beasty-barIm Spiel von Alexander Kloß treffen wir auf eine lustige Schar von Tieren, die alle großen Durst haben. Deshalb halten die Tiere Ausschau nach einer Gaststätte mit ausreichendem Platz- und Getränkeangebot. In der Beasty Bar werden sie fündig, jedoch sind nun sehr viele Tiere gleichzeitig  darauf aus, Einlass in die Gaststätte zu erhalten, so dass ein großes Gedränge entsteht.  Der Türsteher hat alle Pfoten voll zu tun und lässt erst dann Gäste in die tierische Kneipe, wenn es diesen gelingt, fünf Tiere in der Warteschlange unterzubringen.

Dies erweist sich allerdings nicht als ganz so einfach, denn die possierlichen Tierchen vertragen sich nicht so recht untereinander. Der (eingebildete) Löwe zum Beispiel drängelt sich immer an die vorderste Position der Warteschlange und wirft anwesende Affen direkt hinaus. Dafür gibt es den “Das war’s” – Bereich, den alle Tiere aufsuchen müssen, die die Warteschlange verlassen müssen.

Es könnte sich auch ein Nilpferd in die Warteschlange einreihen, (was zur Folge hat, dass die Beasty Bar einen besonders hohen Getränkevorrat bereitstellen sollte). Es hält sich nicht lange mit Kleinvieh auf und drängelt sich direkt an allen TIeren vorbei, die vom offiziellen Rang her niedriger einzustufen sind, als es selbst. Nur am Zebra kommt es nicht vorbei und muss hinter ihm geduldig warten, bis es eingelassen wird.

Das Zebra wiederum  lässt nicht nur keine Nilpferde, sondern auch keine Krokodile an sich vorbei ziehen, was andere Tiere, die vor dem Zebra stehen und die Angst vor Kroko oder Nilpferd haben, zu schätzen wissen. Insbesondere das Krokodil neigt dazu, rangschwächere Tiere einfach zu fressen, sobald es in die Warteschlange tritt. Apropos Schlange: Diese sorgt in der Warteschlange für Ordnung und stellt die wartenden Tiere dem Rang nach geordnet hintereinander auf. Der Giraffe macht das am wenigsten aus, denn sie ist sowieso immer darauf aus, sich ihrem Rang entsprechend aufzustellen. Tiere mit niedrigerem Rang werden von ihr einfach überholt.

Oh Schreck oh Schreck, die Robbe nähert sich der Warteschlange und bringt alles durcheinander. Plötzlich ist der Eingang mit der Rauswurftür vertauscht und alle Tiere müssen sich umdrehen. Natürlich stimmt nun die Rangordnung nicht mehr und so versuchen die Tiere nun wieder, an ihre angestammten Positionen zu kommen.

Da ist es von Vorteil, ein Chameleon zu sein und einfach Aussehen und Rang eines vorhandenen Tires einzunehmen. Insbesondere die Verkleidung als Affe kann spassig sein, denn viele Affen vertreiben Nilpferde und die bösen Krokodile. Oder es verwandelt sich gleich in ein Känguru und hüpft einfach über andere Tiere hinweg in Richtung Eingangstür.

Die Kleinen jagen die Großen. So können Papagei und Stinktier auch einiges an Verwirrung erzeugen. Das Gekrächze des Papageis vertreibt mindestens ein anderes Tier aus der Warteschlange, während das Stinktier dafür sorgt, dass den beiden ranghöchsten TIeren in der Schlange vom Geruch schlecht wird und sie Reissaus nehmen.

beasty-bar-zochWir sehen: Der Unterhaltungswert von Beasty Bar ist wirklich sehr hoch. Die Spieler verstärken dies, indem sie Ihrem Spielzug noch einen frechen oder witzigen Kommentar hinzufügen.  So schafft es Beasty Bar mit einem einfachen Spielprinzip, ein herzerfrischendes und abwechslungsreiches Aktions-Kartenspiel zu sein. Und einfach zu spielen ist es auch: Nach dem Ausspielen einer tierischen Karte wird dessen Effekt ausgeführt.

Gleichzeitig wird geprüft, ob andere Tiere nun einen stets aktiven Effekt erzeugen. Dieser wird ebenfalls ausgeführt. Wenn nun fünf Tiere in der Warteschlange stehen, werden die beiden vorderen Tiere eingelassen. Wer nach Ausspielen aller Karten die meisten Tiere in der Beasty bar untergebracht hat, gewinnt. Aber das ist fast nicht mehr von Belang, so lange der Spielverlauf dorthin die Lachmuskeln ordentlich angestrengt hat.

Je besser die Tiere den Spielern bekannt sind, desto flüssiger spielt sich Beasty Bar. Insofern gibt es zumindest eine kleine Einstiegshürde. In den ersten Partien ist es unumgänglich, hin und wieder in die Übersicht zu schauen, um die Funktion der Karte richtig anzuwenden. Später jedoch spielt sich Beasty Bar angenehm flott. Zu zweit ist es etwas weniger unterhaltsam, zu viert dafür etwas weniger steuerbar.

Ein Lob zum Schluss gilt dem Spielmaterial. Die toll gemalten Tiere kommen auf den 80x120mm großen  Karten toll zum Ausdruck und erhöhen deutlich das Spielgefühl. Davon wünschen wir uns mehr. Aber jetzt gehen wir einen trinken, in der Beasty Bar, Ach nein, geht nicht, wir sind ja Menschen ;-).

Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Zoch
Autor: Alexander Kloß
Spieler: 2-5
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca 20 Minuten

Beasty Bar
Markiert in: