auf der Zeitleiste abgetragen. Die Zeitleiste wirkt sich auch auf die Spielerreihenfolge aus. Es ist immer der Spieler am Zug, der auf der Zeitleiste am weitesten hinten steht.

legends-kErreichen die Spieler im Laufe des Spiels einen bestimmten Zeitverbrauch, kommt es zu einer Zwischenwertung. Diese bezieht sich auf die Karten, die die Spieler zwischenzeitlich verdeckt im Club der Abenteurer abgelegt haben. Diese werden nun offen ausgelegt und bestimmen, welche Orte (Legenden) es in die Wertung schaffen. Gefühlt geht das in etwa zu wie bei einer Testamentseröffnung. Bekomme ich für die Orte Punkte, auf denen ich Bücher liegen habe oder nicht? Nur, wenn ich vorgesorgt habe und im Club der Abenteurer ausreichend Karten in der Farbe des Ortes, auf dem meine Bücher liegen, untergebracht habe.

Rein spielerisch ist Legends grundsolide. Es bedarf einiger taktischer Überlegungen, um rechtzeitig eine gesunde Mischung aus Archivkarten im Club und Reisebüchern auf dem Plan verteilt zu haben. Das spannende Element ist dabei, ob dies wirklich rechtzeitig zur Zwischenwertung und zur Abschlusswertung gelingt, bevor die Mitspieler den eigenen Plan durchkreuzen.

legends-cWenn ein Spiel “Legends” heißt, sind aber auch die Erwartungen an die thematische Umsetzung eher hoch. Diese wird leider nicht ganz erfüllt. Die Zeichnung und Struktur der einzelnen Legenden hätte gern detaillierter sein können, vielleicht mit ein wenig mehr narrativer Detailtiefe. Vielleicht hätten anstatt Farben und Zahlen eher Icons und Artefakte den Legenden mehr Mystik verliehen. In dieser Umsetzung ist und Legends da fast ein wenig zu abstrakt.

Trotzdem hat uns die Mechanik von Legends gut gefallen. Das einfache Spielprinzip erzeugt eine gute Portion Wettbewerbs – Spannung und kann auch von weniger erfahrenen Spielern schnell verinnerlicht werden. Damit ist Legends ohne Umschweife ein prima Familienspiel.

Erscheinungsjahr: 2016
Spieler: 2-4
Alter: ab 9 Jahren
Dauer: ca 60 min
Autor(en): Christian Fiore, Knut Happel
Verlag: Ravensburger

Legends
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