Das Thema Piraten ist weit verbreitet unter den Brettspiel – Umsetzungen. Zu recht, denn in Zeiten von Guybrush Threepwood (Wiederauflage von Monkey Island)  und Jack Sparrow (Fluch der Karibik)  bleibt das Thema aktuell und spricht immer noch unsere Phantasien im tiefsten Inneren an: Schätze finden, Reich werden, Abenteuer erleben, einsame Insel usw.

Das Brettspiel Jamaica aus dem unter Pro Ludo- Flagge segelnden Gameworks –  Verlag vermag einiges dieser Ur- Instinkte anzusprechen. Dazu gehört auch, dass das Spielmaterial hervorragend gestaltet ist und sofort ein wenig Piratenstimmung aufkommen lässt.

Jeder Spieler wählt zunächst einen Piraten – Charakter und erhält Schiff und Karten der zugehörigen Farbe.  Mit dieser Ausstattung haben die Spieler die Mission, ihr Schiff möglichst schnell um eine große Pirateninsel zu manövrieren und unterwegs diverse Schätze und andere Nettigkeiten einzusammeln.

Wäre es ein reines Rennen um den ersten Platz, dürfte das Spiel schnell im Stapel der langweiligen Spiele verschwinden, allerdings hilft es nichts, als erster im Ziel anzukommen, wenn man nicht ein wenig Beute dabei hat. Dies wiederum weckt Begehrlichkeiten unter den beteiligten Piraten und führt hin und wieder zu Auseinandersetzungen.

Das Spiel ist geprägt von zwei Kern- Aktionen: dem Würfelwurf und dem Ausspielen von Aktionskarten. Pro Zug gibt es jeweils zwei Aktionen, eine am Morgen und eine am Abend. Der Würfel bestimmt dabei die maximale Anzahl von Waren die geladen werden können bzw. der Felder die das Schiff ziehen kann.

Das wäre eigentlich einfach, wenn nicht alle Spieler gleichzeitig ihre Aktionen aufdecken würden. Der so sicher geglaubte Plan kann somit durch die Aktionen der Gegner durchkreuzt werden und sogar nachteilig verlaufen. In diesem Fall hilft nur das Anzetteln einer waschechten Piraten- Seeschlacht, die mit Schießpulver- Chips und Würfelpunkten entschieden wird. Der Sieger darf dem Unterlegenen Beute wegnehmen oder ihm unbeliebte verfluchte Schätze in den Laderaum hieven.

Auf der großen Fahrt bekommen auch Piraten nicht immer alles umsonst. In Häfen sind  Gebühren in Form von Gold zu entrichten. Auf hoher See wird Nahrung für die Crew verbraucht. Dabei müssen die auf den entsprechenden Feldern abgebildeten Nahrungs- Chips in den Vorrat abgegeben werden.

Alles in allem erfüllt Jamaica reichlich Piraten – Klischees und lässt sich sehr schnell erlernen. Besondern turbulent wird das Spiel bei hoher Anzahl von Spielern. Im Zweispieler – Modus fährt ein Geisterschiff mit, das für einige Unruhe sorgen kann. Nichtsdestotrotz ist das Spiel nicht sehr komplex, hat aber alleine wegen der tollen Material- Umsetzung einen hohen Unterhaltungswert.

Jamaica hat einen Preis bekommen, nämlich die „goldene Feder“  für die beste Spielregel 2008, verliehen auf der Spiel08 in Essen. Ein wahrlich verdienter Preis denn die Spielregel ist vorbildlich. Die Mischung von Text und Abbildungen stimmt

Jamaica
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