splendorZugegeben, mit dem Namen des Spiels verbinden wir nicht viel. Immerhin klingt das Wort Splendor ganz angenehm, wenn auch ein wenig nach “Spender” . Mit Spenden hat das Spiel von Marc Andre aber rein gar nichts zu tun, denn Splendor ist ein schnelles Aufbau- und Optimierungsspiel.

In Splendor benötigen wir Edelsteine in verschiedenen Farben. Diese sind auf Karten abgebildet, die wir kaufen können. Der Kaufpreis besteht ebenfalls aus Edelsteinen. Eine Win-Win SItuation, denn kaufen wir eine Karte mit Edelstein darauf, können wir diesen als Zahlungsmittel für nachfolgende Käufe verwenden.

Die Edelsteinkarten werden uns in drei unterschiedlichen Preisstufen angeboten. Zu Beginn des Spieles zahlen wir mit einem Initialzahlungsmittel in Form von griffigen Pokerchips, die in den Farben Rot Grün Blau Weiß und Schwarz zur Verfügung stehen. Ein Spielzug besteht darin, entweder gleichfarbige bzw verschiedene Pokerchips zu nehmen oder eine Karte aus der Auslage zu kaufen. Dabei sind die Karten der Preisstufe 1 günstiger und leichter zu kaufen als die in Preisstufe 2 oder 3.

Zudem gibt es eine Sondermöglichkeit. Es ist erlaubt, eine Karte aus der Auslage auf der Hand zu nehmen und dort zu halten, bis sie per Kauf ausgespielt wird. Wählt ein Spieler diese Aktion, erhält er zudem einen gelben Pokerchip, also ein Gold, das als Joker für jede andere Farbe verwendet werden kann.

Mit der Zeit fällt das Kaufen leichter und das Spiel wird schneller. Jetzt gilt es, die Siegpunkte ins Visier zu nehmen. Auf den teuren Karten der Stufe 2 und 3 sind meist 1-3 Siegpunkte abgebildet. ‘Wer zuerst 15 Siegpunkte zusammen bekommt, gewinnt das Spiel.

splendor-brettspielUnterstützt wird das Sammeln der Siegpunkte von bei Spielbeginn ausgelegten Adeligen,  Erfüllt man die Siegbedingung eines Adeligen, kommt der einem sozusagen zugelaufen und erhöht das Siegpunktekonto um jeweils 3 Punkte.

Nicht immer gelingt das gleichmäßige Einkaufen der unterschiedlichen Edelsteinfarben.  Die Streuung der Farben in der frühen Phase des Spiels führt aber zu mehr Flexibilität, um die Engine in Gang zu bekommen, die dafür sorgt, dass nun viele Karten ohne den Einsatz der Pokerchips gekauft werden können.

Splendor hat im Grunde ein sehr trockenes Thema und fühlt sich eher abstrakt an. Es hat eine einfache, schnell erlernbare  Regelstruktur,  die aber durchaus Grübelpotential offenbart. Das auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2014 stehende Spiel ist überraschend kurzweilig und unterhaltsam.

Beim Spielmaterial sind besonders die Pokerchips hervorzuheben. Die sind griiffig und schwer und es macht Spass, mit ihnen auf dem Tisch zu hantieren.  Einen Minuspunkt erhält dagegen das Inlay der Spielschachtel. Das leichte Plastik hält den schweren Pokerchips nicht stand und dies führt zu einem permanenten Durcheinander in der Schachtel. Jetzt wissen wir, warum bei klassischen Pokerspielen immer schwere und edle Aluminiumkoffer verwendet werden. Dies wäre bei einer möglichen Deluxe-Ausgabe von Splendor vielleicht eine gute Idee.

Erscheinungsdatum:  2014
Verlag: Space Cowboys / Asmodee
Autor: Marc Andre
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer:  ca. 30 min

Splendor
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Ein Kommentar zu „Splendor

  • 21/09/2015 um 09:56 Uhr
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    Schneller Einstieg, lange Spielfreude!

    Zugegeben, Splendor ist tatsächlich recht abstrakt und der inhaltliche Zusammenhang erschließt sich nur mit viel Fantasie, aber dafür macht das Spielprinzip wirklich viel Spaß und bietet ein großes Potenzial für strategische Planung.

    Die Regeln sind schnell erklärt: Zunächst werden Edelsteine gesammelt, um mit diesen Entwicklungskarten zu kaufen, welche wiederum beim Kaufen neuer Entwicklungskarten behilflich sind. Wer die Karten geschickt kombiniert, erhält zusätzliche Siegpunkte durch den Besuch des Adligen. Soweit so gut und einfach.

    Nun wird es aber spannend: Denn während man selbst fleißig plant und Edelsteine oder Karten anhäuft, verfolgen die Mitspieler unter Umständen dasselbe Ziel und höherwertige Entwicklungskarten oder Adlige werden zum hart umkämpften Schatz. Es gilt also, nicht nur die eigene Strategie zu entwickeln, sondern auch die der anderen im Blick zu behalten und wenn möglich zu stören. Und das macht richtig viel Laune und bietet mit wachsender Erfahrung immer mehr strategische Möglichkeiten!

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