Wer den Schwarzwald kennt, der wird wissen, dass dies eine der schönsten Gegenden in Deutschland ist, in der auch sehr gern und begeistert Brettspiele gespielt werden. Autor Uwe Rosenberg, der mit seinen erfolgreichen Titeln wie Agricola oder Bohnanza vielen Spielefans bekannt sein dürfte, ist zwar Ostfriese, hat aber für sein Spiel Black Forest das geografische Szenario in den Schwarzwald verlegt. 

Vor gut 10 Jahren hat er mit Die Glasstraße ein vergleichsweise kurzes Spiel herausgebracht, in dem ein interessanter Ressourcen- Management-Mechanismus zum Einsatz kam. Dieses Prinzip hat er in Black Forest wiederbelebt. Ob ihm das gelungen ist, schauen wir uns im Folgenden an

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Material

Wer das Spiel zum ersten Mal aufbaut, sollte ein paar Minuten einplanen, um die Rohstoff – Steine zu bekleben und die Ressourcen Räder zusammenzusetzen. 

Black Forest besitzt ähnliches Spielmaterial wie die Glasstraße, jedoch wurde das Spiel um einige Komponenten erweitert. Die wichtigste und auffälligste von ihnen ist der Spielplan. Die „Handwerker“, die im Original als Karten vorlagen, ziehen nun von Ort zu Ort durch den Schwarzwald, um dort ihre Gewerke zu verrichten.

Die Spieler erhalten jeweils ein Ressourcenrad und einen eigenen Gutshof, der im Vergleich zu Die Glasstraße etwas kleiner konzipiert ist, jedoch ausgebaut werden kann. Das funktioniert über eine Glashütte, die auf dem Hof liegt und nach drei Ausbaustufen in den Anbau umgesiedelt. Damit wird das Glashandwerk sogar ein wenig sichtbarer als die Glasstraße selbst.

An Baumaterial gibt es Wälder, Seen, Äcker und Wiesen, auf denen neuerdings auch Kühe und Schweine gehalten werden können. Neu sind noch kleine Auftragsmarker, die erst später ins Spiel kommen, wenn bereits einige Ressourcen erzeugt worden sind.

Die Auswahl an Gebäuden ist im Vergleich zu die Glasstraße deutlich gewachsen und auf insgesamt drei Auslegen verteilt. Die Gebäude haben jeweils unterschiedliche Funktionen und bringen den Spielern Vorteile. Neu sind Premium Gebäude, die eher auf das Spielende ausgelegt sind und entsprechend mehr Siegpunkte bringen.

Ablauf

Der “Fahrende Handwerker“ hat jetzt eine wichtige Aufgabe. Mit ihm kann man andere Handwerker dazu bringen, den Platz mit ihm zu tauschen. Um das zu tun, benötige ich aber eine Handelsware, die immer im ersten Schritt des eigenen Zuges abgefragt wird. Handelswaren erhält man in der Regel, wenn sich das Ressourcenrad um eine Position gedreht hat.

Danach kann der aktive Spieler seinen Handwerker an einen bestimmten Ort reisen lassen. Das kostet jeweils auch Verpflegung, außer man reist innerhalb einer Ortschaft. Wenn dort allerdings ein anderer Handwerker bereits steht, wird Wegezoll in Form einer beliebigen Ressource fällig. Am Ort darf er dann zwei Handwerker aktivieren und deren Aktion ausführen. Zum Vergleich: Bei der Glasstraße haben die Karten bis zu zwei Aktions- Optionen.

Die Spieler können jetzt u.a. Ressourcen erzeugen oder tauschen, bauen oder ihren Gutshof verändern und Tiere züchten. Je nachdem, welche Aktion sie wählen. Das wird jetzt so lange abwechselnd durchgespielt, bis das Ressourcenrad über eine bestimmte Markierung gelaufen ist. Wer dafür zu anderen Orten reisen muss, aber keinen Proviant mehr besitzt, der kann eine Runde lang betteln. Dadurch erhält er neuen Proviant, darf aber keine Aktionen durchführen.

Wenn das Ressourcenrad eines Spielers eine bestimmte Markierung erreicht, werden zum Abschluss Gutshof, Gebäude, Tiere und Ressourcen nach Siegpunkten ausgewertet. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt die Partie. Wer alleine spielt, erhält einen dafür abgestimmten Spielplan und muss einige Sonderregeln einhalten. Das Spiel ist dann auf insgesamt 5 runden begrenzt, in dem der Solo-Spieler möglichst viele Punkte erreichen muss.

Fazit

Schon die Glasstraße hatte uns von der Spielzeit  her und den Aktionsmöglichkeiten gut gefallen, aber Black Forest wirkt auf uns tatsächlich wie eine Veredelung von die Glasstraße. Der Kern der Spielmechanik ist zwar im Grunde gleich, aber irgendwie fühlt sich Black Forest doch wie ein anderes Spiel an, was vor allem am Reisen auf dem Spielplan liegt. 

Allerdings bedingen die Vielfalt der offenen Auslage aller Aktionen und der Gebäude sowie auch die zusätzlichen Aufträge einen etwas höheren Grübelfaktor, der aber abnimmt, wenn man mit den Funktionalitäten der Handwerker und Gebäude gut vertraut ist. bis dahin sollte man aber mit einer längeren Spielzeit als bei Die Glasstraße rechnen.

Es stellt sich nun die Frage: Braucht man Black Forest, wenn man bereits die Glasstraße besitzt? DIe Antwort aus unserer Sicht ist: Jein. Black Forest ist in einigen Details ausgereifter und sieht auf dem Tisch viel schicker aus. braucht aber auch etwas mehr Spielzeit. Ein ganz neues Spiel ist Black Forest aber dennoch nicht, da die Grundmechanik bei beiden Spielen fast gleich ist. 

Die Glasstraße dauert kürzer,  hat weniger Material und Komponenten und lässt sich deshalb in etwas kürzerer Zeit spielen. Daher ist es sicher als Einstiegsspiel etwas besser geeignet. Dennoch empfehlen wir denen, die die Glasstraße noch nicht besitzen, gleich zu Black Forest zu greifen, denn das Spielprinzip ist auch hier schnell verstanden und die etwas höhere Eingewöhnungszeit macht sich definitiv durch den vorhandenen Spielplatz bezahlt. .

Name: Black Forest
Erscheinungsjahr: 2024
Spieler: 1 – 4
Alter: ab 12 Jahren
Dauer: ca. 90 min
Autoren: Uwe Rosenberg
Illustration: Dennis Lohausen
Verlag: Feuerland Spiele

Black Forest
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