In Majesty spielt ihr eine angehende Königin bzw. einen angehenden König und kämpft um die Nachfolge des Throns. Dazu werdet ihr und eure Mitspieler aufgefordert, ein kleines Gebiet des Königreiches zu verwalten. Da sich euer eigenes Reich jedoch noch im Aufbau befindet, liegt es an euch, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen und Personen unterschiedlicher Berufe zu euch zu locken, die euch Gold erwirtschaften. Nur wer am Ende den meisten Reichtum angehäuft hat, wird am Ende gekrönt.

 

Was steckt drin
Euer kleines Königreich wird von 8 Gebäudekarten repräsentiert, welche es in einer A- und einer B-Version gibt. Weiterhin liegen dem Spiel 60 Personenkarten und weiße Holzfiguren (Meeple genannt) bei. Zu den Highlights zählen die 70 Münz-Chips, die große Ähnlichkeit zu Pokerchips aufweisen.

Spielvorbereitung
Jeder Spieler legt seine Gebäudekarten nebeneinander in der vorgegebenen Reihenfolge vor sich aus. Diese Gebäude stehen für wichtige Orte in eurem Königreich. Diese sind die Mühle, die Brauerei, das Hexenhaus, der Wachturm, die Kaserne, die Taverne, das Schloss und das Lazarett. Weiterhin erhält jeder Spieler ein Ablagekärtchen für die Meeple und 5 Figuren. In der Tischmitte werden anschließend 6 Personenkarten aufgedeckt und die Münzen bereitgelegt.

Spielverlauf
Reihum, beginnend beim Startspieler, nimmt sich jeder Spieler eine Person aus der Auslage. Dabei ist die Personen ganz links immer kostenlos. Möchte man jedoch eine Karte haben, die weiter rechts liegt, so muss man auf jede Karte die man „überspringt“ einen Meeple als Bezahlung legen. Nach einer gewissen Zeit werden sich die Figuren zunehmend auf den Karten anhäufen. Wenn man allerdings eine Karte wählt, auf der bereits Meeple liegen, erhält man diese und füllt seinen Vorrat wieder auf maximal 5 Figuren auf. Für jede überschüssige Person erhält man 1 Geld.

Hat man eine Personenkarte ausgewählt, muss man sie passend an das jeweilige Gebäude legen. Beispielsweise wird die Müllerin logischerweise an die Mühle gelegt. Sobald dies geschieht, wird sofort eine Gebäudewertung ausgelöst. Bei der Mühle würde man zum Beispiel nachsehen, wie viele Personenkarten aktuell unter der Mühlenkarte liegen. Für jede Karte (Mühlenwappen) erhält man 2 Geld.

Nach diesem Prinzip funktionieren auch die übrigen Gebäude, wobei diese jeweils Sondereigenschaften haben. Aktiviert man beispielsweise die Kaserne, erhält man einerseits Punkte für Soldatenkarten, jedoch wird auch ein Angriff auf alle Mitspieler ausgelöst. Sollten diese nicht genug Wachen besitzen, wird eine Figur (beginnend bei der Mühle) verwundet und ins Lazarett gesetzt. Diese kann vorerst kein Geld mehr erwirtschaften. Sie wird jedoch bei der Aktivierung der Hexe, welche einen Heiltrank braut, wieder aus dem Lazarett genommen und zurückgelegt.

Einige Gebäude lösen auch eine Gruppenwertung aus, beispielsweise die Brauerei oder die Taverne. Man muss daher stets seine Mitspieler im Auge haben und genau aufpassen, wer welche Karte spielt. Im letzten Schritt werden alle Personenkarten eine Position nach links gerückt und eine neue Karte wird nachgezogen. Nun wählt der nächste Spieler eine Karte aus.

Spielende
Sobald alle Spieler ihre 12. Personenkarte gespielt haben, endet die Partie. Nun folgt noch eine Schlusswertung, bei der Spieler Extrapunkte erhalten können, beispielsweise wenn man die Mehrheit an Personen eines Gebäudes hat. Wer den größten Reichtum erwirtschaftet hat, wird gekrönt und gewinnt das Spiel.

Fazit
Majesty ist ein kurzweiliges Familienspiel. Die Regeln sind schnell gelesen und einfach erklärt, sodass auch Kinder Freude am Spielen haben. Sicherlich ist der Mechanismus des Spiels – Personen auswählen und Gebäude aktivieren – nicht neu, doch funktioniert er gut und die Gebäudeaktionen sind passend aufeinander abgestimmt. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass der Glücksfaktor einen vergleichsweise hohen Stellenwert einnimmt, da man nie wissen kann, welche Personenkarte nachgezogen wird.

Auch können, je nach Spielweise der Mitspieler, manche Karten wie der Wachturm sehr wertvoll sein. Sie nützen einem jedoch wenig, wenn man zu wenig Meeple besitzt und ein anderer Spieler viel günstiger oder eher an die Karte kommt. Strategische Überlegungen können daher nur begrenzt umgesetzt werden. Aber genau dieser Glücksanteil macht auch den Spielspaß aus und ist daher nicht negativ zu beurteilen.

Sehr gut haben uns die Illustration der Karten gefallen. Legt man alle Gebäudekarten aneinander, so ergibt sich ein in sich geschlossenes Panoramabild des Königreichs. Auch die Geldchips fühlen sich dank Pokerchipdesign hochwertig an.


Was uns in den Partien jedoch genervt hat, ist die Tatsache, dass es keine 5-er Chips gibt! Fast immer haben wir durch unsere Aktion um die 5 – 10 Geld erhalten, welche umständlich in 2er und 1er Münzen ausgezahlt werden müssen. Da der Vorrat jedoch begrenzt ist, müssen alle Spieler ständig ihr Geld in andere Münzen wechseln. Das ist anstrengend und unterbricht unnötig den Spielfluss.

Weiterhin sollte man mindestens zu dritt oder viert spielen, da erst bei dieser Spieleranzahl die taktische Komponente steigt und es sich weniger wie ein schnelles hin und her anfühlt. Die B-Seite der Gebäudekarten sorgt nach mehreren gespielten Partien wieder für etwas Abwechslung, da die Gebäudeaktionen sich geändert haben. Ansonsten bleibt der Grundmechanismus jedoch gleich.

Trotz des Chipmangels ist Majesty ein spannendes und zugleich kurzweiliges Spiel für Familien oder als Spielauftakt eines längeren Abends. Wer mit dem hohen Glücksanteil und der Einfachheit des Spiels leben kann, wird hieran lange Freude haben.

Name: Majesty
Spieler: 2-4
Alter: ab 7 Jahren
Dauer: 20-30 min
Autor(en): Marc André
Verlag: Hans im Glück

Majesty
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