cafe-melangeWir befinden uns in dem beliebten Wiener Kaffeehaus „Café Melange“ im Jahre 1910. Hier verkehren berühmte Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Politik und Wissenschaft wie .z.B. Gustav Klimt, Stefan Zweig oder Gustav Mahler uvm. Der Andrang im Café ist groß, das Café füllt sich schnell und Tische mit Persönlichkeiten sind heiß begehrt. Hier heißt es, durch geschicktes Reservieren und durch das Platzieren der eigenen Gäste und Persönlichkeiten Prestigepunkte zu sammeln.

Auf dem ersten Blick macht Café Melange von der Verpackung und Aufmachung her einen unscheinbaren Eindruck. Ein kleiner, handlicher Karton ist in dezenten Farben grau, beige und weiß gehalten. Doch sobald das Geheimnis des Deckels gelüftet ist, entfaltet sich ein liebevoll gestalteter Spielplan, der uns den Innenraum des Café Melange zeigt. Hier gibt es runde, quadratische und rechteckige Tische in den Farben braun, weiß und grau. Diese warten nur darauf, in Besitz genommen zu werden. 

Zu Beginn des Spiels werden, abhängig von der Spielerzahl, 3-5 Prominente platziert. Neben der Siegpunktleiste gibt es eine in drei Abschnitte unterteilte  Kellnerleiste, in der die Anzahl der belegten Plätze im Café mit der Kellnerfigur markiert wird.  Der Kellner rückt auf seiner Kellnerleiste entsprechend der besetzten Plätze vor. Wenn alle Plätze vergeben sind, endet das Spiel.

Café Melange enthält Reservierungskarten (Tischform, Tischfarbe, Stuhlfarbe) und Aktionskarten (Zusatzaktionen und Zusatzwertungen). Jeder Spieler bekommt vier Reservierungskarten und eine Aktionskarte auf die Hand. Die übrigen Karten werden als Nachziehstapel neben das Spielbrett gelegt. Von den Reservierungskarten werden zudem noch vier Karten offen in die Auslage gelegt. Zusätzlich  erhält jeder Spieler in seiner Farbe 6 Gästekärtchen, je 10 Platzierungsmarker in zwei unterschiedlichen Formen (im 2er Spiel drei Formen) sowie einen Siegpunktanzeiger.

cafe-melange-spielbrettNeben den farbigen Gästekärtchen gibt es noch die 16 Prominentenkärtchen. Diese gehören keinem Spieler und können von allen gemeinsam platziert werden. Zu Beginn werden zwei Prominentenkärtchen und ihre dazugehörigen Marker (grau und weiß) ausgewählt und neben dem Spielplan gelegt. Jedem Prominentenkärtchen wird eine Reservierungskarte zugewiesen mit einem Reservierungswunsch, der durch die Marker markiert wird. Möchte der Prominente z.B. an einem runden Tisch sitzen, werden alle Stühle, die an runden Tischen stehen markiert. Es dürfen pro Platz max. 4 Reservierungen markiert werden.

Alle Personenkärtchen besitzen unterschiedliche Platzierungswerte und Promiwerte. Der Platzierungswert gibt den Punktwert an, den der Spieler sofort erhält, wenn er diese Gästekarte platziert. Der Promiwert wird dagegen erst am Spielende ausgewertet und mit dem Promiwert des oder der am Tisch sitzenden Prominenten multipliziert.

Jetzt kann das Spiel losgehen. Jeder Spieler kann immer zwischen 2 Aktionen wählen. Entweder kann er 1-3 Karten ausspielen oder 3 Karten nachziehen.

Aktion Ausspielen:

  • Eröffnen einer neuen Kartenreihe. Je nach Spieleranzahl dürfen 2 bzw. 3 Kartenreihen eröffnet werden. Hierzu wählt der Spieler eine von seinen Reservierungskarten, legt diese vor sich ab und markiert die entsprechenden Plätze mit je einem Marker.
  • Jeder Spieler kann an seine bereits ausliegenden Kartenreihen oder an die Prominenten-Kartenreihen Reservierungskarten anlegen. Alle Marker, die jetzt nicht mehr dem Reservierungswunsch entsprechen, werden entfernt. Bleibt nur noch ein Marker übrig, wird ein eigener Gast oder das entsprechende Prominentenkärtchen platziert und Siegpunkte gut geschrieben.
  • Aktionskarte spielen und ausführen.

Anschließend wird eine Karte aus der Auslage oder der zwei Nachziehstapel (Aktionskarten und Reservierungskarten) gezogen.

Aktion Nachziehen:

  • Drei Karten werden aus der offenen Auslage, die sofort wieder ergänzt wird, oder von einem der zwei Nachziehstapel gezogen. Jedoch nur max. 1 Aktionskarte.

Wenn alle Plätze im Café belegt sind, endet das Spiel. Nach Auswertung der Gästekärtchen, gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten das Spiel.

Café Melange ist ein typisches Deduktions-Spiel, eingebettet in eine liebevoll eingebettete Geschichte, mit sehr ansprechendem Material und sehr guten Spielmechanismus. Die Spielregel ist ausführlich erklärt und bebildert, so dass auch Anfänger sich gut in das Spiel einarbeiten können. Wer jedoch das Prinzip des Ausschlußverfahrens noch nicht kennt, braucht sicherlich ein bis zwei Runden, bis er es verinnerlicht hat.

Wie schon in Old Town von Stephan Riedel oder in Tobago von Bruce Allen geht es auch hier um das Spielprinzip des Auschlussverfahrens. Während bei Tobago insgesamt 8 verschiedene Kriterien eingegrenzt werden müssen, sind es hier nur 3 Kriterien (Form, Tischfarbe, Stuhlfarbe). Doch gerade dies macht das Spiel stringenter in der Durchführung. Auch wirkt sich das auf die Spieldauer von 1 Stunde aus, wodurch sich Café Melange auch schnell mal für ein Spiel für Zwischendurch gut eignet. Die Aktionskarten sorgen für manche Überraschung, wie der Gästetausch oder Prominententausch und lassen so manchen zuversichtlichen Spieler alt aussehen.

Auch die 2er Spielvariante ist sehr gut spielbar und macht genauso viel Spaß wie eine Partie mit voller Besetzung. Einzig  die dezente Farbwahl der Stühle ist etwas unglücklich. Hier gab es häufig Verwechslungen zwischen den grünen und olivgrünen Stühlen. Auch die Reservierungskarten der weißen Tische sorgten von der Farbgebung für Irritationen, da auf dem Brett die weißen Tische eher bläulichweiß/grau aussahen. Die blauen Personenkärtchen sind so dunkel, dass die Promiwerte und Personenwerte nur schwer zu erkennen sind.

Doch dies sind alles nur Kleinigkeiten und tun dem Spielverlauf keinen Abbruch. Insgesamt ist Café Melange ein sehr schönes Spiel, welches sich gut spielen lässt und gerne immer wieder auf den Spieltisch kommt. Empfehlenswert ab 12 Jahren.

Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: clicker Spiele
Autor: Stephan Riedel
Illustration: Christian Opperer
Spieler: 2-4
Alter: ab 12 Jahre (Autorenangabe 10 Jahre)
Dauer: ca. 60 Minuten (Autorenangabe 45 Minuten)

Café Melange
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